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1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige
Autoren: Unbekannt
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der mächtigen MISSIONAR, als wäre das Schiff nur ein winziges Farbteilchen in einer sich erhitzenden Flüssigkeit, das von den umgebenden Molekülen umhergestoßen und schließlich zerstört wurde.
    K'Wer beorderte X'Phan zu sich. Von allen Parsynnen an Bord war er am häufigsten draußen im Weltraum herumgereist, und K'Wer glaubte sich deutlich daran erinnern zu können, daß X'Phan auch einige Male von kosmischen Stürmen berichtet hatte.
    X'Phan kam auf unsicheren Tentakeln herbeigeeilt, und ein plötzlicher Stoß, den der Sturm der MISSIONAR versetzte, beförderte ihn in einem völlig unparsynnischen Satz mitten in K'Wers Kontrollraum hinein.
    „Ich bitte um Verzeihung", stotterte er verwirrt.
    K'Wer winkte großzügig mit einem Tentakel ab.
    „Du hast doch so etwas schon erlebt", sagte er knapp. „Kannst du uns hier herausbringen?"
    „Ich?" X'Phans Körper zog sich ruckartig zusammen. „Nein, K'Wer, das ist ausgeschlossen. Ich kenne mich mit diesem Schiff nicht aus, und selbst wenn das der Fall wäre - das da draußen ist anders als alles, was ich kennen gelernt habe!"
    „Du weißt genug über die MISSIONAR!" entgegnete K'Wer, und um seine Angst zu verbergen, sprach er schnell und scharf. „Und du bist der einzige unter uns, der so etwas kennt. Fang an, oder wir alle werden sterben!"
    „Das werden wir so oder so", behauptete X'Phan fatalistisch. „Wir sind mitten drin, und wir haben keine Chance, nach draußen zu kommen. Der Sturm nimmt uns mit, und er wird die MISSIONAR in ihre Bestandteile zerlegen."
    K'Wer starrte seinen Nestbruder an und schwankte zwischen Wut und Verzweiflung.
    Auch wenn es unparsynnisch war, sich vor dem Tode zu fürchten - er hatte Angst. Oh, bei Uxförd, er hatte sogar so große Angst, daß er imstande gewesen wäre, X'Phan umzubringen. Aber gerade diese entsetzliche Furcht ließ ihn erkennen, warum X'Phan nicht mehr bereit war, zu kämpfen. K'Wer selbst hatte den Nestbruder in diese Gleichgültigkeit dem Tode gegenüber getrieben. Ein Parsynne, der sich mit einem Heel anfreundete, war natürlich eine Herausforderung für seine Artgenossen, und X'Phans Forderung, die Materiequelle anzufliegen, war so etwas wie der berühmte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Aber K'Wer hätte sich bemühen sollen, vernünftig mit X'Phan zu reden, statt ihn vom Bordleben weitgehend auszuschließen. Ein Parsynne, der keine sinnvolle Beschäftigung mehr fand und aus der Gemeinschaft entfernt wurde, war im Grunde genommen bereits ein toter Parsynne. Da das Gesetz von Uxförd es verbot, daß ein Parsynne sich selbst den Tod gab, würde X'Phan noch sehr lange in seiner Einsamkeit leben müssen. Warum also sollte er gegen den Sturm ankämpfen und seine Leiden noch verlängern?
    „Ich habe einen Fehler gemacht", gestand K'Wer ein und warf einen schnellen Blick auf seine Anzeigen. Wenn nicht bald etwas geschah, konnte er genauso gut seinen atavistischen Trieben nachgeben und seinen Nestbruder töten - dann hatte er wenigstens einmal in seinem langen Leben impulsiv gehandelt, seinen Instinkten nachgegeben ... Er riß sich zusammen und fuhr fort: „Ich will dir nichts vormachen, X'Phan: X'Hou und seine Mitarbeiter haben ein Mittel gefunden, mit dem man die Heels besiegen kann. Aber wenn du mir jetzt hilfst, dann werde ich mich persönlich dafür einsetzen, daß Unfall Nummer Drei am Leben bleibt. Und selbstverständlich werden wir über unser nächstes Ziel entscheiden müssen - du wirst Gelegenheit haben, deine eigenen Vorschläge zu vertreten."
    X'Phan schwieg, und K'Wer beobachtete abwechselnd ihn und den Energiepegel.
    Triebwerke und Schutzschirme verschlangen Unmengen von Energie, und trotzdem war die Automatik nicht imstande, den ursprünglichen Kurs zu halten. Er starrte X'Phan an und fragte sich, was sein Nestbruder sonst noch von ihm verlangte. Dabei ahnte er nicht einmal, wie sehr er sich irrte.
    X'Phan fühlte sich nicht einsam, und es mangelte ihm auch nicht an Beschäftigung, ganz im Gegenteil. Die Heels hielten ihn immer in Trab, und er fand es seltsam befriedigend, diesen von allen anderen Parsynnen verachteten Kreaturen zu helfen.
    Schon aus diesem Grund wollte er nicht sterben. Aber wenn er versuchte, dieses Schiff zu retten, dann würde man früher oder später Gelegenheit finden, X'Hous Entdeckung auch den Parsynnen auf Uxförlan zu übermitteln, und bald würde es dann gar keine Heels mehr geben.
    Und Unfall Nummer Drei?
    Er hatte R'Hsu sein Wort gegeben, für sie zu
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