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1113 - Die Fratzen der Fresser

1113 - Die Fratzen der Fresser

Titel: 1113 - Die Fratzen der Fresser
Autoren: Jason Dark
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dabei am ganzen Körper.
    Das Licht war schwach, aber es reichte aus. Daß sich ihr Mann neben ihr bewegte und etwas halblaut sagte, das hörte sie nicht, denn jetzt hatte sie das Gesicht so weit herumgedreht, daß sie das Fremde erkennen konnte.
    Der Wahnsinn nahm zu.
    Es war unglaublich und nicht zu fassen. Aber es stimmte leider. Aus ihrer Schulter war ein zweiter Kopf gewachsen. Ein widerliches und häßliches Etwas…
    ***
    Rod Cameron hatte im Prinzip einen tiefen Schlaf. Er gehörte zu den Menschen, die man wegtragen konnte, wenn sie im Bett lagen, ohne daß sie erwachten.
    Besonders dann, wenn er sich vor dem Schlafengehen einen Schluck gegönnt hatte. Das war an diesem Abend der Fall gewesen. Seine Frau hatte unbedingt die Fahrt mitmachen wollen und war auch nicht so früh zurückgekehrt wie vorgesehen. Sie hatte ihn von unterwegs noch angerufen, über die Gründe der Verspätung berichtet, und da sich Rod nicht mehr in ein Auto zu setzen brauchte, hatte er sich einen gemütlichen Abend gemacht und sich einige Bierchen gegönnt. Den Geschmack hatte er noch mit einem echten irischen Whiskey verfeinert und schließlich die richtige Bettschwere erhalten.
    Rod erinnerte sich schwach daran, wie seine Frau ins Bett gekommen war. Er hatte ihr auch etwas geantwortet, war dann wieder tief und fest eingeschlafen.
    Bis jetzt!
    Es war ein Schrei gewesen, der ihn geweckt hatte. Das heißt, voll wach war er noch nicht, und er überlegte auch, ob er nur geträumt hatte oder nicht.
    Das war nicht der Fall gewesen.
    Es hatte den Schrei gegeben, denn die jetzt folgenden Geräusche hatte er sich auch nicht eingebildet.
    Seine Frau gab sie ab. Er hörte sie keuchen, jammern und leise schreien. Alles geschah zur gleichen Zeit und vermischte sich ineinander.
    Dazu kamen ihre Bewegungen. Hektisch und zuckend. Sie zog die Beine unter der Decke an, sie streckte sie wieder aus, sie schlug mit den Füssen gegen die Matratze, und sie war einfach wie von Sinnen.
    Er setzte sich hin.
    Der Blick nach rechts.
    Kate lag im Bett. Er hatte nicht geträumt. Das Licht ließ kaum etwas erkennen. Es waren mehr Schatten, die bizarr über die helle Bettdecke hinwegtanzten.
    Rod Cameron glaubte, dort einen zuckenden Kopf zu sehen.
    Einen?
    Er hielt den Atem an. Die bleierne Müdigkeit war längst verschwunden. Seine Frau litt unter irgendwelchen Krämpfen oder Zuckungen. Er wollte sie in ihrem Zustand auch nicht ansprechen und sich zunächst selbst ein Bild machen.
    Dazu brauchte er Licht.
    Rod schaltete die Lampe an seiner Seite ein.
    Der Pilz aus Glas strahlte die Helligkeit in alle Richtungen hin ab, und sie reichte aus, um Rod erkennen zu lassen, was da tatsächlich abgelaufen war.
    Er glaubte es nicht.
    Er wollte es nicht glauben.
    Es war der nackte Wahnsinn. Er hockte im Bett, hatte sich nach rechts gedreht, um von oben herab auf seine Frau schauen zu können, die sich auf eine grauenvolle Art und Weise verändert hatte.
    Sie besaß jetzt zwei Köpfe!
    ***
    Rod träumte nicht, denn was er da zu Gesicht bekam, das war so verflucht echt. Kein makabrer Spaß. Seine Frau Kate lag auf dem Rücken, sogar jetzt relativ ruhig, und sie besaß zwei Köpfe.
    Der zweite war aus ihrer rechten Schulter, gewachsen, und sein Gesicht hatte mit dem seiner Gatten nichts zu tun. Das war sowieso kein Gesicht, das war einfach nur eine verfluchte Fratze, häßlich wie die Nacht. Obwohl eine gewisse Ähnlichkeit mit Kates Gesicht schon vorhanden war. Die Haare des anderen Kopfes waren auch grau. Die Nase zeigte die gleiche Dicke und die leichte Krümmung, aber gelbe Augen besaß Kate nicht. Und auch nicht so ein breites Maul, das weit geöffnet war.
    Ebenso wie alles andere in dem zweiten Monstergesicht war es ebenfalls von zahlreichen Falten umgeben.
    Rod Cameron kniete noch immer auf der gleichen Stelle und wußte nicht, was er denken sollte. Es war der reine Wahnsinn, aber er brauchte nur seine Frau anzuschauen, um zu wissen, daß er sich in keinem Traum befand. Um es zu überprüfen, faßte er ihre Hand an und hob sie dabei leicht an. Er fühlte die schweißnasse Haut. Er spürte auch das Zittern, und er hatte zugleich das Gefühl, eine Tote vor sich liegen zu haben, die trotzdem noch lebte.
    »Kate…«
    Sie hörte ihn nicht. Jammerte nur leise vor sich hin.
    »Kate, was ist das?«
    Erst jetzt schaute sie ihn an. Sie weinte plötzlich. So mußte er warten, bis sie in der Lage war, zu antworten. »Was ist mit dir los, Kate?«
    »Weiß nicht. Auf einmal war er da.
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