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1127 - Der Gothic-Vampir

1127 - Der Gothic-Vampir

Titel: 1127 - Der Gothic-Vampir
Autoren: Jason Dark
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also mit ihm gegangen, und es war ihm dabei nicht wohl gewesen, das hatte Johnny an seinem Verhalten erkannt.
    In der Dunkelheit fürchtete er sich. Zudem war es nicht leicht gewesen, sich auf diesem fremden Terrain zu bewegen.
    Glücklicherweise hatten sie nicht zu hoch klettern müssen. Sie hielten sich noch im ehemaligen Innenhof auf und hatten nur den mächtigen Trümmern ausweichen müssen.
    Sie waren sogar in den Turm hineingekommen. Als wären die einzelnen Steine beim Zerfall gelenkt worden, so hatten sie eine gewisse Stelle frei gelassen. Zwar nicht ganz, denn hohe Gewächse verdeckten den Zugang, aber Johnny hatte beim Gespräch der beiden Männer genau zugehört, sich das meiste eingeprägt, und so war es den beiden Jungen trotz der Dunkelheit gelungen, den einst so stolzen Turm zu betreten.
    Um sie herum war es fast stockfinster. Nur durch einige Ritzen am Zugang drang Licht. Es war sehr fahl und bleich, denn es stammte von einem Mond, der als bleicher Kreis am dunklen Himmel stand, als wäre er aus dem Hintergrund herausgeschnitten worden.
    Der hohe Turm war zwar zusammengefallen, doch auf eine seltsame Art und Weise. Da waren die einzelnen Teile zwar nach innen gestürzt, aber zugleich auch etwas schräg, wie von einer anderen Kraft gelenkt, und so lag der Eingangsbereich teilweise noch frei, und hier unten mußte sich auch der Zugang zu dem Verlies befinden, in dem angeblich das Skelett dahinmoderte.
    Johnny hatte nicht nur seine Taschenlampe mitgenommen. Er war auch mit einer Kamera ausgerüstet. Sie gehörte nicht ihm. Sein Vater hatte sie ihm überlassen. Es war ein tolles Fabrikat. Sogar mit Restlichtverstärker versehen, damit er auch Fotos in der Dunkelheit schießen konnte. Johnny wollte den Beweis auf dem Bild festhalten und es dann seinem Vater präsentieren.
    Er würde sich freuen, ebenso wie sein Patenonkel John Sinclair. Da war Johnny auf dem gleichen Weg wie die beiden. Nur seiner Mutter würde es nicht gefallen, das wußte er auch. Aber Conolly junior dachte eben anders darüber als sie.
    Kevin hatte seine Lampe brennen lassen. Der lichte Kreis konzentrierte sich nicht nur auf einen Punkt, er hatte ihn immer wieder bewegt und ihn durch die Umgebung streichen lassen. So hatte er die Finsternis vertreiben können, die alten Trümmer gesehen, ihren Staub und Moder gerochen. Er hatte Kriechtiere aufgeschreckt und dicke Spinnweben hell glitzern lassen. Weiter oben hörten die beiden Jungen hin und wieder den Nachtwind, wenn er durch irgendwelche Lücken und Ritzen wehte.
    Kevin war weniger forsch als Johnny. »Ich sehe den komischen Einstieg nicht. Es hat keinen Sinn. Laß uns hier verschwinden. Du hast bei den Typen in der Kneipe das Falsche gehört.«
    »Warte mal ab, verdammt. Wir finden was. Wir haben noch gar nicht mit der Suche begonnen.«
    »Lange bleibe ich nicht hier.«
    »Brauchst du auch nicht.« Johnny war es, der sich bewegte. Die Geduld und die Entschlossenheit hatte er ebenfalls von seinen Eltern geerbt. Da ließ er sich auch nicht beirren.
    Bei jedem Schritt knirschte es unter seinen Sohlen. Kleine Steine scheuerten gegeneinander oder zerbrachen. Im Schein der Taschenlampe suchte Johnny besonders den Boden ab. Der alte Keller mußte unter dem Turm liegen.
    Er stieg über im Weg liegende Trümmerhaufen hinweg, rutschte auch mal und fluchte, weil er sich einmal beim Aufstützen den linken Handballen aufschrammte.
    Kevin blieb im Hintergrund zurück. Von ihm war nur der helle Kreis der Lampe zu sehen, der wie ein einsamer Scheinwerfer in die Gegend strahlte.
    Minuten waren vergangen, in denen Johnny allmählich sauer wurde. Er hatte es sich zu einfach vorgestellt.
    Die wertvolle Kamera steckte in der Tasche, die er sich um seinen Bauch gebunden hatte. Wenn sie beschädigt wurde, bekam er Ärger mit seinem Vater.
    »Hör doch auf!« meldete sich Kevin nach einer Weile. »Man hat uns verarscht. Hier gibt es kein Skelett.«
    »Nein, hier nicht.«
    »Na also.«
    »Aber unten!«
    »Hör auf. Der Kram hier ist zusammengebrochen. Du kommst nicht in die Keller.«
    Johnny ärgerte sich, weil er beinahe selbst glaubte, daß Kevin recht behielt. So einfach wollte er nicht aufgeben. Er war davon überzeugt, daß die Männer nicht gelogen hatten. Zwar hatten sie in einer Kneipe gesessen und auch ein paar Gläser Wein getrunken, aber die Wahrheit konnte nicht so einfach vertuscht werden.
    Johnny war überrascht, als der helle Lichtkreis eine alte Säule berührte. Sie hatte den Bruch
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