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1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor
Autoren: Unbekannt
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Gewißheit, aber er nahm sich vor, in Zukunft nicht mehr daran zu denken.
     
    *
     
    Nachdem er abermals einige Stunden geschlafen und sein Bewußtsein sich erneut in unglaublicher Weise erholt hatte, erwachte er in jeder Hinsicht erfrischt und voller Tatendrang. Er schlug die Augen auf und sah Betty Toufry neben seinem Bett sitzen.
    „Sie haben dich tatsächlich weggelassen und zu mir geschickt?" neckte er sie freundschaftlich.
    Sie gab sein Lächeln zurück.
    „Die schlimmsten von ihnen sind nicht mehr da, Ernst. Auch fast die ganze Bungalowsiedlung ist verschwunden - es geschah ohne jede Vorwarnung. Übriggeblieben sind nur noch Andre, Balton, Ralf und ich."
    Ellert sank auf sein Lager zurück.
    „Dann ist es soweit, Betty."
    „So sieht es aus", bestätigte sie ein wenig traurig. „Wir haben nur noch wenig Zeit, und dann... und dann..."
    „Und dann muß ich euch wieder verlassen", beendete er ihren Satz mit Bedauern in seiner Stimme. „Viel haben wir ja nicht voneinander gehabt, aber wir trafen uns wieder, und dafür sollten wir dankbar sein. Die eigentliche Aufgabe jedoch ist wichtig und dringend, sie duldet keinen Aufschub mehr. Ich möchte noch mit Balton reden, Betty."
    Man konnte ihr die leichte Enttäuschung nicht anmerken, als sie aufstand und sagte: „Ich gehe ihn holen."
    Ohne eine Entgegnung abzuwarten, verließ sie den Raum.
    Es tat Ellert leid, sie so fortgeschickt zu haben, aber die plötzliche Unruhe, die in seinem Bewußtsein von Sekunde zu Sekunde zunahm, ließ keine andere Entscheidung zu.
    Balton Wyt kam nicht allein, wie Ellert es erwartet hatte. Bei ihm waren wieder Betty, Andre und Ralf.
    „Du wolltest mich sprechen?" vergewisserte sich Balton Wyt fast sachlich.
    Ellert nickte und blickte sie der Reihe nach an.
    „Die Zeit ist gekommen, Abschied zu nehmen. Ich habe mich schneller erholt, als zu erwarten war - und das ist eigentlich schade. Aber ES wird es so wollen."
    „Allerdings!"
    Kein anderer als Balton Wyt konnte das bestätigen, dachte Ellert.
    „Und wie wird es geschehen?" fragte er und sah Wyt dabei fest in die Augen. Der wich seinem Blick nicht aus.
    „Das weiß nur ES", gab er mit ausdruckslosem Gesicht Auskunft. „Wir Mutanten werden wieder im Milliardenbewußtsein des Unsterblichen aufgehen und unsere Pseudokörper verlieren, und auch du wirst wieder zum bloßen Bewußtsein werden - und dann kehrst du zur Erde zurück. Die Position ist dir bekannt, sie hat sich seit Beginn deiner Reise kaum verändert, Ernst."
    „Und dieser verdammte Graue Korridor?" entfuhr es Ellert unwillkürlich. „Wenn du schon alles weißt, warum verrätst du mir dann nicht auch, wie ich in ihn finden und in ihn eindringen kann?"
    „Nicht so ungeduldig!" ermahnte ihn Balton Wyt. „Du wirst es wissen, wenn du die Zwischenzonen erreichst. Man kommt leichter hinein als heraus."
    „Ja, ich werde es wissen und ich werde mich erinnern, ebenso wie ich mich an alles erinnern werde, was ich durch Harno erfuhr - so ist es doch, nicht wahr?"
    Ellerts erregte Stimme war voller Ironie, aber Balton Wyt ignorierte den Ausbruch des Freundes und sagte nur kurz angebunden: „Genauso wird es sein!"
    Betty Toufry spürte instinktiv, daß zwischen den beiden alten Freunden eine Mißstimmung entstand, deren Ursache ihr verborgen blieb. Die beiden waren zusammen in dem Labyrinth gewesen. Sie mußten etwas erlebt haben, das damit zusammenhing und von dem niemand etwas ahnte.
    Schnell sagte sie: „Wir sind nur noch kurze Zeit zusammen, warum nutzen wir sie nicht besser? Ernst, du wirst uns bald wieder verlassen, aber wenn du dich noch nicht stark genug fühlst, bleibe bitte. Wir wurden nicht auf eine bestimmte Frist festgelegt, und ich meine..."
    Balton Wyt unterbrach fast unhöflich: „Er ist stark genug, um uns verlassen zu können, Betty. ES wurde genug beansprucht.
    Wir sind alle dankbar für die Tage, die wir wieder wir selbst sein durften, aber wir sollten nicht vergessen, daß ES in einen unerbittlichen Kampf mit der Superintelligenz Seth-Apophis verwickelt ist, deren Ausgang eng mit dem künftigen Schicksal von Terra verknüpft ist. Der Unsterbliche benötigt alle seine Energie, um diesen Kampf siegreich zu bestehen. Wir werden, wenn wir noch länger warten, zu einer gefährlichen Bürde für ES.
    Willst du das, Betty? Willst du das wirklich? Und nur aus Gründen der Sentimentalität?"
    Die arme Betty Toufry war von der Strafpredigt so verwirrt, daß sie nicht antworten konnte. Auch die anderen
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