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1130 - Aufstand im Vier-Sonnen-Reich

Titel: 1130 - Aufstand im Vier-Sonnen-Reich
Autoren: Unbekannt
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Landemanövers und der Aktivitäten der Sooldocks befaßt zu sein.
    Rhodan beugte sich spöttisch nach vorn. „Was hätte Clifton Callamon wohl unter diesen Umständen getan?" fragte er anzüglich. „Er hätte ihnen die Daumenschrauben angelegt und den Schuldigen zum Schrubben der Maschinendecks abkommandiert", antwortete Vlat flüsternd. „Aber in diesen verweichlichten Zeiten darf man an so etwas ja nicht einmal mehr denken."
    Der Bordrechner fuhr die mächtigen Teleskopbeine der THUNDER-WORD aus. Näher und näher kam der graue, hier und dort von Flecken getrübte Raumhafenboden. Die Fahrzeugkolonne am Tower setzte sich in Bewegung.
    Dann ein kaum merklicher Ruck, ein sanftes Vibrieren der Zelle, und das Kugelschiff war gelandet.
    Wie ein stählerner Berg mit glatten, gewölbten Hängen überragte es die vergleichsweise winzigen Hafenanlagen und die Gebäude der nahen Stadt.
    Rhodan sah zu Gesil hinüber. Sie trug bereits die leichte Version eines SERUN-Anzuges.
    Neben ihr stand Cirgizen Saan, die Exopsychologin der terranischen Delegation.
    Saan war eine kleine, mollige Frau mit rostroten Bürstenhaaren. Falten durchzogen wie die Risse in einer gesprungenen Porzellanmaske ihr blasses Gesicht, das nur durch den Glanz der ausdrucksstarken Augen zu leben schien. Auch sie trug einen leichten SERUN-Anzug. „In Ordnung", murmelte Rhodan. Er wandte sich an Atanos Vlat. „Wir brechen auf.
    Ansonsten gehen wir wie besprochen vor."
    Der Kommandant nickte schweigend.
    Begegnungen mit fremden Zivilisationen gehörten nicht zu den Dingen, über die man noch viele Worte verlieren mußte. Im Lauf der Jahrhunderte hatte man für derartige Fälle Pläne entwickelt und verbessert, die für alle Eventualitäten Vorsorge trafen.
    Jeder an Bord der THUNDERWORD wußte, wie er sich zu verhalten hatte, sollte es zu Auseinandersetzungen oder offenen Feindseligkeiten kommen - oder zu euphorischen Verbrüderungsversuchen. Beide Extreme waren denkbar, auf beide war man vorbereitet.
    Zusammen mit Gesil und Cirgizen Saan verließ Rhodan die Zentrale. Kurz bevor er das große Hauptschott erreichte, blieb er noch einmal stehen und warf Taurec einen fragenden Blick zu. „Ich bleibe an Bord", erklärte der Botschafter der Kosmokraten. „Ich halte es für besser."
    Rhodan zuckte die Schultern.
    Er hätte es gern gesehen, wenn ihn der Einäugige begleitet hätte - vor allem für den Fall, daß sie auf Schovkrodon treffen sollten - aber Taurec schien nicht gewillt zu sein, mit der Delegation das Schiff zu verlassen.
    Nun, dachte Rhodan, er wird seine Gründe haben an Bord zu bleiben.
    Auf dem Weg zur südpolaren Personenschleuse fragte er sich erneut, was aus dem Armadaschmied geworden war. Hielt er sich noch immer im Vier-Sonnen-Reich oder gar auf Vrugg auf oder war er ihnen endgültig entkommen - mit Rhodans und Tekeners Zellkulturen?
    Die Sooldocks hatten Schovkrodon mit keinem Wort erwähnt. Aber, wie Saan nüchtern bemerkt hatte, dem konnte man keine Bedeutung beimessen.
    Noch war den Terranern die Mentalität dieser Fremden unbekannt.
    Nur eines schien klar: Die Sooldocks waren zu einem friedlichen Gedankenaustausch bereit.
    In der Schleuse trafen sie auf die anderen Mitglieder der Delegation.
    Sarvel Markadir, ein grauhaariger, melancholisch dreinblickender Mann, der in einer rosageblümten Plastiktasche den Translator trug. Fasziniert starrte Rhodan die Tasche an.
    Inmitten all der Perfektion, die die THUNDERWORD in eine reibungslos funktionierende Maschinerie verwandelte, tat es gut, hin und wieder auf derart ausgesuchte Geschmacklosigkeiten zu treffen.
    Markadir bemerkte Rhodans gebannten Blick. „Ein Neumod-Artefakt", erklärte der Linguistiker geschmeichelt. „Eine Nachbildung eines über eintausendsechshundert Jahre alten Kultgegenstands; aus der Wegwerfzeit des zwanzigsten Jahrhunderts. Ursprünglich bestanden diese Einkaufstaschen aus fast unverwüstlichen Kohlenwasserstoffverbindungen. Wahlweise füllte man sie mit Waren, die man eigenhändig in sogenannten Supermärkten erstand, oder mit Abfall. Da sie nicht verrotteten und beim Verbrennen giftige Gase entwickelten, wurden sie zu einem Problem für die Müllbeseitigung. Später konstruierte man sie so, daß sie nach einer bestimmten Zeitspanne von selbst zerfielen. Aber von den unverwüstlichen Exemplaren sind einige bis zum heutigen Tag erhalten geblieben."
    Markadir raschelte selbstzufrieden mit der Tasche. „Diese Neumod-Artefakte sind auf der Erde das Neueste aus Raum
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