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1126 - Duell in der Hölle

1126 - Duell in der Hölle

Titel: 1126 - Duell in der Hölle
Autoren: Jason Dark
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tun.«
    »Wie Sie wollen.«
    Jane nahm wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz. Aus dieser Position heraus kam ihr die Besucherin noch größer vor. Die wesentlich kleinere Sarah Goldwyn wurde von ihrer unmittelbaren Nähe beinahe schon erdrückt.
    »Wollen Sie es sagen oder nicht?«
    »Keine Eile. Es geht mir um einen Mann, den Sie beide sehr gut kennen.« Roxy lächelte, und ihre Augen schillerten dabei im Feuer der kleinen Zungen.
    Sie hatte den Namen nicht ausgesprochen, doch Jane und Sarah wußten, um wen es sich nur handeln konnte. Um Jane Collins.
    »Ihr wißt Bescheid?«
    »Ist es John Sinclair?« fragte Sarah.
    »Genau er.«
    »Und was ist mit ihm?«
    »Abgesehen davon, daß ich ihn hasse, möchte ich ihn auch töten. Und dabei werdet ihr mir helfen. Es sei denn, ihr wollt euer eigenes Leben verlieren.«
    »Hören Sie auf«, sagte Jane. »Es ist nicht möglich. Er würde uns nicht helfen können. Es kann sein, daß er gar nicht da ist. Tut mir leid, aber da haben Sie auf die falschen Pferde gewettet.«
    »Er ist da!«
    »Dann rufen Sie ihn an!«
    »Nein, nicht ich. Es gibt da bessere Möglichkeiten. Glauben Sie mir. Er ist da, er kennt mich, und er weiß genau, wozu ich in der Lage bin. Er hat erlebt, wie es Menschen ergeht, die sich mit mir anlegen. Es gibt sie nicht mehr. Es gibt von ihnen nur das, was zurückbleibt, wenn mein Feuer angreift - Asche!«
    Beide Frauen hatten genug zugehört, und Roxy Irons brauchte ihre Worte nicht zu wiederholen. So wie sie aufgetreten war, glaubten sie ihr jedes Wort.
    Jane stellte die nächste Frage. »Wie haben Sie sich das vorgestellt? Meinen Sie denn, daß John…«
    »Ja, das meine ich!« rief sie und ließ den Haß in ihrer Stimme mitklingen.
    Jane Collins blieb sachlich. »Was haben sie sich vorgestellt?«
    »Schon besser. Ich bleibe bei euch. Sarah weiß, wozu ich fähig bin, und auch du bist darüber informiert. Sarah soll es Sinclair sagen. Sie soll ihm erklären, daß du, Jane, stirbst und später auch Sarah sterben wird, wenn er nicht hier erscheint. Er kann dann eure Asche abholen und sie in zwei Urnen packen. Mehr möchte ich nicht. Ich habe noch eine Rechnung offen und bin sehr bemüht darum, sie zu begleichen.«
    Jane gab ihrem Lächeln einen leicht ironischen Ausdruck. »Sie meinen, daß er tatsächlich kommt?«
    »Davon bin ich überzeugt. Er will euch doch nicht sterben lassen und an eurem Tod schuld sein.«
    »Dann rufe ich an.«
    Roxy ließ die Länge eines Atemzugs vergehen, bevor sie sprach. »Nein, Jane, nicht du. Das kann Sarah übernehmen, sie weiß bestimmt, was sie zu sagen hat. Dir traue ich nicht, aber Sarah wird keine Fehler machen - oder?«
    Die Horror-Oma hob die Schultern, eine Antwort verkniff sie sich lieber. »Dann gehe ich jetzt!« sagte sie.
    »Wohin?«
    Sarah deutete auf die Tür. »Ich werde ihn von unten aus anrufen. Jemand muß ja auch dort sein und ihm die Tür öffnen, wenn er kommt. Oder haben Sie etwas dagegen?«
    Roxy lachte. »Wie sollte ich? Du bist doch alt genug, um zu wissen, was du sagen mußt. Ich sage dir nur noch einmal, daß jedes falsche Wort auch tödlich sein kann.«
    »Ich weiß.«
    »Sehr schön, dann geh jetzt. Und denk daran, daß hier oben jemand wartet, der auch an seinem Leben hängt. Du kannst Sinclair sagen, daß er sich beeilen soll. Ich warte nicht gern.«
    »Ist mir klar.« Lady Sarah warf Jane einen letzten Blick zu, drehte sich um und ging auf die Tür des Dachgeschosses zu. Wenig später verklangen ihre Schritte auf der Treppe…
    ***
    Sarah schüttelte den Kopf. Sie war nicht eingeschlafen, sondern nur in Gedanken versunken gewesen, und sie hatte John Sinclair klarmachen können, daß es dringend, sogar sehr dringend war.
    Roxy schien Sarah nicht für voll zu nehmen, sonst hätte sie sie nicht nach unten gehen lassen. Sie hätte sich der Gefahr entziehen können. Nur einfach die Haustür öffnen und weggehen. Dann wäre alles okay gewesen. Allerdings nur für sie und nicht für Jane, die nichts anderes als eine Geisel der verdammten Besucherin war. Lady Sarah hatte keine Vorstellung davon, mit wem sie es genau zu tun hatte. Roxy war eine Frau, ein Mensch, aber das hätte sie auch nicht unterschrieben. Es fiel ihr auch schwer, an den Begriff Hexe zu glauben. Da kam ihr mehr entgegen, sie als Person anzusehen, die das Höllenfeuer beherrschte und vom Teufel persönlich eingeweiht worden war.
    Damit war Lady Sarah beim Punkt. Der Teufel spielte eine wichtige Rolle. Asmodis war Sinclairs Todfeind.
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