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111 - Wenn das Grauen sich erhebt

111 - Wenn das Grauen sich erhebt

Titel: 111 - Wenn das Grauen sich erhebt
Autoren: A.F.Morland
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noch verhindern?
    Wieder einmal brannte die Zeit unter unseren Fingernägeln.
    ***
    Tuvvana wußte nicht, wie lange sie sich in der Gewalt des Hexenjägers befand. Es war auf jeden Fall schon zu lange. Der weibliche Gnom rechnete nicht mit der Hilfe der Freunde.
    Niemand konnte wissen, wo sie sich befand. Entmutigt saß Tuvvana auf dem kalten Steinboden und erwartete das Schlimmste. Sie hatte bereits jede Hoffnung aufgegeben.
    Sie hörte Stockard Ross kommen. Mit schweren Schritten betrat er die Gruft und starrte sie wütend an.
    »Selby denkt, mich nicht ernst nehmen zu müssen!« knurrte der dämonische Hexenjäger. »Ich werde ihn eines Besseren belehren. Steh auf!«
    Tuvvana gehorchte. Ross stieß sie vor sich her aus der Gruft.
    »Was hat Lance getan?« wollte Tuvvana wissen.
    »Er hielt sich nicht an meine Weisungen. Anscheinend ist ihm völlig egal, was mit dir geschieht.«
    »Das glaube ich nicht«, verteidigte die Kleine den Parapsychologen. »Lance ist einer meiner besten Freunde.«
    »Dem es aber wichtiger ist, die eigene Haut zu retten, anstatt auf dich Rücksicht zu nehmen!« sagte Stockard Ross und verließ mit Tuvvana die Gruft.
    Sie durchquerten den verwilderten Friedhof und betraten wenig später den finsteren Wald. Tuvvana dachte an Flucht, doch bevor sie ausrücken konnte, griff der Hexenjäger nach ihrem Genick und hielt sie fest.
    »Wenn du… Wenn du mich tötest, hast du kein Druckmittel mehr in der Hand«, krächzte die Kleine.
    »Das ist mir nicht mehr wichtig«, gab Stockard Ross zurück. »Ich kriege den Mann und die Hexe ein andermal. Es muß nicht unbedingt heute sein. Die Zeit ist auf meiner Seite. Im Augenblick ist es mir wichtiger, dem erklärten Höllenfeind eine Lektion zu erteilen, die er nie mehr vergißt.«
    Ross führte seine Gefangene zur Galgenlichtung. Als Tuvvana die drei Schlingen erblickte, drohten ihr die Knie einzuknicken.
    »Ja, ein solches Ende erwartet einen, wenn man von seinen Freunden verkauft und verraten wird«, sagte Stockard Ross höhnisch,
    ***
    Enfield!
    Black Manor hatte sogar einen eigenen Wegweiser. Lance Selby machte mich darauf aufmerksam. Ich zog den Rover nach links in eine enge Kurve.
    Die Straße schlängelte sich an einem hellen Weizenfeld vorbei, stieg an und schien sich in einem dichten Mischwald zu verlieren. Ich fuhr so zügig, daß sich Cruv neben mir am Armaturenbrett festhielt, aber er war mit meiner Fahrweise einverstanden.
    Wenn ich ihm das Steuer überlassen hätte, wär’s für uns wahrscheinlich lebensgefährlich geworden.
    Der Rover rumpelte über tiefe Frostaufbrüche. Normalerweise nehme ich mehr Rücksicht auf meinen Wagen, doch im Moment dachte ich nur an Tuvvana. Der Rover war zu ersetzen - Tuvvana nicht.
    Die Scheinwerfer bohrten sich grell in die Dunkelheit und schnitten eine weiße Welt in Segmenten aus ihr heraus. Die nächste Kurve nahm ich im Power Slide.
    Trotz der hohen Geschwindigkeit hatte ich das Fahrzeug gut unter Kontrolle. Ich ließ den Rover eine kurze Gerade entlangschießen, bremste spät, um Zeit zu gewinnen, und sobald wir diese Kurve hinter uns hatten, ragte Black Manor vor uns auf.
    Wir hatten unser Ziel erreicht, dieses alte Gebäude mit den dicken grauen Mauern und den vielen Zinnen und Erkern, Aber wo waren Stockard Ross und Tuvvana?
    Kaum hatte ich den Wagen gestoppt, da sprang Cruv schon hinaus. Er wies aufgeregt mit dem Stock in die Dunkelheit und rief: »Tony!«
    Ich sah zwei Mädchen - die eine rot-, die andere dunkelhaarig. Im nächsten Moment schluckte sie der Wald.
    Irgend etwas stimmte mit den beiden nicht. Wir waren angekommen wie die Feuerwehr, doch sie hatten sich nicht einmal umgedreht.
    Es war deshalb naheliegend, zu befürchten, daß Stockard Ross dahintersteckte.
    Wir stiegen alle aus und folgten den Mädchen. Wenn wir Glück hatten, führten sie uns zu Ross und Tuvvana.
    ***
    Sie gingen Hand in Hand. Ihre Wangen waren blutig. Sie wußten, wohin sie gehen mußten, obwohl es ihnen Eve Caven nicht gesagt hatte. Und sie wußten, was sie erwartete.
    Dieses Wissen hatte ihnen Stockard Ross übermittelt, um sie zu peinigen. Obgleich ihnen bekannt war, daß sie auf ihr Verderben zugingen, war es ihnen nicht möglich, stehenzubleiben oder gar umzukehren.
    Sie mußten weitergehen und würden sich nicht schützen können, wenn sie die Galgenlichtung erreichten.
    Das magische Gift, das durch die Wunde in ihr Blut gelangt war, hatte zwar keine Langzeitwirkung, würde aber so lange anhalten, daß Stockard
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