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114 - Der Bucklige von Doolin Castle

114 - Der Bucklige von Doolin Castle

Titel: 114 - Der Bucklige von Doolin Castle
Autoren: Dämonenkiller
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Gewölbe. Er nannte noch einige Male den Namen des Januskopfes, bevor er fortfuhr: „Hier ist dein Diener Jonathan! Zeige dich mir! Ich möchte, daß du dir anhörst, was ich zu sagen habe."
    Dorian steckte den Kommandostab wieder weg. Seine Stimme hallte noch lange nach, und er wußte, daß der Januskopf ihn gehört hatte. Und wenn nicht, würden ihm die Psychos die Botschaft überbringen.
    Dorian brauchte nicht lange auf eine Antwort zu warten.
    Aus einem Seitengang sprang plötzlich und völlig unerwartet ein Wolfsmensch. Als er Dorians Abwehrreaktion sah, rief er schnell in der Janussprache: „Keine Angst, ich vergreife mich nicht an dir, Bastard! Ich bin nur gekommen, um dich zum Meister zu bringen. Er wird dich schon der gerechten Strafe zuführen."
    Der Wolfsmensch lief voran, und Dorian hatte Mühe, ihm mit seinen verkrüppelten Beinen zu folgen. Er hatte die ganze Zeit über die eine Hand unter dem Hemd und ließ den Ys-Spiegel nicht los.
    Sie liefen die Wendeltreppe eines Turmes hinauf und traten dann auf einen Wehrgang hinaus. Über die Zinnen hatte Dorian einen guten Ausblick auf Cranasloe. Das Land war vom Nebel eingehüllt. Als der Nebel sich einmal lichtete, sah Dorian eine Reihe von flackernden Lichtpunkten, die sich vom Dorf her näherten.
    Die Cranasloer waren unterwegs, um Doolin Castle auszuräuchern. Dorian blieb demnach nicht mehr viel Zeit, um sein Ziel zu erreichen.
    Der Wolfsmensch gab ein schauriges Geheul von sich. Er deutete mit einer Klaue in Richtung Cranasloe, und dabei trat ihm Schaum vor den Mund.
    „Sieh nur, sieh! Da kommen sie wie die Lämmer zum Schlachthof!"
    Und er heulte wieder.
    Täusche dich nur nicht! dachte Dorian. Er hatte Vertrauen in die Iren. Sie würden mit den Psychos schon fertig werden. Um Goro wollte er sich selbst kümmern.
    Sie verließen den Wehrgang. Es ging einen schmalen Korridor entlang, der in einen breiteren mündete. Die Sonne war noch nicht aufgegangen.
    Dorian wunderte sich, daß sie auf dem Weg hierher keinem einzigen Psycho begegnet waren. Lauerten sie bereits in irgendwelchen Verstecken den Dorfbewohnern auf? Oder - dieser Gedanke erschreckte Dorian - hatte Goro alle Gäste von Doolin Castle bereits in seine Welt deportiert, so daß auch deren Psychos verschwunden waren?
    Der Wolfsmensch hielt vor einer Tür.
    „Der Meister erwartet dich", sagte er und deutete auf die Tür.
    „Öffne!" verlangte Dorian.
    Der Tiermensch gehorchte. Dorian blickte in einen mit Stilmöbeln eingerichteten Raum. Die Ausstattung war luxuriös.
    James Lynam hatte sich die Erfüllung seines Jugendtraums etwas kosten lassen, nur hatte er sich nicht lange daran erfreuen können.
    Der Januskopf hatte seinen Platz eingenommen. In Dorian stieg die Wut hoch, als er den Januskopf in der Maske von Lynam erblickte. Er würde eine schnelle Entscheidung suchen.

    „Komm nur weiter, Jonathan!" sagte Goro auf englisch. „Oder hast du ein schlechtes Gewissen, weil du Doolin Castle unerlaubt verlassen hast?"
    „Ich habe überhaupt kein Gewissen", sagte der bucklige Jonathan und grinste schief.
    „Gut geantwortet", sagte Goro. „Aber wenn du dich deinem Herrn und Meister gegenüber schon nicht zur Treue und zum Gehorsam verpflichtet fühlst, so solltest du ihn wenigstens fürchten."
    „Aber die Angst sitzt mir doch in den krummen Gliedern, Goro", beteuerte der Bucklige.
    In Goros Scheingesicht zuckte es; ein untrügliches Anzeichen dafür, daß er seinen Zorn nur mühsam unterdrücken konnte. Sonst war ihm von seinen Empfindungen nichts anzumerken.
    „Du wagst es, noch zu spotten", sagte der Januskopf. „Weshalb fühlst du dich denn so stark, Jonathan? Ist es etwa die Hoffnung, daß eine Frau dir geneigt sein könnte?"
    Der bucklige Jonathan machte einige Schritte auf ihn zu, doch Goro gebot ihm mit einer Handbewegung Einhalt.
    Du hast Coco und Olivaro entführen lassen", rief der Bucklige. „Du hast befohlen, daß die wilde Horde von Bastarden über sie herfällt und sie verschleppt. Und du tatest es hinter meinem Rücken, Goro."
    „Ich kann tun und lassen, was ich will. Oder bist du plötzlich nicht mehr dieser Meinung?" Nun ging Goro etwas aus sich heraus. „Glaubst du, mich hintergehen zu können, ohne daß ich es merke? Du, ein nichtswürdiger Bastard, der der menschlichen Fantasie entsprungen ist? Ein solches Vergehen begeht ein Psycho nicht ungestraft."
    „Ich habe mir nur die Freiheit genommen, eigene Entscheidungen zu treffen", erwiderte der Bucklige.
    „Und eben
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