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1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

1133 - Der Mönch mit den Totenaugen

Titel: 1133 - Der Mönch mit den Totenaugen
Autoren: Jason Dark
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nicht.«
    »Dann laß uns zum Wagen gehen.«
    Ich ging vor den beiden. Alissa hängte sich bei Ignatius ein. Ich hörte, wie sie mit ihm flüsterte. Ihre Stimme klang erstickt. Sie gab sich Mühe, die Tränen zurückzuhalten.
    Was wollte der Mönch mit den Totenaugen durch eine Entführung erreichen? Es war mir rätselhaft.
    Eines allerdings stand für mich fest. Er wollte Alissa nicht töten. Er wollte sie nur holen, mitnehmen, und dann stellte man sich automatisch die Frage, wohin er sie schleppen wollte.
    Der Rover stand unbeschädigt dort, wo ich ihn geparkt hatte. Als ich einsteigen wollte, fiel mir ein, daß ich Suko und Shao noch nicht angerufen hatte. Überfallen wollte ich die beiden auch nicht.
    Deshalb holte ich das Handy hervor und rief an.
    Suko meldete sich so schnell, als hätte er neben dem Telefon gelauert. »Endlich, John!«
    »Hä? Wie? Es hört sich an, als hättest du auf meinen Anruf gewartet.«
    »Stimmt.«
    »Und was ist der Grund?«
    Er antwortete mit einer Gegenfrage.
    »Bist du noch auf dem Güterbahnhof?«
    »Ja, da bin ich.«
    »Sehr gut. Und hast du auch den Mönch mit der Sense gesehen?«
    Nach dieser Frage schwieg ich erst einmal und dachte darüber nach, ob sich Suko in der Zwischenzeit zu einem Hellseher entwickelt hatte.
    »Hast du wirklich von einem Mönch gesprochen, oder habe ich mich nur verhört?«
    »Nein, das hast du nicht.«
    Ich strich mit der freien Hand über mein Haar. »Verdammt, woher weißt du denn, daß wir es mit ihm zu tun bekommen haben?«
    »Durch Bill Conolly.«
    »Nein!« Ich stöhnte das Wort in den Hörer. »Das kann doch nicht wahr sein. Was hat er damit zu tun?«
    »Er hatte Besuch von einem Bekannten. Und der hat Fotos auf dem Güterbahnhof geschossen. Jetzt rate mal, welches Motiv die Bilder zeigen?«
    »Muß ich das noch?«
    »Nein, aber es ist der Mönch. Bills Informant wußte wohl, daß sich da etwas anbahnt. Er kennt ihn ja. Er weiß, wofür sich unser Freund interessiert. Da hat er ihm eben Bescheid gesagt.«
    »Was gar nicht so dumm war«, sagte ich.
    »Und jetzt warten wir auf dich.«
    »Ist Bill bei dir?«
    »Nein, aber ich habe ihm versprochen, Bescheid zu geben.«
    »Laß mal, das übernehme ich. Ich rufe auch aus einem anderen Grund an, denn ich möchte euch einen Übernachtungsbesuch bringen.«
    »Ignatius?«
    »Nein, der wird bei mir schlafen. Es ist eine junge Frau. Sie heißt Alissa Baldi.«
    »Sehr schön.«
    »Du kannst Shao schon einweihen.«
    »Mal eine andere Frage. Hat diese Alissa mit dem Fall zu tun?«
    Ich konnte das Lachen nicht unterdrücken. »Sie ist sogar ein Mittelpunkt, und wir müssen verdammt gut auf sie achtgeben.«
    »Keine Sorge, das werden wir.«
    »Wir kommen dann so schnell wie möglich zu euch.«
    Ignatius hatte zugehört. Lächelnd sagte er zu mir: »Ich wußte, daß wir uns auf Suko verlassen können.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Was ist mit Bill?«
    »Den rufe ich jetzt auch noch an. Ich denke allerdings, daß wir den nächsten Tag abwarten, bevor wir ihn besuchen. Er wird sich ebenfalls um Alissa kümmern. Theoretisch kann nicht viel schiefgehen, aber wer weiß, was diese Gestalt noch alles vorhat.«
    »Sie will nur Alissa.«
    Darauf gab ich keine Antwort, schloß endlich den Rover auf und ließ die beiden einsteigen.
    Auf der Scheibe lagen zahlreiche Tropfen. Die Wischer putzten sie weg, so daß ich einen freien Blick bekam.
    Was den Mönch mit den Totenaugen anging, war der Blick leider nicht so frei…
    ***
    Alissas Schüchternheit verschwand schnell, als sie bei Shao und Suko eintraf und deren herzliches Lächeln erlebte. Shao kümmerte sich sofort rührend um sie. Sie gab ihr etwas zu trinken, bot ihr auch Essen an, das Alissa allerdings ablehnte.
    Die Dusche nahm sie gern an, und sie bekam von Shao auch andere Kleidung, einen Hausanzug aus Baumwolle, der ihr passen mußte. Das alles erlebte ich wie nebenbei, denn ich telefonierte derweil mit meinem Freund Bill Conolly.
    Er hatte mir haarklein berichtet, was sich in seinem Arbeitszimmer zugetragen hatte, und ich war, nachdem ich alles erfahren hatte, verstimmt darüber, daß er den Informanten hatte laufenlassen.
    »Warum hast du ihn nicht bei dir behalten? Ich hätte mich gern mit ihm unterhalten.«
    »Kann ich dir nachfühlen.«
    »Wunderbar. Warum hast du es nicht getan?«
    »Frag Sheila. Sie kann ihn nicht ab. Er stinkt, sagt sie. Stimmt auch, aber darüber sehe ich hinweg. Die Frauen leider nicht.«
    »Ja, ich kann mir schon denken, wie es
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