Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1112 - Der Silberne

Titel: 1112 - Der Silberne
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mindesten überrascht zu sein. Sie sprachen weiter, als sei überhaupt nichts geschehen, und betraten die Anlage.
    Kwohn folgte den Positronikexperten in das Innere der Anlage, das von einem geisterhaften, rötlichen Licht erfüllt war, und er hatte plötzlich das Gefühl, um ein Tausendfaches verkleinert worden zu sein. Er kam sich vor wie ein Staubkorn, das in einen gigantischen Computer gewirbelt worden war und hier hilflos umhertaumelte. Dann aber erkannte er, daß die positronischen Bauteile, die er als große Einheiten angesehen hatte, sich tatsächlich aus Millionen von winzigen Komponenten zusammensetzten, die so klein waren, daß er sie mit dem bloßen Auge kaum noch sehen konnte.
    Milton Lucas und seine Leute redeten weiter. Sie vergaßen, daß sie sich nicht mehr in der Karracke befanden, in der die Luft fortwahrend gefiltert und kontrolliert wurde. Sie nahmen ihre Atemmasken ab, Weil sie sich durch sie behindert fühlten, untersuchten die Anlage mit einem wahren Feuereifer, diskutierten und sahen nichts anderes mehr als diese technische Welt. Arker Kwohn bereute bereits, daß er mitgegangen war. Er wußte, daß er hier überflüssig war.
    „Kann mir einer von euch sagen, was dies hier überhaupt ist?" fragte er, nachdem etwa zwei Stunden vergangen waren, und die Positronikspezialisten noch nicht einmal ein Zehntel der Anlage gesehen hatten.
    Microkid wandte sich ihm zu und blickte ihn verwirrt an. Er schien sich erst jetzt dessen bewußt zu werden, daß sie nicht allein waren.
    „Entschuldige", entgegnete er. „Hast du etwas gesagt?"
    „Ja, verdammt Ich möchte wissen, was das für eine Anlage ist, die ihr untersucht."
    „Woher sollen wir das wissen, Arker?"
    Der Kommandant schüttelte verblüfft den Kopf und atmete einige Male tief durch, während Microkid sichtlich bemüht war, in die Realität zurückzufinden.
    „Du willst doch wohl nicht behaupten, daß du mir überhaupt nichts erklären kannst?"
    Der Computer-Architekt zuckte verlegen mit den Achseln.
    „Natürlich ist es eine Positronik, Arker", antwortete er. „Das ist aber auch so ziemlich alles, was sich mit Sicherheit sagen läßt."
    „Was kann die Positronik? Wozu ist sie da?"
    „Wir versuchen, es herauszufinden."
    „Warum geht ihr nicht in die Zentrale, falls es so etwas gibt? Von dort aus könnt ihr experimentieren, und dann werdet ihr sehen, was passiert."
    „Du bist ein guter Kommandant, Arker", erwiderte Microkid. „Laß es dabei bewenden.
    Versuche nicht, uns Ratschläge zu geben. Dies alles hier ist so schwierig und hat so wenig mit dem zu tun, was wir jemals gebaut haben, daß wir dir vielleicht auch nach einigen Wochen nicht mehr sagen können, als daß das alles mit elektrischem Strom funktioniert."
    Er freundlich.
    „Außerdem scheint es überhaupt keine Zentrale zu geben."
    Arker Kwohn wußte, daß Pit übertrieb. Er vermutete sogar, daß der Computerarchitekt schon einiges über die Positronik herausgefunden hatte, dies jedoch nicht mit so einfachen Worten erläutern konnte, daß er es begriff. Doch er akzeptierte seine Haltung.
    Microkid wollte weitermachen. Er wollte den Faden nicht verlieren und sich an der Diskussion mit den anderen beteiligen.
    „Hau schon ab, Microkid. Vergiß aber nicht, mich zu informieren, falls es etwas Wichtiges gibt."
    „Selbstverständlich, Arker."
    Er eilte zu den anderen, und der Kommandant schritt langsam durch die Gänge im Innern der Anlage, in der Hoffnung, vielleicht irgend etwas zu finden, was ihm bekannt war.
    Doch plötzlich sprach sein Armbandfunkgerät an. Er meldete sich.
    „Einheiten der Endlosen Armada sind in Bewegung geraten", teilte ihm die Ortungsstation mit. „Da scheint sich was zu tun."
    „Ich komme gleich", antwortete er. „Bleibt am Ball."
    „Verstanden."
     
    3.
     
    Als Kwohn sich umdrehte, kamen Harris Boston und Carlos Montates auf ihn zu.
    „Wir haben etwas entdeckt", berichtete Boston. „Milton und Microkid arbeiten daran."
    Kwohn ging mit den beiden Männern zu der Stelle, an der Microkid, Milton Lucas und die anderen vier Spezialisten arbeiteten. Der Computer-Architekt, der vor einem Gewirr fremdartiger Schaltelemente gestanden hatte, kam ihnen entgegen.
    „Es wird interessant", sagte er. „Langsam tasten wir uns an das Ding heran."
    Er hatte kaum ausgesprochen, als sich die Ortungszentrale abermals meldete.
    „Drei von unseren Raumschiffen sind aufgetaucht, Arker. Es sind ebenfalls Karracken.
    Und sie haben Schwierigkeiten mit den Schiffen der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher