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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode
Autoren: Unbekannt
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Roboter in großem Maßstab betrieben werden konnte!
    Er wandte sich an einen der Sicherheitsbeamten.
    „Schickt ein paar Schwerräum-Roboter hinab und laßt die Klong in eine andere Halle transportieren", sagte er. „Rasch! Ich weiß nicht, wie lange sie diese Belastung aushalten."
    Wie sehr die Kosmische Hanse, von der Struktur her ein Privatunternehmen, und die Liga Freier Terraner, der offizielle Staat der Menschheit, ineinander verwoben waren, das wurde in diesen Tagen der Krise besonders deutlich. Hauptquartier Hanse und Regierungszentrum Liga verschmolzen zu einer Einheit, nur auf der Landkarte noch voneinander getrennt, in Wirklichkeit jedoch durch Dutzende von Kurzstrecken-Transmittern verbunden, die den Eindruck vermittelten, der Tagungsraum des Tifflorschen Krisenstabs liege von Reginald Bulls Kommandozentrale nur eine Tür weit entfernt.
    Die gefangenen Roboter waren in den ausbruchssicheren, gegen jede Art ernsthafter Beschädigung gefeiten „Stahltresoren" des Hauptquartiers Hanse untergebracht. Die wichtigen Ereignisse dieser Stunden spielten sich daher auf dem Gelände der Kosmischen Hanse ab. Geoffry Waringer war nicht überrascht, Julian Tifflor vorzufinden, als er den verglasten Verschlag im Hintergrund der Bullschen Kommandoklause betrat.
    Ein Becher Kaffee erschien wie von Zauberhand auf der Tischplatte. Geoffry griff zu und tat einen schlürfenden Zug.
    „Die Brüder sind verrückt", brummte er. „Draußen schlagen sie gemeinsam auf uns los, als hätten sie den Leibhaftigen vor sich. Aber wenn man sie zusammen einsperrt, gehen sie sich gegenseitig an den Kragen. Ich dachte erst, sie wären übergeschnappt. Aber sobald unsere Kampfroboter auftauchten, benahmen sie sich wieder völlig normal."
    Bull und Tifflor hatten seinen Vorabbericht bereits erhalten. Sie wußten über die jüngsten Vorfälle drunten im zehnfach gesicherten Bereich der Stahltresore.
    „Täuschungsmanöver?" erkundigte sich Reginald Bull.
    „Was wollten sie damit erreichen?" lautete Geoffrys Gegenfrage. „Wenn ich einen Sinn darin sehen könnte..."
    „Ich nehme an, ihr Verhalten ist echt", sagte der Erste Terraner. „Vielleicht eine Art Bruderzwist, der während des Kampfes gegen uns in den Hintergrund gedrängt wird, aber bei der ersten Gelegenheit wieder zum Ausbruch kommt. Deswegen wolltest du nicht mit uns reden, Geoffry. Wir finden die Antwort, sobald wir die ersten Verhöre anstellen - und wenn wir einen von ihnen auseinandernehmen müßten. Was hast du sonst auf dem Herzen?"
    „Ich bringe gute und schlechte Nachrichten", antwortete Geoffry im Tonfall eines Mannes, der mit seinem Schicksal durchaus nicht zufrieden ist. „Die gute Nachricht ist, daß ein kräftiger, gepulster Schwerkraftprojektor sich vorzüglich als Waffe gegen Klong und Parsf eignet. Ich habe sie mit einem künstlichen Gravitationsfeld in die Knie gezwungen, als sie wieder aufeinander losgehen wollten."
    „Entsprechende Geräte sind vorhanden", sagte Bull. „Sie werden nach deinen Spezifikationen modifiziert. Was ist die schlechte Nachricht?"
    „Die Klong - oder die Parsf - haben einen unserer Kampfroboter vor meinen Augen buchstäblich verschwinden lassen. Ich sah einen Blitz, und dann war er weg. Meine Meßgeräte haben einen Teil des Vorgangs aufgezeichnet. Ich fürchte, der Gegner verfügt über ein Gerät, mit dem er die Grenze zwischen zwei Kontinua aufreißen und ein unerwünschtes Objekt in einem fremden Universum verschwinden lassen kann."
    „So ähnlich wie das Selphyr-Fataro-Gerät?" fragte Julian Tifflor.
    „So ähnlich", nickte Geoffry. „Nur ist das hier ein kleines, handliches Ding, das der Roboter offensichtlich am Körper trägt, während es sich bei unseren Waffen um massige Klötze handelt, die nur stationär oder an Bord von Großraumschiffen installiert werden können."
    „Um so besser, daß wir sie fest in der Hand haben", sagte Reginald Bull. „Wir lassen uns keine Gelegenheit entgehen, neue Technologie zu lernen."
    „Schön, wenn sie mit sich reden lassen", meinte Geoffry. „Nur dumm, daß es sich immer um Waffen handeln muß. Wenn einer mal den Entwurf einer vernünftigen Kaffeemühle erbeuten könnte ..."
    Er stand auf, ohne den Satz zu beenden. Ein wenig unschlüssig sah er sich um, dann ging er zur Tür. Dort blieb er noch einmal stehen.
    „Als Mann vom Fach sollte ich keine halbgaren Spekulationen von mir geben", sagte er.
    „Aber dieses solltet ihr vielleicht wissen. Die Waffe der Klong und Parsf,
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