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1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige
Autoren: Unbekannt
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„sondern eine sich ausbreitende Front, gewissermaßen eine Welle. Ich weiß nicht, wohin dieses Ding uns bringt, aber ich glaube, daß wir schon in den nächsten Minuten freikommen können."
    Er reagierte nicht, als K'Wer ihm allerlei Fragen stellen wollte, sondern beobachtete die Sichtschirme. K'Wer kam zu dem Schluß, daß es besser war, X'Phan nicht abzulenken, und verstummte endlich. In Wirklichkeit dachte X'Phan in diesen Augenblicken weniger an den Sturm, als an den verletzten Heel. Er konnte jetzt nichts für Unfall Nummer Drei tun - er hoffte verzweifelt, daß sie diese Rüttelei überstehen würde.
    Endlich ließ das Flammen in den Schutzschirmen ein wenig nach. Dafür begann die MISSIONAR wieder zu bocken und zu springen. Aber diesmal konnte X'Phan das Schiff nicht in die ruhigeren Bereiche im Zentrum der Welle zurücksteuern, denn sie mußten heraus aus diesem Inferno, bevor die Schutzschirme zusammenbrachen. Also sprangen, schlingerten und hüpften sie vom Zentrum der Welle fort, bis endlich die Sterne wieder sichtbar wurden und X'Phan die Triebwerke aufheulen ließ. Für einen furchtbaren Augenblick dachten er und K'Wer, daß die MISSIONAR sich nicht aus diesem Sturm lösen würde - dann tat das gewaltige Schiff, stöhnend und ächzend wie ein schwer verwundetes Tier, einen Satz, und sie waren frei.
    Aber es war eine fragwürdige Freiheit, die sie gewonnen hatten, denn schon nach kurzer Zeit begannen die Triebwerke zu stottern. Das Schiff hatte zu viel Energie verloren, und wenigstens eines der Triebwerke war beschädigt. X'Phan schaffte es gerade noch, die MISSIONAR in ein Sonnensystem hineinzubringen und dort in eine stabile Umlaufbahn um einen der Planeten zu gehen.
     
    *
     
    Die MISSIONAR war nicht viel mehr als ein Wrack. Das stellten die Parsynnen fest, nachdem sie Zeit gehabt hatten, alle Schäden zu begutachten. So ziemlich das einzige, was noch einwandfrei funktionierte, war der Verkünder.
    „Das macht nichts", verkündete K'Wer der Besatzung. „Wir werden das Schiff wieder instand setzen und die Weisheit von Uxförd in einer anderen Galaxis verbreiten."
    Die Parsynnen hörten ihm zu, und einige begannen zu murren.
    „Wer sagt uns, daß es in einer anderen Galaxis nicht noch schlimmer zugeht als hier?"
    fragten sie. „Wäre es nicht besser, nach Uxförlan zurückzukehren und über unsere Erfahrungen zu berichten? Dies ist die letzte MISSIONAR, die noch unterwegs ist. Wenn niemand erfährt, was uns hier widerfahren ist, werden bald andere Parsynnen unserem Kurs folgen, und dann werden sie untergehen."
    Aber K'Wer erklärte, daß man später über diese Dinge immer noch diskutieren könne - jetzt müsse erst einmal die MISSIONAR wieder in Ordnung gebracht werden. Das leuchtete den Parsynnen ein, und sie begannen zu arbeiten, wie nur die Angehörigen dieses Volkes zu arbeiten vermochten. Binnen weniger parsynnischer Tage schufen sie Ordnung, und dann stießen sie auf ein Problem, an dem selbst eine Rotte von Heels sich die Zähne ausgebissen hätte: Der Sternenantrieb war beschädigt, und ihn konnte man nicht reparieren. Die perfekten, vollkommenen Parsynnen hatten sich in seinem Fall auf einige überaus seltene Kristalle und Mineralien verlassen, die als äußerst langlebig und nahezu unzerstörbar galten. Weil das so war, hatten die Parsynnen es nicht für nötig gehalten, größere Mengen als Ersatz mitzunehmen. Außerdem erfüllten speziell die merkwürdigen Kristalle einen auf den ersten Blick untergeordneten Zweck.
    Ausgerechnet einige dieser Kristalle waren durch gelegentliche Strahlungseinbrüche während des Sturmes zerstört worden.
    Niemand begriff, warum das so war. Die Strahlungseinbrüche waren gerade in diesen Bereichen minimal gewesen - Parsynnen, die sich dort aufgehalten hatten, waren gesund und munter zurückgekehrt, und nur einige Meßgeräte hatten diese Einbrüche registriert. In den betreffenden Räumen war sonst alles in Ordnung, auch die meisten Instrumente funktionierten noch. Nur die Kristalle waren hinüber - und man fand dort tote Heels.
    Es gab einige Ersatz-Kristalle an Bord - nicht genug, aber immerhin ein paar. Sie reichten aus, um den Sternenantrieb wieder funktionsfähig zu machen, aber er würde nicht die Kapazität erreichen, die er eigentlich haben sollte. Er würde nicht imstande sein, die derzeitige Masse des Schiffes von einer Galaxis zur anderen zu transportieren.
    Während die Mehrzahl der Parsynnen sich danach umsah, was man eventuell als
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