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1122 - Raubzug der Armadaschmiede

Titel: 1122 - Raubzug der Armadaschmiede
Autoren: Unbekannt
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erwiesen, die Gräber losschicken, damit sie die Fundstätten ausräumten. Als Wassermeister war er dafür verantwortlich, daß das Räumgut von allem Sand und sonstigen Beimengungen befreit und dann dem Trinkwasser beigegeben wurde. Das Volk im roten Buschtal bezog Wasser aus zwei Quellen: tiefen Brunnen und einer Reihe von Zisternen, in denen das Regenwasser aufgefangen wurde. Das Amt des Wassermeisters war ein ehren- und verantwortungsvolles. Nur er wußte, wie viel Mineralien mit jeder Tonne Wasser vermischt werden mußten - und auch da gab es noch eine weitere Komplikation: Regenwasser erforderte mehr Mineralien als das Brunnenwasser. Sidri verstand die Zusammenhänge nicht, aber er war bereit, Pierim zu glauben, wenn dieser sagte, daß das Volk im roten Buschtal ohne die Mineralien zuerst erkranken und später dem Tod anheimfallen werde.
    Er hatte großen Respekt vor dem Wassermeister.
    An diesem Tag war er ihm obendrein noch dankbar, weil er kein Wort über die magere Ausbeute verlor.
    Sidri kehrte in seine Hütte zurück. Es war Zeit, zu essen und zu trinken. Aber er hatte keinen Appetit, und obwohl er sich den größten Teil des Tages über in den heißen, kahlen Hängen der Berge aufgehalten hatte, verspürte er keinen Durst. Er wußte, was ihn plagte.
    Nach kurzem Zögern verließ er die Hütte wieder und strebte auf die Behausung Vlissis, des Sternrechners, zu.
    Vlissi hatte seine Mahlzeit soeben beendet. Er sah erstaunt auf, als Sidri eintrat.
    „Du mußt rasch gegessen und getrunken haben", sagte er, „daß du jetzt schon hier sein kannst."
    „Ich habe weder gegessen noch getrunken", antwortete Sidri. „Es ist eine große Unruhe in mir. Ich muß mit dir sprechen."
    „Sprich zu mir von deiner Unruhe", forderte Vlissi ihn auf.
    Sidri erzählte ausführlich von seiner Begegnung mit den Fremden. Vlissi hörte ihm zu, ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen. Schließlich machte er mit dem linken Augenstiel die Geste der Verständnislosigkeit.
    „Ich verstehe es nicht", sagte er.
    „Soviel umwälzende Neuigkeiten innerhalb weniger Tage, und doch war in den Sternen keine einzige Warnung zu erkennen. Es ist, als hätte die Große Allmutter uns verlassen!"
    Sidri erschrak. So verzweifelt hatte er den Sternrechner noch nie sprechen hören. „Vielleicht sind die Zeichen in den neuen Sternen verborgen, die seit neuestem am Himmel kreisen", versuchte er Vlissi zu beruhigen.
    Vlissi verneinte. „Nein, auch vor ihnen hätten wir gewarnt werden müssen."
    Eine Pause nachdenklichen Schweigens entstand. Schließlich sagte Sidri, der Mineralsucher: „Ich bin gekommen, um dir eine Idee mitzuteilen und deinen Rat zu erbitten."
    Vlissi richtete überrascht und ein wenig verlegen die Augen auf seinen Besucher.
    „Du bist... oh, verzeih! Ich war so mit meinen eigenen Sorgen beschäftigt, daß ich die deinen darüber vergaß. Was für eine Idee ist es?"
    „Du hast die Metalldinger gesehen, die in letzter Zeit in der Nähe des Tales umherschwirren?"
    „Ja."
    „Sie haben Lyrdis Acker verwüstet. Heute hat eines von ihnen die drei Fremden angegriffen. Die Metalldinger sind böse!" Er sah den Sternrechner herausfordernd an, aber als dieser auf seine Feststellung nicht reagierte, fuhr er fort: „Wir müssen uns ihrer erwehren. Wir müssen sie verjagen, oder sie werden uns noch mehr Schaden zufügen."
    „Woher nähmen wir die Macht dazu?" fragte Vlissi. „Du hast die Metalldinger aus der Ferne beobachtet. Du weißt, daß sie Geräte besitzen, die wie Zauberstäbe wirken."
    „Sie haben noch ein anderes", sagte Sidri düster. „Aus ihren Armen können sie Feuer versprühen, das faucht und knallt und die Luft zum Glühen bringt. Ich sah es heute, als die Fremden überfallen werden sollten."
    „Da hast du es", resignierte Vlissi. „Wir können nichts gegen sie ausrichten."
    „Aber die Fremden vielleicht", sagte der Mineralsucher.
    Vlissis Augenstiele rückten nach vorne.
    „Du willst die Fremden um Hilfe bitten?" Seine Stimme war ein entsetztes Flüstern.
    „Ich habe ihnen geholfen", antwortete Sidri. „Warum sollten sie als Gegenleistung nicht auch uns ihre Unterstützung leihen?"
    „Wie wolltest du dich mit ihnen verständigen?" erkundigte sich der Sternrechner, immer noch voller Unglaube. „Beherrschst du ihre Sprache?"
    „Du meinst, sie sprechen anders als wir?" fragte Sidri verblüfft.
    „Gewiß doch, wenn sie aus einem entlegenen Teil der Welt stammen."
    „Man müßte es trotzdem versuchen", beharrte
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