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1119 - Gestrandet unter blauer Sonne

Titel: 1119 - Gestrandet unter blauer Sonne
Autoren: Unbekannt
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ununterbrochen zur Rettungsarbeit antrieb. Immer wieder rannten kleinere und größere Gruppen von Raumfahrern zwischen dem Waldrand und dem Wrack hin und her. Zwei Gleiter wurden gestartet und verließen hochbeladen die kleinen Hangars. Die Suche nach einem Ersatz des Hyperfunkgeräts verlief ergebnislos.
    „Du hast sehen können, Roi, daß der Planet bewohnt ist. All diese Burgen oder Festungen aus Holz und Erdreich und aufeinandergetürmten Steinen ...", sagte der Kommandant, als sie sich zufällig außerhalb des Schiffes trafen.
    „Ich habe es flüchtig gesehen. Aber die zuletzt gesehene Anlage ist mindestens fünfzig Kilometer von uns entfernt."
    „Ja, schätzungsweise. Hat jemand das Wrack erkannt? Kann es ein terranisches Schiff gewesen sein?"
    „Auf keinen Fall", versicherte Dunraven. „Ich habe es einigermaßen genau gesehen.
    Völlig unbekannt."
    „All die Rätsel werden wir später untersuchen", entschied Danton. „Schaffen wir die Ausrüstung zum Waldrand, die uns das Überleben sichert."
    „Einverstanden."
    Terraner und die wenigen Roboter arbeiteten schnell und angestrengt zusammen.
    Sämtliche Vorräte, medizinische Ausrüstung, Gleiter, Zelte und alles, was brauchbar erschien, wurde aus dem Schiff gebracht. Schnell wurden unter den schweren Ästen zwei Zeltkonstruktionen aus Einzelteilen aufgestellt und verwandelten sich in ein Lazarett.
    Neun Frauen und Männer waren tot; sie waren von Maschinen und schweren Teilen der Einrichtung erschlagen worden oder hatten sich beim Absturz tödliche Verletzungen zugezogen. Etwa fünfundzwanzig Raumfahrer waren so schwer verletzt, daß sie in den Notlazaretten versorgt werden mußten. Die anderen Besatzungsmitglieder versuchten, so schnell wie möglich ein Basislager einzurichten.
    Als Dunraven auf seiner rastlosen Suche sekundenlang aus der obersten Luke des OMEN-Wracks hinausblickte, um sich zu orientieren, stellte er fest, daß dieser Teil der Planetenoberfläche zwar ein wenig rau wirkte, aber durchaus geeignet schien, als Stützpunkt zu dienen. Sharno sah Bäche und Flüsse, die sich in großen Schleifen durch eine sanft hügelige Fläche wanden. Die Luft war wunderbar kühl und atmete sich leicht.
    Die Wälder, das Buschwerk und ferne Weiden und Äcker deuteten auf eine fruchtbare Natur hin, die seit langer Zeit von fleißigen Lebewesen gepflegt wurde. Er riß sich von dem beruhigenden Anblick los und rannte wieder nach unten.
    „Das Schiff ist leer. Alle Raumfahrer sind dort drüben", keuchte er und schien jetzt erst zu bemerken, daß er den schweren Raumanzug trug. Er fluchte lautlos, zuckte die Schultern und stapelte im nächstgelegenen Magazin wichtige Ausrüstungsgegenstände neben die aufgerissene und verbogene Schleusentür.
    Ein Lastengleiter schwebte vom Boden herauf und schrammte mit dem Kiel auf dem Belag des Laderaumes.
    „Sharno?" Dunraven erkannte Dantons Stimme.
    „Hier. Bisher ist der Rest unserer stolzen Barke noch nicht explodiert."
    „Damit rechne ich auch kaum", antwortete Roi und schichtete mit Sharno zusammen die raumfest verpackten Kisten auf die Ladefläche der Maschine. „Ich meine, daß dieses Wächterschiff zurückkommen und das Wrack restlos vernichten könnte."
    „Möglicherweise sind es mehrere Schiffe, die in der Sonnenkorona warten", wandte Sharno ein.
    „Ziemlich wahrscheinlich. Neun Raumfahrer hat dieses Schiff auf dem Gewissen. Neun Gräber auf einem namenlosen Planeten. Ich erkenne keinen Sinn in diesem Überfall."
    „Es ist wenigstens der zweite Überfall. Kurz vor uns hat der Fremde ein anderes Schiff zum Wrack geschossen."
    „Das sehen wir uns an, wenn wir einigermaßen sicher sind."
    Schweigend und so schnell wie möglich suchten sie im Schiff zusammen, was die Raumfahrer des Lagers brauchen konnten. Waffen, Flugaggregate, Funkgeräte - alles das, was in der ersten Phase der überhasteten Flucht liegengelassen worden war.
    Der Gleiter startete wieder und schwebte langsam hinüber zum Lager. Zu zwei Dritteln war in größerem Abstand bereits ein Energiezaun installiert. Die Maschine landete neben den beiden anderen Fahrzeugen in der Mitte der Zelte, Iglus und Stapel von Materialien.
    Beide Männer kletterten aus den Sitzen.
    „Hier, Roi", sagte eine junge Frau mit den Erkennungszeichen der Ortungsabteilung. „Ich habe so etwas wie eine provisorische Landkarte entwickeln können."
    „Danke. Aha ... rund hundert Kilometer östlich von dem Wrack, mehr als vierzig Kilometer von der letzten Ansiedlung
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