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113 - Gebeine aus der Hexengruft

113 - Gebeine aus der Hexengruft

Titel: 113 - Gebeine aus der Hexengruft
Autoren: Larry Brent
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Leichen dort liegen bleiben, so entsetzlich und
ungewöhnlich diese Maßnahme auch war.
    X-RAY-3 parkte an der gleichen Stelle wie
gestern und näherte sich, der Kapelle. Ein Schloß hing daran. Dafür hatten
Smith und er gesorgt, Es wäre nicht nötig gewesen, denn hier in Brimsley wagte
kein Mensch, sich der Kapelle mehr als auf Sichtweite zu nähern. Aber Vorsicht
war immer am Platz.
    Das Schloß war unversehrt.
    Nur zwei Personen hatten einen Schlüssel: Bürgermeister
Smith und Larry.
    Brent öffnete und ging in den dämmrigen Raum.
Unwillkürlich zog er die Luft scharf ein. Noch war kein Verwesungsgeruch
aufgetreten. Die Quader schlossen die Gruft hermetisch ab.
    Der PSA-Agent näherte sich der Stelle, wo der
Stein saß, der den Mechanismus auslöste. Er drückte ihn. Der Altar kippte nach
hinten und gab die Gruft frei. Unangenehmer, süßlicher Geruch schlug ihm
sogleich voll entgegen.
    Alles war unverändert und
...
    Brent hörte es nicht mal rauschen, so schnell
ging alles.
    Hart und unbarmherzig wurde der schwere
Kerzenständer durch die Luft gewirbelt und ihm auf den Schädel geschlagen.
    Larry zuckte zusammen, sein Körper wurde
schlaff. Für den Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als ob er sich noch
nach hinten werfen könne, um dem Sturz nach vorn zu begegnen.
    Doch er schaffte es nicht mehr.
    Er kippte nach vorn, schlug mitten in den aus
schwarzlackierten Menschenknochen gelegten Drudenstern und landete quer auf den
fünf nebeneinanderliegenden Leichen.
    Dunkelheit und Gefühllosigkeit umgaben ihn.
Larrys Bewußtsein war ausgeschaltet.
    Eine Hand drückte den Stein, der verdeckte
Stift betätigte den Mechanismus, und der Altar kippte nach vorn und verschloß
die Hexengruft luftdicht und hermetisch, wie ihre Erbauer es geplant hatten.
     
    ●
     
    Morna hob lauschend den Kopf.
    Sie saß neben Peggy Langdon am Bett. Das
Zimmer wurde nur durch eine rotbespannte Tischlampe erhellt, die einen
anheimelnden Schein von sich gab.
    Die Schwedin hatte es sich in dem
weichgepolsterten Sessel bequem gemacht. Die Freundinnen hörten Musik aus der
Stereoanlage. Morna hatte eine Platte aufgelegt. Melodien aus „Peer Gynt“
untermalten ihre Stimmung.
    Der Schwedin wäre heitere Musik lieber
gewesen, doch sie hatte sich nach Peggys Wünschen gerichtet.
    X-GIRL-C war es, als hätte sie den Motor
eines Autos vernommen. Hier in der Gegend kamen wenige Autos vorüber. Das
Schulhaus lag abseits der Straße.
    Dann war wieder Stille. Doch wurde eine Tür
zugeschlagen, ganz in der Nähe. Also doch!
    Larry! Es war kurz nach halb acht und schon
stockfinster. Nach dem Regenschauer von heute mittag hatte es nicht mehr
richtig aufgeklart.
    Morna ging ans Fenster. Sie blickte auf den
Hof. Vor der Eingangstür brannte eine Lampe. Eine etwas gebeugt gehende Gestalt
näherte sich dem Haus.
    Die Schwedin öffnete kopfschüttelnd das
Fenster und blickte dem Ankömmling entgegen.
    Das Krankenzimmer war in den ersten Stock
verlegt worden, um dem Täter - sollte er es noch mal
versuchen - das Eindringen zu erschweren.
    Der Mann, der in den Lichthof der Lampe trat,
war niemand anders als Dr. Kilroy.
    Morna ging nach unten und öffnete die Tür,
noch ehe Kilroy seinen Finger auf den Klingelknopf legen konnte.
    „Sie sind unermüdlich, Doktor“, schüttelte
sie den Kopf. „Wenigstens am Sonntag hätten Sie sich den zweiten Besuch
ersparen können.“
    Kilroy winkte ab. Er sah müde aus, und mit
schleppenden Schritten stieg er neben Morna die breiten Stufen empor.
    „Ich war sowieso in der Nähe. Margaret
Rodeney ist plötzlich krank geworden. Herzanfall, Angina pectoris. Ich war über
eine Stunde bei ihr. Irgendwann erwischt’s uns alle mal.“
    „Und da kommen Sie noch hierher?“ „Peggy
Langdons Fall interessiert mich halt. Ich habe durch die gleiche Krankheit
bereits eine gute Freundin verloren. Damals wußte ich nichts und war nur auf
Vermutungen angewiesen. Ich weiß noch immer nicht sehr viel, bin aber diesmal
ein bißchen Schlauer. Glaube ich jedenfalls. Ich habe etwas mitgebracht. Wie
geht es unserem Sorgenkind heute abend?“
    „Sie ist lebhafter geworden, möchte ich
sagen. Sie kommt mir auch nicht mehr so schwach vor.“
    „Na wunderbar. Das hört man gern.“ Sie kamen
oben an.
    Peggy Langdon hatte die Augen geschlossen und
lag halb im Schlaf, schien aber noch genug von der Musik zu hören.
    Morna wollte etwas sagen und Peggy wecken.
    Kilroy legte den Zeigefinger an die Lippen.
„Pst, wecken Sie sie nicht! Ich
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