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112 - Monster im Prater

112 - Monster im Prater

Titel: 112 - Monster im Prater
Autoren: Larry Brent
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scheint, Heinz, wir hätten
gestern nach Feierabend hier bleiben sollen. Hier gab’s ne heiße Liebesnacht im
alten Mietshaus. Mal was ganz anderes. Die einen schwärmen für weiche
Hotelbetten, andere wiederum ziehen nen harten Steinboden vor. Wie verschieden
doch die Geschmäcker sind.“
    „Sachtler,
Kriminalpolizei“, schob sich der behäbige Mann an Morna vorbei und präsentierte
seine Marke. Der Sprecher, der über die Anwesenheit der drei Personen
tiefschürfende Überlegungen angestellt hatte,
    wurde blass,
und man merkte ihm an, dass es ihm peinlich war. Er murmelte eine
Entschuldigung. Morna grinste amüsiert, als sie an ihm vorüberkam, und zupfte
den Mann am Ärmel. „Wir sehen uns bestimmt nochmal wieder“, raunte sie ihm zu,
und das mit einem Augenaufschlag, der recht bedeutsam war und den Sprecher
völlig verwirrte, so dass er überhaupt nicht mehr wusste, was nun richtig oder
falsch war.
    Die
nächtlichen Besucher des Hauses liefen nach draußen. Der Morgen graute, und der
Tag versprach schön zu werden. Der Himmel war wolkenlos. Die Verwirrung Mornas,
Larrys und Kommissar Sachtlers war perfekt. „Es kann doch nicht sein“, presste
der rundliche Mann mit dem Schnauzbart hervor, „dass wir fünf Stunden dort
unten verbracht haben. Was haben wir denn in der ganzen Zeit getan?“
    „Das,
Kommissar, müssen wir eben versuchen herauszufinden. Sie waren offensichtlich
damit beschäftigt, sich darüber zu wundem, dass Ihre Zigarre erloschen war,
meine Kollegin Morna versuchte, ihre Taschenlampe wieder in Gang zu bringen,
und ich stand wohl die ganze Zeit über vor dem Schacht und starrte hinein ...
Aber so kann’s sicher nicht gewesen sein. Wir haben das Gefühl, uns nur
kurzfristig dort unten aufgehalten zu haben. In Wirklichkeit aber sind fünf
Stunden vergangen ... Wo waren wir in dieser Zeit, was haben wir getan? Sobald
die elektrische Versorgung unten wieder stimmt, werden wir uns genauer umsehen.
Und wir werden vor allem ein paar unbestechliche Beobachter installieren.
Videokameras.“
    Morna
Ulbrandson wiegte den Kopf. „Denk an die Tonbandaufnahmen, die gemacht wurden
und doch nicht existieren ... Bei Video wird es nicht anders sein.“
    „Möglich,
dass du recht hast, Schwedengirl. Aber versuchen müssen wir es. In diesem
besonderen Fall genügen menschliche Sinne allein nicht. Es sei denn, wir
probieren’s tagsüber. Der Hauptspuk, wie allgemein bekannt, spielt sich nachts
zwischen eins und drei ab.“
    „Dann sollen
die Stimmen zu hören sein“, sagte Morna nickend und trat ins Freie. „Ich habe
übrigens nichts gehört...“
    „Ich auch
nicht“, ließ Sachtler sich vernehmen. „Diesmal nicht.“
    „Ich kann
mich auch nicht entsinnen“, meldete sich Larry wieder, „aber ich habe das
unbestimmte Gefühl, als hätte jemand etwas zu mir gesagt... Ich hab noch was im
Kopf, ich krieg's bloß nicht mehr zusammen ... Es muss irgendetwas mit
Wiederkommen zu tun haben ... Ja, ich soll wiederkommen! Diese Aufforderung ist
gefallen.“
    X-GIRL-C
musterte ihren Freund und Kollegen mit aufmerksamem Blick. „Das haben wir
sowieso vor... Schließlich haben wir nichts erreicht und wissen immer noch
nicht, was aus Franz Sokowa geworden ist.“ Vom anderen Ende der Straße kam
rasch ein Polizeifahrzeug heran. Die von Erich Ferling Alarmierten trafen ein.
Dem Chauffeur fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er die Vermissten auf
sich zukommen sah. Morna Ulbrandson und Larry Brent näherten sich der schwarzen
Limousine, Kommissar Sachtler ging auf seine Leute zu, um ihnen das
außergewöhnliche nächtliche Abenteuer einigermaßen plausibel zu machen. Was ihm
natürlich nicht gelang ...
    Erich Ferling
stieg schnell aus dem Mercedes und begrüßte die beiden ' Ankömmlinge mit einem
leisen Guten Morgen. Er öffnete zuvorkommend die Türen, um seine Gäste
einsteigen zu lassen. Larry bedankte sich. „Sie haben Überstunden gemacht,
Ferling“, sagte er freundlich und schien trotz der ernsten Sorgen, die ihn
beschäftigten, nichts von seiner sprichwörtlichen guten Laune und Stimmung
eingebüßt zu haben. „Sie haben eine ganze Nacht auf unsere Rückkehr gewartet.
Ihre Frau wird sich schon Sorgen machen.“
    „Ich bin
nicht verheiratet, Mister Brent. Und ich habe den Auftrag, Sie zum Hotel zu
bringen. Niemand hat mir gesagt, ob ich zehn Minuten, eine Stunde oder eben
fünf warten soll ... Ich freue mich, dass es Ihnen allen gut geht.“
    „Sie haben
bestimmt Hunger und Lust auf ne Tasse
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