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1153 - Hölle auf Erden

Titel: 1153 - Hölle auf Erden
Autoren: Unbekannt
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Bildschirm, der die Kuppel abbildete.
    Sie pulsierte, verfärbte sich grau und schrumpfte zusammen.
    So vergingen etwa zwanzig Minuten, dann war die Kuppel auf ein Drittel ihrer letzten Größe geschrumpft. Mit einem letzten, besonders heftigen Pulsieren zerplatzte sie.
    Grauer Staub breitete sich explosionsartig aus.
    „Starten!" sagte Booker und versuchte, nicht an den Siganesen zu denken.
    Das Schiff stieg senkrecht hoch, bis die Ortung einen großen Teil Südspaniens und die gesamte Region Marokko erfaßte. Zirka eine halbe Million Lichtpunkte markierten die Standorte von Parasitär-Enklaven. Die zwölf Kuppeln, die der soeben zerstörten Kuppel am nächsten lagen, waren auf gesonderten Bildschirmen in Großprojektionen zu sehen.
    Rund zehn Minuten später fingen auch sie an zu pulsieren, und noch bevor sie zerfielen, griff der Prozeß bereits auf die nächsten hundertzwanzig Kuppeln über. Von da an breitete sich die Epidemie schneller als ein Buschfeuer über alle Parasitär-Enklaven aus, und dann meldete sich NATHAN und berichtete, daß die zweite Plage auch von Luna getilgt worden war, obwohl das niemand zu hoffen gewagt hatte. Anscheinend war die Ausbreitung der Röteln-Viren durch den gleichen undurchschaubaren „Mechanismus" erfolgt, mit dem sich die Parasiten einst über die Menschheit auf Terra und Luna verbreitet hatten.
    Das ließ hoffen, daß auch die bereits Befallenen gerettet werden konnten.
    Doch Gewißheit erhielten Booker und die Raumfahrer der TSUNAMI-32 erst eine halbe Stunde später. Reginald Bull meldete sich persönlich über Funk und teilte mit, daß alle Parasiten verdorrt und von den ehemals Betroffenen abgefallen waren. Auf der Erde herrschte Ruhe. Zwar würde noch sehr viel getan werden müssen, um die Zivilisation wieder funktionieren zu lassen und noch mehr, um die Schäden zu beheben, die Trauer um die Toten durchzustehen und den ehemaligen Dordon die volle geistige Gesundheit zurückzugeben, denn viele von ihnen kamen ohne Hilfe nicht darüber hinweg, daß sie gewütet und getötet hatten.
    „Wir werden alles tun, um die sterblichen Überreste von Digitalis Aura zu finden und würdig beizusetzen", schloß Bully seinen Bericht. „Du wirst nach Assaile sehen wollen, Bookie?"
    Booker Tern nickte - und schwieg. Er wollte den Hanse-Sprecher nicht auch noch mit seinen privaten Problemen behelligen.
     
    *
     
    Einige Tage später ...
    Booker Tern und Assaile Zimbalu saßen beim Frühstück auf der Terrasse ihres Bungalows am Kraterhang des Ngorongoro, als eine Space-Jet in der Nähe landete.
    Die beiden Menschen standen auf und gingen ihrem Besucher entgegen.
    Reginald Bull hatte den Parasitenbefall gut überstanden, aber sein Gesicht war gezeichnet von den nervlichen Belastungen, die nach der zweiten Plage über ihm zusammengeschlagen waren.
    Er umarmte Assaile und Booker, dann erklärte er: „Ich konnte nicht früher kommen, Freunde. Entschuldigt bitte! Bookie, ich weiß nicht, wie ich dir danken soll. Ohne dich gäbe es heute keine Menschen mehr auf Terra und Luna."
    „Es war ein Zufall, daß ich Imger Schrodh fand und daß er gerade die Röteln hatte", erwiderte Booker. „Bitte, frühstücke mit uns, Bully!"
    „Sehr gern", sagte Bull. „Eine halbe Stunde werde ich verschwenden."
    Am Tisch fragte er nach dem ersten Schluck Kaffee: „Hast du die Folgen deiner Krankheit vollständig überwunden, Bookie? Ich habe mich nach den Folgeerscheinungen dieser Erkrankung erkundigt. Deshalb weiß ich, daß ich dir damals Unrecht tat, als ich böse auf dich war, weil du in meinen Augen simuliertest. Heute ist mir klar, daß Einbildungen dieser Art zu den Folgeerscheinungen gehören." Er geriet ins Stottern. „Es gibt da aber noch eine spezielle Einbildung, die leider zu einem echten Ausfall führt, wenn sie zu lange anhält. Ich meine, äh, oh... Ach, würde es dir etwas ausmachen, uns für eine Minute allein zu lassen, Assai!"
    „Das würde es", erklärte Assaile schmunzelnd. „Du kannst dir deine Worte sparen, Bully.
    Ich weiß, was du in meiner Gegenwart nicht aussprechen wolltest. Es betrifft Bookies Potenz. Da kannst du beruhigt sein. Ich bin eine Frau in den besten Jahren und habe keine vierundzwanzig Stunden gebraucht, um ihm diese Einbildung auszutreiben. Er ist wieder so fit, daß ich aufpassen muß, daß er nicht anderen jungen Frauen nachstellt."
    Booker errötete, und Bull schluckte, leicht schockiert von Assailes frivoler Offenheit.
    Doch dann lachte der Hanse-Sprecher
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