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1156 - Der Armadaprinz

Titel: 1156 - Der Armadaprinz
Autoren: Unbekannt
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hervor, das mitten auf der Stirn des Fremden saß und sich aus Hunderttausenden von Facetten zusammensetzte.
    Ein solches Auge paßte nicht zu dieser Lebensform, sondern war nach seiner Überzeugung Bestandteil des insektoiden Lebens.
    Von Panik erfaßt, fuhr Szanisch herum. Er sprang über den hilflos zuckenden Körper des Flößers hinweg zu der Waffe hin, die er schon vorher auf dem Tisch hatte liegen sehen. Er griff nach ihr und richtete sie auf den Einäugigen.
    Erst in der Sekunde seines Todes begriff Szanisch, daß er einen unverzeihlichen Fehler gemacht hatte, indem er den Fremden durch sein Verhalten zum Schießen gezwungen hatte.
    Er stürzte zu Boden und versuchte noch einmal, die Waffe auszulösen.
    Der Einäugige feuerte. Und diesmal zuckte der Energiestrahl so dicht an Broon vorbei, daß auch dieser tödliche Verbrennungen erlitt.
     
    *
     
    „Du gehst mir auf den Geist", klagte Simone Keim, als sie etwa zweihundert Meter weit kreuz und quer durch die ICCUBATH geflüchtet waren und einen Vorratsraum erreicht hatten, in dem allerlei Kisten und Kästen gestapelt waren. „Kannst du nicht einfach verschwinden?"
    Sie blickte Jotho Manahe wütend an.
    „Laß ihn doch", sagte Aarn Valdecci versöhnlich. „Immerhin hat er den Armadamonteur erledigt. Allein hätte ich das nie geschafft."
    „Wenn ich schon dieses blöde Grinsen sehe", stöhnte sie, „dann kommt mir die Suppe hoch."
    „Hör auf zu grinsen", befahl Valdecci.
    Jotho Manahe strich sich das blonde Haar aus der Stirn. Leicht vornübergebeugt stand er an der Tür, und seine Augen ruckten fortwährend hin und her, als fürchte er ständig, von irgendwoher angegriffen zu werden.
    „Ihr solltet froh sein, daß ich dabei bin", sagte er.
    „Bin ich aber nicht", erwiderte sie.
    „Ich hatte schon lange vor, irgend etwas zu tun und auszubrechen. Und ich habe mich darauf vorbereitet."
    „Aha, der Seifenbeutel", spottete sie.
    „Zum Beispiel", entgegnete er ernsthaft.
    „Woher hattest du den eigentlich?" fragte der Kosmosignalist.
    „Ich habe gesammelt. Immer wenn sich die Gelegenheit dazu ergab, habe ich Waschlotion mitgenommen, bis ich genügend davon zusammen hatte."
    „Ich bin beeindruckt", sagte sie voller Abneigung. „Eine tolle Leistung."
    Jotho Manahe lächelte.
    „Da ist noch mehr", eröffnete er den beiden. „Erinnert ihr euch an Caffa Mache?"
    „Den Alten?" fragte Valdecci überrascht. „Soweit ich weiß, haben die Ouechos ihn umgebracht."
    „Das ist genau richtig", bestätigte Manahe. „Mit ihm zusammen hatte ich einiges ausgeheckt, aber ich kam nicht dazu, es auszuführen, weil Caffa starb."
    „Was hat das mit uns zu tun?" erkundigte sich Simone, die nun ein wenig zugänglicher wurde. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß der Urbanisator tatsächlich etwas getan hatte, sondern hatte bisher nur an Prahlereien geglaubt.
    „Caffa konnte sich den Ouechos nützlich machen, und deshalb haben sie ihm ziemlich viel Freiheiten eingeräumt, bis er einen Fehler gemacht hat. Auf jeden Fall konnte er mir noch sagen, daß es ihm gelungen ist, einen Psychostrahler zu besorgen und in einem Schaltkasten auf Deck 21 am roten Antigravschacht zu verstecken."
    „Das müßte hier ganz in der Nähe sein", sagte Simone. „Wir sind auf Deck 21."
    „Ein Psychostrahler", seufzte Valdecci enttäuscht. „Mann, diese Waffen wurden schon beim Bau der Cheopspyramide als veraltet abgelehnt."
    „Wieso denn?" Jotho Manahe war beleidigt. „Das ist doch Blödsinn. Wir haben nichts als unsere bloßen Hände, und du meckerst wegen einer Waffe."
    „Es gibt viele intelligente Wesen, bei denen sich Psychostrahlen als unwirksam erweisen", stellte Valdecci fest. „Glaubst du, daß wir damit bei den Ouechos Erfolg haben werden? Und gegen Armadamonteure richtest du mit so einem Ding überhaupt nichts aus."
    „Langsam", bat Simone. „Nicht so hastig. Bevor wir es nicht ausprobiert haben, wissen wir nicht, wie die Ouechos auf die Psychostrahlen reagieren. Vielleicht können wir sie damit beeinflussen. Wir sollten es zumindest versuchen."
    „Das meine ich auch", stimmte Manahe zu. „Das sind wir dem alten Caffa schuldig. Er hat immerhin sein Leben dafür riskiert."
    „Na gut", erklärte Valdecci sich einverstanden. „Schaden kann es nicht. Hast du eine Ahnung, wo dieser Antigravschacht ist?"
    „Irgendwo in unmittelbarer Nähe", antwortete der Urbanisator. „Los, kommt. Warum sollten wir nicht auch einmal Glück haben? Der Schacht muß in diesem Bereich
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