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1155 - Luzifers große Stunde

1155 - Luzifers große Stunde

Titel: 1155 - Luzifers große Stunde
Autoren: Jason Dark
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»Sie werden den Friedhof verlassen.« Wir sahen, wie er das gläserne Schwert hob. In den letzten Sekunden hatte sich sein Aussehen verändert. Zwar besaß er noch die menschliche Gestalt, aber sein Gesicht war fast kristallin geworden, und auch die Augen hatten diesen überirdischen Glanz erhalten. Der Gerechte zeigte sein zweites Gesicht, und er schwang das Schwert nach unten, das wie ein heller Blitz die Finsternis durchschnitt.
    Es war das Zeichen, und wir zögerten keine Sekunde!
    ***
    Ich hatte es nicht weit bis zu ersten Gestalt. Nach drei Schritten hatte ich sie erreicht. Sie stand gebückt und drehte mir ihr Profil zu. Erkennen konnte ich vom Gesicht nicht viel, weil Hände dagegen gepresst waren. Die Füße standen auf weicher Graberde.
    Ich tippte mit der Schwertspitze gegen die Schulter.
    Hinter mir hörte ich ein lautes Brüllen.
    Der Kopf drehte sich.
    Hände rutschten ab.
    Ich sah in das Gesicht, und es war schrecklich. Es hatte mit einem menschlichen Gesicht nichts gemein. Mochte das Wesen auch den Körper eines Menschen haben, das Gesicht passte nicht dazu.
    Es war dunkel. Es war schuppig.. Es glänzte, und es zitterte leicht. Zudem wies es eine Ähnlichkeit mit dem Aussehen einer Fliege auf. Dämonen konnten die unterschiedlichsten Gestalten annehmen, da brauchte ich nur an die Kreaturen der Finsternis zu denken.
    Da ich auf Schlimmes eingestellt war, hielt sich bei mir der Schock in Grenzen. Keine Sekunde länger als nötig schaute ich in diese Fratze hinein. Dann riss ich den Arm hoch und stieß mit dem Schwert in die zuckende Masse.
    Ich hörte keinen Schrei. Aber das Wesen starb trotzdem. Leuchtete die Klinge auf? Bildete ich mir das ein? Es war beides möglich, aber wichtig war der Erfolg.
    Das Monstrum vor mir brach nicht nur zusammen, auch der Kopf wurde zerstört. Die Welle aus einer dunkeln, teerähnlichen Flüssigkeit schwappte mir entgegen. Ich sprang zur Seite und fühlte mich plötzlich viel besser.
    Nach einer Drehung sah ich die nächste Gestalt. Auch über mir flatterte etwas. Mir blieb die Zeit, extra nachzuschauen, denn ein weiterer Kuttenträger eilte auf mich zu.
    Er lief direkt in die Klinge hinein.
    Sie bohrte sich durch seinen Körper und war am Rücken sicherlich wieder nach außen getreten.
    Durch den Druck war er nach hinten gekippt. Er hing an der Klinge wie auf dem Spieß, und diesmal sah ich das flache Gesicht eines widerlichen Ghouls vor mir. Der gesamte Körper sonderte einen ekligen Gestank ab. Als ich das Schwert aus ihm herauszog, sank er zusammen wie eine dicke Masse Pudding. Er blieb auf dem Boden zurück und lief aus.
    Es gab hier keine Versteinerung wie bei der Kreatur auf der Insel. Luzifer konfrontierte uns hier mit anderen Geschöpfen. So wie sie jetzt aussahen, mussten sie auch als real existierende Dämonen damals ausgesehen haben.
    Den Gedanken verfolgte ich weiter. Es war sogar möglich, dass ich wieder alte Bekannte sah.
    Etwas wischte auf mich herab. Zum Glück nahm ich den Luftzug schon zuvor wahr.
    Eine Gestalt wie ein Rochen oder eine Fledermaus. Geschaffen in der Hexenküche des Bösen. Eine widerliche Abart. Mit einem langen Körper und dreieckigen Flossen oder Flügeln. Ein Kopf wie eine Schildkröte, nur größer und mit gelben Augen.
    Ich schrie und riss das Schwert in dem Augenblick hoch, als sich das Wesen tief genug gesenkt hatte.
    Es wurde aufgespießt. Mit seinen Schwingen flatterte es noch wild herum, bevor ich das Schwert zur Seite drehte und es wuchtig von der Klinge gleiten ließ.
    Über meinem Kopf vernahm ich einen dumpfen Laut. Der Gerechte kämpfte in der Luft. Er bewies, wie sicher und gekonnt er mit seinem Schwert umgehen konnte. Von gleich drei geflügelten Wesen wurde er von verschiedenen Seiten attackiert, aber der Gerechte war ein Meister seines Fachs.
    Er brauchte sich nicht mal zu Boden sinken zu lassen. Er kämpfte in der Luft. Er drehte sich auf der Stelle und räumte mit seinem besonderen Schwert furchtbar auf.
    In Stücke gehauen fielen seine Gegner auf den Friedhofsboden zurück und blieben dort liegen.
    Suko kämpfte mit der Peitsche. Und er blieb dabei nicht nur auf einer Stelle stehen. Immer wieder huschte er von einem Ort zum anderen. Er war schnell, er schlug dabei um sich, er traf auch, und die zurückgekehrten Wesen hatten der Kraft der Peitsche nichts entgegenzusetzen. Manche fingen kurz Feuer, bevor sie verbrannten. Andere wurden zerrissen und zerfielen zu Asche.
    Es war ein wahnsinniges Bild. Beide Kämpfer
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