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1130 - Zombieville

1130 - Zombieville

Titel: 1130 - Zombieville
Autoren: Jason Dark
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ist allerdings auch ungewöhnlich, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Es ging ihm nicht nur um die beiden Verletzten. Sie sind ihm sogar gelegen gekommen, meine ich.« Heftig winkte Karina ab. »Aber lassen wir das. Wir werden vielleicht noch vor Anbruch des Tages eine Antwort erhalten.«
    »Wann sind wir wohl da?«
    Karina hustete gegen ihre Hand. »Das kann ich dir nicht sagen, John. In diesem Teil des Landes kann man sich auf keine Zeiten verlassen. Das ist nicht wie bei euch. Wir haben hier keine Autobahnen.«
    »Bei uns gibt es auch Staus.«
    »Ja, die kenne ich zur Genüge.«
    »Wenn ich dich mal ablösen soll, sag Bescheid.«
    »Nein, danke, John, das klappt schon. Außerdem glaube ich, mich auszukennen.«
    »Fahren wir wieder durch den Ort, in dem du übernachtet hast?«
    »Wir müssen.«
    »Gut.«
    »Warum?«
    »Es könnte ja sein, daß es eine Veränderung in Zombieville oder in der Nähe gegeben hat und die Bewohner darüber Bescheid wissen. Wenn du willst, kannst du anhalten und fragen.«
    »Mal sehen.«
    Es war drei Uhr am frühen Morgen, wie ich feststellte. Ich spürte jetzt auch die Müdigkeit, und als ich einen Blick über die Schulter nach hinten warf, sah ich, daß Suko die Augen geschlossen hielt.
    Ob er eingenickt war, wußte ich nicht. Er konnte auch nur dort sitzen und sich entspannen.
    Karina lächelte mich an. »Schlaf ruhig, John, ich schaffe das. An das Rumpeln und Stoßen wirst du dich ja gewöhnt haben.«
    »Ich zähle beim Aussteigen meine Knochen.«
    Einer wie ich, der oft unterwegs ist, lernt es sehr bald, sich an den verschiedensten Stellen und zu allen möglichen Zeiten eine Auszeit zu nehmen. Das ist einfach wichtig, um zu regenerieren. Zudem stand uns kein Zuckerschlecken bevor. Es war immer etwas Besonderes für mich, gegen Zombies zu kämpfen, denn mein erster Fall war schon ein Fight gegen die lebenden Toten gewesen, die von Professor Orgow und einer Frau aus den Gräbern geholt worden waren. Seit dieser Zeit hatte sich bei mir zwar viel verändert, aber diese lebenden Leichen kreuzten hin und wieder meinen Weg, wie auch jetzt im tiefsten Rußland. Die Zombies schwammen aus meinen Gedanken weg. Mir wurden die Augen schwer, und ich schlief tatsächlich ein, obwohl der Wagen schaukelte und hüpfte.
    Daß Karina nicht schlafen konnte, lag auf der Hand. Erstens mußte sie fahren, zweitens war sie über Wladimirs Verhalten so erregt und aufgeputscht, daß an Schlaf bei ihr wahrlich nicht zu denken war.
    Ich träumte wirres Zeug. Alles mögliche lief in meinem Traum durcheinander. Ich sah häßliche Zombies mit Knochengesichtern ebenso wie Glenda Perkins, Sir James oder Bill Conolly. Alle schlugen sich mit diesem verfluchten Pack herum, das zu Massen aus den Gräbern kam und einfach nicht weniger werden wollte.
    Wer gewann, teilte mir der Traum nicht mit. Außerdem schlug ich plötzlich die Augen auf, denn Karina hatte angehalten.
    In den ersten Sekunden hatte ich Schwierigkeiten damit, mich zurechtzufinden. Alles um mich herum war in ein dickes Grau eingetunkt worden.
    Karina saß nicht mehr auf ihrem Platz.
    Mein Erschrecken nahm ich nicht nur selbst wahr, auch Suko hatte gesehen, wie ich zusammenzuckte, und er meldete sich auch sofort. »Keine Sorge, Karina ist eben ausgestiegen.«
    Mir war kalt geworden. Ich fühlte mich steif. »Wo sind wir denn hier?«
    »Im Ort, von dem Karina erzählt hat.«
    »Verdammt, klar. Darauf hätte ich kommen müssen. Ist sie schon länger weg?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich mal aussteigen.«
    Ich öffnete die Tür, und kalte Luft schlug mir entgegen. Das waren schon frostige Temperaturen.
    Sie würden am Tage zwar weniger werden, aber die Nächte waren schon empfindlich kalt.
    Auch Suko verließ den Wagen. Wir hatten in einem kleinen Ort gehalten, in dem es praktisch nur eine Straße gab. Zu beiden Seiten reihten sich die kleinen Häuser aneinander. Auf mich wirkten sie wie Hütten.
    Ich sah kein Licht. Der kleine Ort lag in tiefem Schlaf versunken. Es kläffte kein Köter, und der frühe Morgenhimmel über uns sah aus wie blank gewienert. Kalter Sternenglanz schimmerte uns entgegen. Der Mond stand da wie eine Gondel, die aufrecht gestellt worden war.
    »Hast du gesehen, wo Karina hingegangen ist?« fragte ich Suko.
    »Direkt auf das Haus zu.«
    Es war ebenso klein wie die anderen und stand auch an der Straße, an der es keinen Gehsteig gab, nur eine Rinne, in die das Schmutzwasser gekippt wurde. Bei starkem Regen verwandelte sich der Ort in eine
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