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1122 - Raubzug der Armadaschmiede

Titel: 1122 - Raubzug der Armadaschmiede
Autoren: Unbekannt
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Sidri.
    Wiederum schwieg Vlissi ein paar Augenblicke lang. Er rang mit sich, das sah Sidri an den nervösen Bewegungen der Hörhaare im Nacken. Als er wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme schwer und traurig.
    „Das ist eine zu große Aufgabe für mich, als daß ich sie ohne ein kräftiges Zeichen in Angriff nehmen dürfte", sagte er. „Das mußt du verstehen, Sidri."
    „Ich verstehe es", antwortete der Mineralsucher. „Ich bin keineswegs hierher gekommen, um dich zu etwas zu überreden, das du vor dir selbst nicht verantworten kannst. Ich dagegen für meinen Teil habe keine Bedenken. Ich glaube, zu wissen, wo sich das Versteck der Fremden befindet. Ich werde heute nacht hingehen und mit ihnen zu sprechen versuchen."
    Vlissi sah auf.
    „Übereile nichts", bat er. „Sobald die Sterne sichtbar sind, werde ich nach Zeichen suchen. Wir müßten längst eines erhalten haben. Wenn ich es heute finde und wenn es das richtige Zeichen ist, gehe ich mit dir."
    Auf dem Heimweg sah Sidri draußen über der südlichen Wüste ein paar bunte Lichter in großer Höhe schweben. Sie rührten sich nicht vom Fleck und waren ohne Zweifel an dem riesigen Ding befestigt, das sich heute gegen Mittag dort draußen auf den Sand gesetzt hatte. Der Mineralsucher schüttelte unwillig die Augenstiele. Weder er noch Vlissi hatten auch nur ein einziges Wort über das entsetzliche Monstrum verloren. Sie verstanden es nicht, darum befaßten sie sich nicht damit.
    Vielleicht, überlegte Sidri, war das ein Fehler.
     
    *
     
    Diesmal übernahm Brado Gordon die Wache an Bord der SAM-III. Für das nächtliche Unternehmen brauchten sie Fedder Napsus, den Informationsexperten. Er hatte ein Boot mit Geräten aller Art beladen und erklärte mit leicht arroganter Selbstverständlichkeit, daß es im ganzen Universum keine akustische Sprache gebe, die sich der Entschlüsselung durch sein Instrumentearsenal widersetzen könne.
    Zu ihrer Ausstattung gehörten überdies Atemmasken. Der Luftdruck auf dem Niveau der Wüste betrug knapp 0,7 Atmosphären, in den Bergen war er noch geringer. Das bedeutete, auf erdäquivalente Verhältnisse umgerechnet, daß sie sich in Höhen zwischen drei- und viertausend Metern bewegten. Solange sich die Betätigung des Körpers in Grenzen hielt, erwuchs ihnen daraus keine Schwierigkeit. Aber die Lage war gefährlich.
    Eine unerwartete Begegnung mit dem Gegner und die Notwendigkeit intensiver physischer Beanspruchung konnten nicht ausgeschlossen werden. Die Masken gaben ihnen die Sicherheit, die sie bei ihrem risikoreichen Unternehmen brauchten.
    Das Boot bestand aus einer flachen Wanne, die von einer Glassithülle überdeckt wurde.
    Es bot acht Personen Platz und beförderte außerdem eine Tonne Nutzlast. Es war weder bewaffnet, noch besaß es einen Feldschirmgenerator. Die Glassitkuppel enthielt vier große Luke. Als Antrieb diente ein Antigravaggregat.
    Naomi übernahm das Steuer. Sie navigierte das kleine Fahrzeug aus den Klippen hinaus und hielt am Ostrand des Tales, dicht unterhalb der Hügelkuppen, südwärts. Über der Kuppel wölbte sich ein Sternenhimmel von ungewöhnlicher Pracht. Das Licht ferner und naher Sonnen drang fast ungeschwächt durch die dünne, klare Atmosphäre. Dicht über dem westlichen Horizont, sich zum Untergang anschickend, strahlte ein rötlicher Stern von atemberaubender Leuchtstärke. Das war Nands sonnennächster Nachbar, eine Glutwelt ohne Namen.
    „Dort sind sie", sagte Naomi plötzlich.
    Roi folgte der Richtung ihres Blickes. Zwei glänzende Punkte glitten durch den Nachthimmel. Ihre Bewegung war so schnell, daß das bloße Auge sie ohne weiteres zu erfassen vermochte.
    „Armadaschlepper", murmelte Fedder Napsus. „Goon-Blöcke."
    Roi nahm Verbindung mit der SAM-III auf. Das war nicht ganz einfach. Vorläufig mußte unter allen Umständen verhindert werden, daß Warckewn von der Anwesenheit Fremder auf Nand erfuhr. Der Funkverkehr zwischen der Space-Jet und Besatzungsmitgliedern, die sich in der Umgebung des Tales im Einsatz befanden, durfte auf keinen Fall abgehört werden. Rois Sender/Empfänger schickte einen kurzdauernden Impuls in Richtung der SAM-III. Deren Funkgerät peilte den Ausgangsort des Impulses an und bestimmte darüber hinaus Betrag und Vektor der Geschwindigkeit des Senders. Die Antwort der SAM-III wurde in einem scharf gebündelten Strahl unmittelbar an den jeweiligen Standort des Sender/Empfängers gesandt. Dieser hatte nun ebenfalls eine genaue Peilung der
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