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1126 - Duell in der Hölle

1126 - Duell in der Hölle

Titel: 1126 - Duell in der Hölle
Autoren: Jason Dark
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etwas zu sagen, sie hätte sich ohnehin nicht danach gerichtet. Ich hatte kaum die Tür geschlossen, als Sarah flüsternd das aussprach, was uns ebenfalls schon aufgefallen war.
    »Es ist so ruhig hier.« Sie bewegte bei jedem Wort den Kopf in eine andere Richtung. Dann fixierte sie mich. »Das kann doch nur eines bedeuten?«
    »Daß sie nicht mehr hier ist?«
    »Ja, John, ja! Das genau befürchte ich. Man hat sie geholt. Wir sind zu spät gekommen.«
    Ich hörte den Vorwurf, aber ich wollte ihn nicht akzeptieren. »Denk daran, daß Jane es so wollte.«
    »Wir hätten sie zurückhalten müssen.«
    »Sarah, sie ist kein Kind mehr.«
    Die Horror-Oma schwieg. Suko hatte sich das Wohnzimmer, die kleine Toilette und auch die Küche angeschaut. Als er zurückkehrte, brauchte er keinen Kommentar zu geben, denn seinem Gesicht sahen wir an, daß er nichts erreicht hatte.
    »Dann bleiben uns nur die beiden oberen Etagen«, sagte ich.
    »Da ist sie auch nicht!« behauptete Sarah.
    Innerlich gab ich ihr recht. Mit sehr langen Schritten überwand ich die Stufen. Suko blieb mir dicht auf den Fersen. In der ersten Etage stand er neben mir und deutete weiter hoch.
    »Ja, geh du.«
    Ich schaute mich in Janes Wohnung um und blieb dabei nicht allein, denn eine etwas heftig atmende Sarah Goldwyn stand sehr bald bei mir. Sie gab auch einen Kommentar ab.
    »Es sieht alles aus wie immer, John. Und doch ist es anders.« Sie bewegte die Hände mit gespreizten Fingern. »Hier, genau hier hat etwas stattgefunden, das nichts hinterlassen hat, das ich jedoch fühlen oder spüren kann.«
    »Was meinst du genau?«
    »Versuch es mit deinem Kreuz, John. Es kann sein, daß noch Spuren zurückgeblieben sind.«
    Während ich das Kreuz hervorholte, traf Suko ein. Er berichtete, daß Jane oben auch nicht steckte, jedoch dort gewesen war, denn sie hatte das zerstörte Fenster provisorisch abgedichtet.
    »Die Frage ist, ob sie das Haus verlassen hat und dabei weggelockt wurde«, sagte ich.
    Suko war da skeptisch. Er setzte sich auf die Bettkante und schaute gegen die Wand. »Das würde ich nicht unterschreiben, denn so etwas hat Roxy nicht nötig. Wir wissen, daß normale Hindernisse für sie nicht existieren.« Er schüttelte den Kopf. »Ich wollte, sie wäre ein Vampir oder ein Werwolf. Da hätten wir mit einigen Silberkugeln die Dinge richten können.«
    »Das Kreuz, John!« erinnerte mich Sarah.
    »Ja, okay.«
    Suko blickte erstaunt. »Was willst du damit?«
    »Sarah sprach von einer Spurensuche.«
    »Wie eine Wünschelrute?«
    »Du brauchst nicht zu spotten!« fuhr die Horror-Oma den Inspektor an. »Dafür ist nicht die Zeit.«
    »Schon gut - entschuldige.«
    Ich hatte das Kreuz aus der Tasche gezogen und hielt es in der rechten Hand. Tatsächlich kam ich mir etwas wie ein Wünschelrutengänger vor, als ich durch das Zimmer ging.
    Das Kreuz erwärmte sich nicht. Es holte auch niemand zurück, und nicht nur Sarah Goldwyn zeigte ein enttäuschtes Gesicht. Suko und mir erging es ähnlich.
    »Sie hinterläßt keine Spuren«, sagte ich. »Vorausgesetzt, sie ist überhaupt hier im Haus gewesen.«
    »Das ist sie«, behauptete Sarah steif und fest. »Ich verlasse mich da voll und ganz auf mein Gefühl. Ich bin mir sicher, hundertprozentig sogar.« Fast böse schaute sie uns an. »Oder glaubt ihr, daß man sie aus dem Haus gelockt hat?«
    »Nein.«
    »Aber was ist dann passiert?« fragte Suko.
    Auch darauf wußte Sarah eine Antwort. Sie sprach sehr leise, und ihre Stimme wurde von einem Zittern begleitet. »Ich kann es euch sagen. Roxy ist erschienen, und ich brauche euch nicht zu sagen, über welche Macht sie verfügt. Sie hat Jane Collins geholt. Sie hat sie sich geschnappt und entführt.«
    »Wohin?« fragte ich.
    »Herrgott, das weiß ich doch nicht!« fuhr sie mich an. »Bitte, so etwas darfst du mich nicht fragen. Dieser Person stehen alle Möglichkeiten offen, verdammt!« In Sarahs Augen schimmerten plötzlich Tränen. Es zeigte uns, wie sehr sie an Jane Collins hing. »Ich bin keine Hellseherin, aber wir hätten sie nicht allein lassen sollen.«
    Mochte sein, daß sie recht hatte, aber das brachte uns in diesem Fall nicht weiter.
    Ich war schon dabei, Lady Sarah recht zu geben. Das allerdings sprach ich nicht aus, weil ich die Lage nicht noch zusätzlich anheizen wollte. Aber wir konnten uns mal irren, da spielte es auch keine Rolle, daß wir schon so lange im Geschäft waren.
    Sarah sah uns die Ratlosigkeit an den Gesichtern an. Sie machte uns keine
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