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1126 - Duell in der Hölle

1126 - Duell in der Hölle

Titel: 1126 - Duell in der Hölle
Autoren: Jason Dark
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kann dem Feuer die entsprechenden Befehle geben, daß es so handelt wie ich es will. Es würde bedeuten«, sie schaute sich um, »daß sich hier etwas verändert. Bücher bestehen aus Papier, und Bücher brennen wie Zunder. Ebenso wie das Holz unter der Decke. Diesen Dachstuhl kann ich innerhalb von Sekunden in eine Flammenhölle verwandeln und dabei alles vernichten, inklusive der sich hier befindlichen Menschen.«
    Urplötzlich bewegte sie die rechte Hand. Die Flamme bekam Schwung, sie löste sich von der Handfläche und wischte halbhoch durch die Luft. Dabei zitterte sie wie der Schweif eines unruhigen Kometen. Sie huschte an den Bücherwänden entlang, sie drückte sich hoch gegen das Holz der Decke, fuhr zitternd darüber hinweg, senkte sich wieder erreichte den Boden, der mit Holzbohlen und darüberliegenden Teppichen ausgelegt war, sprang wieder hoch und führte seinen Weg weiter wie ein springender Ball.
    Das Ziel war Jane!
    Sie überlegte noch, ob sie versuchen sollte, dem jetzt runden Flammenkreis auszuweichen, doch es war zu spät. Noch einmal tippte er lautlos auf, dann schnellte er vor, und Jane spürte ihn plötzlich dicht unter ihrem Hals, wo er sich regelrecht festbiß, ohne allerdings Schmerzen zu verursachen.
    Unbeweglich blieb sie stehen. Sarahs erschreckten Laut hatte sie noch wahrgenommen, aber unternehmen konnte die Horror-Oma nichts. Die Befehle gab eine andere Person.
    Roxy baute sich vor Jane auf. Noch tanzte eine Flamme auf ihrer Hand, aber sie bog die Finger nach vorn und löschte sie. Dann stemmte sie die Hände in die Hüften. Dabei verschob sich ihr heller Mantel. Jane sah, wie sie darunter angezogen war. Das grüne Kleid umspannte hauteng ihre Figur, nur an den Beinen fiel es etwas glockig auseinander, um beim Gehen nicht so zu stören.
    »Was fühlst du, Jane?«
    »Nichts!«
    »Noch nichts.«
    »Wieso?« fragte die Detektivin leicht krächzend. »Wollen Sie mich verbrennen?«
    »Das könnte geschehen. Es liegt ganz an dir und deiner alten Freundin dort, denn ich will, daß ihr mitspielt. Wie gesagt, noch ist das Feuer kalt, aber es liegt an mir, dies zu ändern.« Nach dem letzten Wort richtete Roxy ihren Blick auf den Hals der Detektivin, und sie sah plötzlich das Feuer in den beiden Augen der Rothaarigen. Es konnte eine Befehl an ihre Flamme gewesen sein, denn Roxy trat den Beweis für ihre Versprechungen an.
    Die Flamme blieb nicht mehr so kalt. Es war für Jane nicht nachvollziehbar, aber ein Ring aus Feuer legte sich um ihren Hals und drückte ihn zusammen. Sie konnte nicht anders, sie mußte röcheln, und plötzlich wurde ihr bewußt, wie sehr sie unter dem Einfluß dieser höllischen Besucherin stand.
    »Es ist die Grenze«, erklärte Roxy. »Noch eine Idee stärker, und dein Hals würde verbrennen.«
    »Ja, das spüre ich.«
    »Sehr gut, Jane, dann weißt du endlich, wer hier im Haus das Sagen hat.«
    Am Flackerlicht auf ihrer Brust sah Jane Collins, daß sich der Ring um ihren Hals bewegte. Im nächsten Moment löste er sich auf und tanzte als normale Flammen vor ihrem Gesicht.
    Roxy schnippte mit den Fingern. Die Flamme gehorchte diesem Geräusch. Sie tanzte zurück auf ihre Hand, wo sie durch das Vordrücken der Finger gelöscht wurde.
    »Ich denke mir, daß diese Demonstration reicht.«
    Jane gab zunächst keine Antwort. Sie fuhr nur mit der Hand über ihren Hals, der im nachhinein brannte, aber nicht verbrannt war.
    Sie fing einen Blick der Horror-Oma auf. Lady Sarahs Gesichtsausdruck zeigte Verzweiflung und Scham, wie bei einem Menschen, der unter Vorwürfen leidet. Die brauchte sie sich wirklich nicht zu machen, denn auch Jane war in die Falle der Besucherin gegangen. Jane hoffte, daß ihr knappes Lächeln der Horror-Oma etwas Mut gab.
    »Nun ja«, sagte Roxy, »soweit wären wir also. Ich hoffe, daß ihr beide erkannt habt, in welcher Lage ihr euch befindet. Hier gebe ich die Befehle, und das wird auch so bleiben.«
    »Haben Sie das gewollt?« fragte Jane.
    »Unter anderem.«
    »Aha, es gibt demnach noch einen weiteren Grund, weshalb Sie uns mit Ihrem Besuch beehrt haben.«
    »Den Spott kannst du dir sparen, Jane. Er ist in eurer Lage nicht angebracht. Aber du hast recht, es gibt noch einen anderen Grund, denn ihr beide seid im Moment für mich Mittel zum Zweck.«
    »Können Sie sich deutlicher ausdrücken?«
    »Kann ich, kein Problem. Deshalb bin ich ja hier. Aber Sie können es sich ruhig gemütlich machen, Jane. Setzen Sie sich. Es ist besser, wenn Sie das
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