Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1148 - Der Butler

1148 - Der Butler

Titel: 1148 - Der Butler
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
getragen, auch Schuhe, das war noch alles vorhanden und zeigte nicht die Verwesungserscheinungen wie das Gesicht oder die übrigen freien Stellen an seinem Körper.
    Im Gesicht bewegte sich nichts. Es war und blieb starr. Ebenso wie der Blick eines Augenpaars, in dem sich kein Leben mehr abzeichnete. Sie waren einfach nur tot, aber der Zombie hatte einen gewaltigen Willen, der ihn seinem Ziel entgegentrieb.
    Er kämpfte.
    Er würde selbst nie aufgeben, und er würde auch nicht so leicht gestoppt werden können.
    Chris ging mit ihm. Es war für ihn ebenfalls ungewöhnlich, dass er nicht daran, dachte, die Flucht zu ergreifen. Er versuchte erst gar nicht, sein Gelenk aus dem Griff der Gestalt zu befreien. Er war sicher, dass ihm sein Großvater schon beim ersten Versuch den Arm gebrochen oder abgerissen hätte.
    So etwas traute er ihm zu. Das hatte er schon des Öfteren in den Filmen gesehen.
    Deshalb ließ er sich weiterhin führen. Niemand störte sie. Der Friedhof lag nicht zu weit vom ehemaligen Wohnort des Untoten entfernt. Zu lange mussten sie nicht gehen, und das Wetter kam ihnen sehr entgegen, denn in dieser Gegend hielt sich kaum ein Mensch im Freien auf. Wenn, dann befand er sich in einem der Fahrzeuge, die nur vereinzelt an ihnen vorbeihuschten oder ihnen entgegenkamen. Auch wenn sie vom Licht der Scheinwerfer erwischt wurden, es kümmerte sich niemand um sie. Kein Fahrer stoppte ihretwegen; sie schienen in dieser Nacht überhaupt nicht aufzufallen.
    Die Welt war hier dunkel. Die Häuser, die hier standen, waren auf freien Plätzen gebaut worden. Es gab keine langen Reihen. Jeder hatte sein Grundstück zur Verfügung und es unterschiedlich abgeschirmt.
    Mal durch eine Mauer, dann wieder durch einen hohen Zaun. Man wollte eben unter sich bleiben.
    Über die Zeit, die verging, dachte Chris nicht nach. Sie war für ihn so unwichtig geworden. Es gab nur noch das Ziel, das sie bald erreicht haben würden, und es dauerte wirklich nicht lange, bis sie in die Straße einbogen, in denen das Haus der Ogdens stand.
    Es war eine schmale Straße, in der nur alt eingesessene Menschen lebten. Schon in der zweiten und dritten Generation. Man kannte sich, man wusste voneinander, man war über Stärken und auch Schwächen informiert. Je näher sie dem Haus kamen, um so gespannter wurde Chris. Er ging zwar weiter, doch er hatte innerlich schon eine Brücke der Distanz aufgebaut. Er wäre am liebsten zwei Schritte vor und drei zurückgegangen. Das war nicht möglich, denn sein Großvater zog ihn mit und hatte auch seinen Griff nicht gelockert.
    Chris konnte seinen Blick nicht von der Seite des Hauses wenden. Er schaute genau nach, weil er wissen wollte, ob hinter dem einen oder anderen Fenster Licht brannte. Die Wohnung seiner Eltern befand sich in der ersten Etage. Der Großvater hatte immer unten gewohnt. Es war kein hohes Haus, dafür aber ein kompaktes mit einem nahezu quadratischen Grundriss. Im Erdgeschoss hatte Edward seine Wohnung gehabt.
    Eine Mauer umfriedete das Grundstück, auf dem auch die breite Doppelgarage ihren Platz gefunden hatte. In die Mauer war das Tor gebaut worden. Es ließ sich elektronisch öffnen und verschließen.
    Natürlich war es zu, auch wenn Harold Ogden mit seiner freien Hand daran rüttelte. Klingeln wollte er nicht. Stattdessen drehte er seinen Kopf zur Seite und schaute Chris an. Noch immer bewegte sich nichts in seinen Augen. Deshalb kam seine Reaktion für Chris auch überraschend. Die Pranken griffen blitzschnell zu und hoben den jungen Mann an wie ein leichtes Spielzeug. Chris wurde quer auf die Mauer gelegt und schaute auf der anderen Seite auf das Grundstück. Bevor er wieder richtig zu sich kam, hatte sein untoter Großvater ebenfalls das Ziel erreicht. Neben Chris blieb er hocken und drückte ihm eine Hand auf den Rücken. In dieser Haltung schaute er auch zu dem Haus hinüber, an dem sich nichts bewegte. Weder außen noch innen.
    Chris wagte nicht, sich zu rühren. Er lag einfach nur da und atmete heftig. Im Kopf spürte er einen hässlichen Druck, der sich auch hinter seinen Augen breitgemacht hatte. Er wünschte sich wieder weit weg und wollte es kaum glauben, dass er auf der Mauerkante lag.
    Warum sprangen sie nicht?
    Sie warteten, und es dauerte nicht lange, da bekam Chris die Frage beantwortet.
    Er hörte das typische Geräusch eines fahrenden Rollers. Dieses leise Knattern, das entsteht, wenn die Geschwindigkeit herabgesetzt wird. Für ihn gab es nur einen, der um diese Zeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher