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1127 - Der Gothic-Vampir

1127 - Der Gothic-Vampir

Titel: 1127 - Der Gothic-Vampir
Autoren: Jason Dark
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Dafür die Pracht der Sterne und der kreisrunde Mond.
    Das gelbe und trotzdem bleiche Auge. Angefüllt mit schwachen Schatten. Das Licht sickerte über die Hügel hinweg und hinterließ auf den Kämmen einen seichten Schimmer.
    Der Ort war von hier aus nicht zu sehen. Er lag auf der anderen Seite.
    Wenn Johnny sich nach vorn beugte, schaute er in den Garten, in dem zahlreiche Obstbäume wuchsen.
    Der Wind wehte leicht und säuselnd von den Hügeln herab. Er schien den Geruch von Wein mitzubringen, denn in dieser Gegend roch es überall danach.
    Nichts bewegte sich vor Johnnys Augen. Die Welt schien eingeschlafen zu sein. Sie würde erst erwachen, wenn sie vom Morgenlicht der Sonne gestreichelt werden würde. Angeblich sollte es einen wunderschönen Spätsommertag geben. Ein besseres Wetter als in London, wo es regnete, wie Johnny durch einen Anruf bei seinen Eltern erfahren hatte.
    Durch einige Fenster unter ihm fielen Lichtstreifen nach draußen und malten das Gras der Wiese golden an. Hin und wieder hörte Johnny Stimmen. Besonders das Lachen der Mädchen fiel auf. Sie hatten ebenfalls ihren Spaß, und Johnny hätte sich auch gern eine Etage tiefer begeben, doch er war nicht in der Stimmung. Das Auffinden des Skeletts war schon zu einschneidend gewesen, und es würde ihn auch weiterhin beschäftigen, nicht nur hier in Frankreich.
    Er wollte sich schon zurückziehen, als er noch einmal zum Himmel blickte und dort einen großen Schatten entdeckte, der sich darüber hinweg bewegte.
    Zuerst dachte er an eine flache Wolke, die vom Wind getrieben wurde. Nein, das stimmte nicht. Was da seinen Kurs über den Nachthimmel nahm, war etwas anderes, und es bewegte sich zudem aus eigener Kraft. Es schwang und schaukelte, wie eine große Decke, die in eine bestimmte Form zurechtgeschnitten worden war.
    Die Fledermaus?
    Der Gedanke kam Johnny automatisch. Er hatte sie als Gerippe gesehen, und es war eigentlich nicht möglich. Aber er dachte auch an seine Verletzung.
    Wieder sah er das Knochengesicht vor sich. Und auch sein Blut, das daran geklebt hatte.
    Plötzlich war ihm nicht mehr wohl, und er verfolgte die Bewegung am Himmel mit anderen Augen. Es war einfach zu finster, deshalb sah er es nicht genau, aber er ging davon aus, daß es sich bei dieser Gestalt um eine Fledermaus handelte.
    Zu hören war nichts. Wer immer sich da über den Himmel bewegte, tat es lautlos. Keine Schreie, kein aufgewühlter Wind. Das Wesen schwang dahin und schien beim Flug durch seine Bewegungen die Form der Hügel nachzuahmen.
    Noch einmal glitt es schwingend über eine Kuppe hinweg und war sofort danach verschwunden.
    Johnny blieb noch eine Weile am offenen Fenster stehen. Unzählige Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Er brachte es nicht fertig, sie in die richtige Reihenfolge zu bringen, aber es konnte durchaus möglich sein, daß er da am Himmel eine riesige Fledermaus gesehen hatte, die auf Nahrungssuche ging.
    Für sie bedeutete das Blut, denn sie war ein Vampir, ähnlich groß wie ein gewisser Dracula II, der zu den Todfeinden seiner Eltern und seines Paten John Sinclair gehörte.
    Johnny war nicht so abgebrüht, um die Entdeckung einfach kritiklos hinzunehmen. Er machte sich schon seine Gedanken und wurde von einem Sturm der Gefühle überrollt. Als er seine Wangen anfaßte, fühlten sie sich schon beinahe heiß an. Er dachte an die Folgen seines Handelns und natürlich daran, daß er die Schuld an der Veränderung trug.
    Plötzlich glaubte er, einen Kloß in der Kehle zu haben.
    Ein Jäger war unterwegs. Ein gefährliches Raubtier, schlimmer als ein Löwe oder Tiger. Da machte sich Johnny nichts vor. Und er hatte mitgeholfen, dieses Wesen zu entdecken.
    Auf seiner Stirn hatte sich Schweiß gebildet. Als Tropfen lief er über seine Wangen hinweg, bis hin zum Hals. Er drehte sich mit einer heftigen Bewegung um, weil er glaubte, ein Geräusch an der Tür gehört zu haben. Aber da war nichts gewesen. Er hatte sich den Laut mit seinen überreizten Nerven nur eingebildet.
    Johnny schloß das Fenster. Danach kippte er es. Frische Luft sollte schon in den Raum gelangen.
    Er setzte sich auf einen der schlichten Holzstühle und überlegte.
    Er war sich nicht hundertprozentig sicher, aber wenn draußen tatsächlich ein Blutsauger als riesige Fledermaus durch die Luft segelte, dann war sie auch auf der Suche nach dem Blut der Menschen. Es konnte durchaus sein, daß sie auf die Idee kam, diesem Schulheim einen Besuch abzustatten.
    Johnny spielte mit dem
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