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1130 - Zombieville

1130 - Zombieville

Titel: 1130 - Zombieville
Autoren: Jason Dark
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erreicht. Er fuhr noch, wir sahen auch nichts, dann aber geriet er ins Schlingern, und plötzlich wurde es rechts und links der Straße taghell. Starke Scheinwerfer strahlen auf und leuchteten den Transporter an.
    Auf der Straße blitzten die Nägel, und Karina stoppte gerade noch rechtzeitig ab, sonst wären auch wir darüber gefahren. Das wollte sie uns doch nicht antun.
    »Raus!« sagte sie nur.
    Sie war hier der Boß. Die Türen flogen an den verschiedenen Seiten auf, und wir tauchten ein in das Dunkel um die breite Lichtinsel herum. Es war für Suko und mich ein guter Standort, an dem wir erst einmal blieben. Nicht so Karina Grischin. Sie lief mit langen Schritten auf die Nagelfalle zu und sprang darüber hinweg. Wie ein Hase verfolgte sie den schlingernden Lastwagen, der noch immer nicht zur Ruhe gekommen war. Ob der Fahrer ihn abgebremst hatte, war nicht zu sehen. An Fahrt jedenfalls hatte er nicht viel verloren. Weit würde er mit seinen zerfetzten Reifen nicht kommen.
    Zusätzlich drehten sich noch die Scheinwerfer und hielten ihn auch weiterhin fest.
    Wir hörten Stimmen, die in russischer Sprache irgend welche Befehle schrieen. Durch das Licht huschten dunkel gekleidete Gestalten, die allesamt bewaffnet waren.
    Suko und ich standen dicht vor der Nagelsperre. »Sieht ja aus wie ein Kriegseinsatz«, sagte mein Freund.
    »Fast.«
    Der Wagen drehte sich nach links. Er kam von der Piste ab und fuhr ruckend in das leicht abschüssige Gelände hinein. Ich rechnete schon damit, daß er kippen würde, aber er blieb stehen, nachdem er noch einmal einen Schlag nach links bekommen hatte.
    Karina hetzte auf uns zu. Jetzt sahen wir auch Wladimir Golenkow, der einige Befehle schrie. Seine Männer gehorchten wie perfekte Soldaten. Sie bildeten einen Kreis um den Transporter und zielten mit den Mündungen der Waffen auf ihn.
    Die Russin war stehengeblieben. Sie winkte mit der linken Hand. In der rechten hielt sie ihren Revolver.
    »Brauchst du die MPi?« fragte Suko.
    »Nein, kommt mit.«
    Ohne ein weiteres Wort der Erklärung wandte sie uns den Rücken zu und lief wieder hinein in das helle Licht, das die Landschaft wie eine Filmkulisse wirken ließ, in der Wladimir Golenkow als Regisseur agierte.
    Ich lief dicht an ihm vorbei. Er nickte mir nur kurz zu. Sein Gesicht blieb angespannt. Er und seine Leute hielten sich zurück, während Karina, Suko und ich auf den Transporter zulief en.
    Wir blieben neben dem Fahrerhaus stehen. Der Atem kondensierte vor unseren Lippen. Karina deutete mit der Waffe auf die Fahrertür. »Wenn er nicht kommt, hole ich ihn heraus.«
    Wir konnten alles sehr gut sehen. Hinter uns waren die Scheinwerfer gedreht worden und hatten den LKW im »Griff«. Auch wenn der Fahrer an der anderen Seite aussteigen würde, konnte er nicht in der Dunkelheit entwischen.
    In der Nähe bewegte sich tatsächlich ein Gewässer. Wir hörten das Rauschen wie eine Hintergrundmusik, die nie verstummen würde. Das Warten fiel uns lang. Jede Sekunde kam uns vor wie eine Minute.
    Es gab keinen Menschen, der sprach oder sich irgendwie anders meldete. Es blieb die trügerische Ruhe, und nur der Wagen selbst gab Geräusche ab. An verschiedenen Stellen knackte und knirschte es. Da arbeitete das Metall oberhalb der vier platt gewordenen Reifen.
    »Wenn er nicht gleich kommt, hole ich ihn!« flüsterte Karina Grischin scharf.
    »Warte noch.«
    »Keine Sorge, John, ihr werdet sehen, was passiert. Das hier ist jetzt der Test. Wir haben lange warten müssen, um soweit zu sein. Scheiße«, sagte sie plötzlich. »Irgendwo ist das alles noch immer Politik. Das Land und auch die Menschen müssen sich noch stärker verändern, dann hätten wir die Probleme nicht.«
    Was sie damit andeuten wollte, wußten Suko und ich nicht. Wir stellten auch keine Fragen - und zuckten nur leicht zusammen, als wir ein dumpfes Geräusch hörten. Es mußte von einem Schlag stammen, der innen gegen die Fahrertür abgegeben worden war.
    »Er kommt!« zischte Karina.
    Wir warteten. Es war mehr ein Lauern. Die Tür wurde geöffnet und dann sehr behutsam nach außen gedrückt. Der Fahrer war vorsichtig. Er mußte ja gesehen haben, wer hier auf ihn wartete. Ich konnte mir leicht vorstellen, daß er mit erhobenen Händen aus seinem Fahrerhaus stieg und sich der Übermacht stellte.
    Bei ihm ging alles in Zeitlupe. Mit einem quietschenden Laut schwang die Tür weiter auf und blieb dann stehen.
    Der Blick war jetzt frei.
    Der Mann trug einen grauen Overall und
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