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1120 - Geschäfte mit dem Tod

Titel: 1120 - Geschäfte mit dem Tod
Autoren: Unbekannt
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Sklaven auszubeuten."
    „Können wir ihnen helfen?" fragte Alaska.
    „Wie?" lautete Guckys Gegenfrage. „Alles, was wir jetzt unternehmen, wäre nur eine vorübergehende Linderung ihrer Situation. Wir müßten Verkutzon ausschalten, aber der ist verschwunden."
    „Daran bin ich schuld", erkannte Alaska niedergeschlagen. „Allein hättest du ihn dir geschnappt. Hat er noch die Gewebeprobe?"
    „Er hat sie mitgenommen. Ich kann ihn leider nicht espern. Ich weiß noch nicht einmal, ob er sich noch an Bord befindet."
    Alaska lehnte sich gegen eine Maschine und begann, die Beinteile seines SERUNS zu massieren.
    „Wenn wir zurück sind", sagte Gucky, „solltest du einen Arzt aufsuchen."
    Alaska nickte.
    „Das hätte ich schon längst machen sollen. Ich hatte gehofft, daß diese Phänomene nachlassen. Sie werden jedoch immer schlimmer."
    Gucky warf einen kurzen Blick zu den Gutzellakoren hinüber.
    „Sie sind völlig ungefährlich", meinte er. „Warte hier mit denn Roboter auf mich, bis ich eine Spur von Verkutzon gefunden habe."
    Alaska wollte zunächst protestieren, machte aber dann ein Zeichen der Zustimmung. Er sah ein, daß Gucky allein schneller vorankommen würde.
    „Solange keine Armadamonteure hier auftauchen, bist du in Sicherheit", erklärte der Mausbiber. „Ich komme in regelmäßigen Abständen zurück."
    Er konzentrierte sich kurz und entmaterialisierte.
     
    *
     
    Alaska wußte, daß Gucky ihn telepathisch ausgelotet hatte, aber er war ihm deshalb nicht böse. Nun, da er seine Schwierigkeiten mit einem anderen teilte, erschienen sie ihm mit einemmal leichter erträglich. Dabei wußte Gucky längst nicht die ganze Wahrheit, denn in der allgemeinen Aufregung hatte er sicher keine Zeit gefunden, Alaskas Bewußtsein vollständig zu durchforschen.
    Saedelaere erinnerte sich an das vorübergehende Gefühl, Beine aus Glas zu besitzen.
    Seine Beine waren durchsichtig gewesen. Und er hatte es durch die Hosen des SERUNS gesehen!
    Ob ich verrückt werde? Überlegte er in neu aufsteigender Panik. Oder war alles nur eine Folge seiner Fieberanfälle?
    Gläserne Beine waren kein Symptom einer bekannten Krankheit. Alaska hatte nie davon gehört, daß jemand außer ihm daran gelitten hätte.
    Wie sollte er die ganze Geschichte überhaupt einem Arzt erklären?
    Gucky würde nach ihrer Rückkehr zur BASIS mit Sicherheit darauf drängen, daß Alaska sich in medizinische Behandlung begab. Aber vielleicht kehrten sie nie wieder zur BASIS zurück.
    Saedelaeres Gedanken begannen sich zu verwirren. Er war froh, als der Roboter auf ihn zurollte und mit schriller Stimme fragte: „Was wird nun geschehen, mein Herr?"
    „Wir warten auf Gucky", erklärte Alaska. „Er will versuchen, diesen Armadaschmied zu erwischen und ihm die Gewebeprobe abzujagen."
    „Die Bilder, die ich von dem Armadaschmied gemacht habe, sind alle mißlungen, mein Herr."
    „Was?" Alaska hatte kaum richtig zugehört.
    „Das Material ist zerstört, als hätte das gefilmte Objekt Einfluß darauf genommen."
    Alaska seufzte.
    „Vielleicht bist du auch nur ein Stümper, Schmackofatz?"
    Phobe Sams faltiges Gesicht sah ihn vom Bildschirmkopf des Roboters aus traurig an.
    Sam bewegte die Lippen, aber diese Bewegungen waren nicht synchron zu dem, was der Chefreporter sagte.
    „Mir würde nie ein Fehler unterlaufen, mein Herr. Nicht, was meine Arbeit betrifft."
    „Nun gut", schränkte Saedelaere ein. „Es mag schon sein, daß du ein großartiger Reporter bist. Dann war der Silberne eben von einem Energiefeld umgeben, das alle Fotos und Filme mißlingen läßt. Das soll es ja geben."
    Der Reporter rollte vor ihm hin und her. Diese Bewegungen schienen seine Form der Verzweiflung auszudrücken.
    „Was wird Sam sagen, wenn ich einen Bericht ohne Bildmaterial abliefere?" fragte er.
    „Du kannst ja mich fotografieren." Seine Worte brachten Alaska auf eine Idee.
    „Augenblick mal, Schmackofatz. Du hast in der Zentrale ununterbrochen Bilder gemacht.
    Das ist doch richtig?"
    „Ja, mein Herr!"
    „Und sie sind alle hinüber?"
    „Nur die, auf denen der Silberne zu sehen war."
    „Gibt es Bilder, auf denen ich zu sehen bin?"
    „Eine ganze Reihe, mein Herr. Möchten Sie sie sehen?"
    Alaska nickte langsam. Er sah Sams Gesicht auf dem Bildschirm erlöschen. An seine Stelle trat ein Bild der Zentrale dieser Schlafboje. Alaska sah Gucky, dann erschien er selbst.
    „Die Beine", sagte er enttäuscht. „Sie sehen normal aus. Ich dachte schon..."
    „Mein Herr?"
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