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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode
Autoren: Unbekannt
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Klong werden es nicht gerne sehen, wenn ihre letzten beiden Herren verduften."
    Der nachdenkliche, traurige Blick, mit dem Paoli ihn bedachte, machte ihn stutzig.
    „Heh, was soll das?" fuhr er auf. „Ihr habt..."
    „Wir bleiben hier, Reginald", sagte Paoli. „Wir haben auf der Erde nichts mehr verloren."
    „Du bist verrückt!" explodierte Bull. „Was hättet ihr hier verloren? Sidne, sag ihr, daß sie verrückt ist."
    „Natürlich ist sie verrückt", antwortete Sidne Laventhol gelassen. „Ich auch. Sie haben's uns auf der Erde bescheinigt. Und gleich dazu gesagt, daß sie nicht wissen, wie man unseren Verstand wieder in Ordnung bringen kann. Was soll's? Hier sind wir Herren, Könige. Auf der Erde? Bah! ,Schau dir den Närrischen an’, würden sie sagen. Mit den Fingern würden sie auf uns zeigen. Meschugge würden sie uns nennen. Ich sag' zu dir: Wer braucht so was?"
    „Aber ihr ..."
    „Es geht nicht nur um uns", fiel ihm Paoli ins Wort. „Die Robotzivilisation der Klong und Parsf sind hochentwickelt. Die Ergebnislosigkeit der Suche nach den Herren droht, sie zu verzehren. Ist es nicht ein persönliches Opfer wert, Klongheim und Parsfon vor dem Untergang zu bewahren?"
    Reginald Bull erinnerte sich an die Ansprache, die sie gehalten hatten. Damals waren ihm Gewissensbisse gekommen. Durfte man intelligente Roboter anlügen? Sie hatten sie nicht angelogen. Bei Gott, ihr Entschluß war längst gefaßt. Die Pläne, die sie vortrugen, waren echt. Sie hatten tatsächlich vor, sie zu verwirklichen!
    Er fühlte sich hilflos. Er wußte nicht, was er sagen sollte. Ein schrilles Pfeifen schreckte ihn auf.
    „Der Transmitter ist sendebereit, Reginald", mahnte Paoli. „Geh, damit die Tachtzwo nicht ein zweites Mal anfliegen muß."
    Er bewegte sich wie im Traum. Er sah den matten Leuchtstreifen der Transportfeldöffnung an sich vorbeigleiten.
    „Gott sei euch gnädig", hörte er sich sagen.
    Dann packte ihn der Transmitter.
     
    *
     
    Vishnas Zorn war fürchterlich.
    Sie hatte ihren eigenen Plan vereitelt. Sie hatte die Terraner für schlotternde, angsterfüllte Kreaturen gehalten und sich ihrer sicher gefühlt, so daß ihr Zeit blieb, sich mit dem Viren-Imperium über die nächsten Schritte zu beraten. Sie, hatte gemeint, an der Lage im Solsystem werde sich nichts ändern, wenn sie ihre Aufmerksamkeit eine Zeitlang abwandte.
    Oh, wie war sie getäuscht worden! Die Befehle, die sie mit Hilfe des Alpha-Programmierers gab, erzeugten keine Reaktion. Sie wußte jetzt, wie gegen Terra vorgegangen werden mußte, aber das Wissen nützte ihr nichts mehr. Es gab keinen, der ihre Anordnungen ausführte. Sie versuchte, Informationen auf Parsfon und Klongheim abzurufen. Sie wollte wissen, was geschehen war - in Erfahrung bringen, ob der Schaden sich womöglich reparieren ließ. Aber die zentralen Steuereinheiten der beiden Fahrzeug-Festungen antworteten nicht. Vishna war vom Geschehen im Solsystem isoliert.
    Sie wandte sich an das Viren-Imperium.
    „Rekonstruiere den Vorgang!" trug sie ihm auf.
    „Verlange nichts Unmögliches, Herrliche", antwortete die Rieseninformatik sanft. „Ich bin weder allgegenwärtig noch allwissend. Es scheint mir, die Terraner haben deinen Plan unterlaufen."
    „Das ahne ich", rief Vishna zornig. „Warum kann ich den Alpha-Programmierer nicht mehr verwenden?"
    „Dafür gibt es eine logische Erklärung", sagte das Viren-Imperium. „Man hat deine Kommando-Fragmente zerstört."
    Vishna musterte das stabähnliche Gerät mit widerwilligem Blick. Es war nutzlos geworden. Sie hatte die Macht über die Parsf und die Klong verloren. Sie ergriff den Stab und schleuderte ihn von sich. Er prallte gegen die Wand und fiel klirrend zu Boden.
    „So hört mich denn, ihr kosmischen Mächte!" schrie sie in unbeherrschter Wut. „Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Ein zweites Mal hat Terra gewagt, sich mir zu widersetzen. Vishna vergißt nicht! Mögen sie sich mir für den Augenblick entzogen haben.
    Vishna kehrt zurück! Und dann wird die Rache um so fürchterlicher sein."
    „Du hast die Macht", versuchte die Informatik, sie zu besänftigen.
    Vishna sah starren Blicks vor sich hin.
    „Ja, ich habe die Macht", murmelte sie.
    Dann richtete sie sich auf.
    „Volle Fahrt", befahl sie dem Autopiloten. „Wir kehren ins Versteck zurück."
     
    *
     
    „Sie wollten von der Erde nichts mehr wissen", sagte Galbraith Deighton bedrückt. „Parsfon - da gehörten sie hin, meinten sie. Auf Terra wären sie
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