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111 - Wenn das Grauen sich erhebt

111 - Wenn das Grauen sich erhebt

Titel: 111 - Wenn das Grauen sich erhebt
Autoren: A.F.Morland
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das Hämmern, das sie vernommen hatte. Die Galgen waren eben erst fertiggestellt worden. Das bedeutete, daß derjenige, der sie gebaut hatte, sich noch in der Nähe befinden mußte.
    Er hatte sie wahrscheinlich kommen gehört und sich rasch versteckt.
    Angst kroch Eve in die Glieder. Vielleicht war hier ein Wahnsinniger am Werk, dem es völlig egal war, wer auf dieser unheimlichen Lichtung starb.
    Andy! dachte Eve nervös.
    Sie wäre froh gewesen, wenn er sie noch gesucht - und gefunden hätte.
    Aber Andrew Marshall hatte die Suri ie aufgegeben. Selbst wenn sie ihn rief, würde er sie nicht hören.
    Angsterfüllt und schaudernd wandte sich Eve von den schrecklichen Galgen ab, deren Anblick allein schon genügte, um ihre Kehle eng werden zu lassen.
    Sie konnte nicht verhindern, daß sich ihr fiebernder Geist vorstellte, wie ihr jemand eine dieser drei Schlingen um den Hals legte und…
    O Gott! stöhnte das Mädchen in Gedanken, während sie sich umdrehte.
    Im gleichen Moment fuhr ihr ein Eissplitter ins Herz, denn sie sah sich einem großen, kräftigen Mann gegenüber.
    Sie wußte sofort, daß er die Galgen gebaut hatte, und sie spürte, daß er ungemein gefährlich war.
    Sein Gesicht war mit einem struppigen Vollbart bedeckt, und in seinen Augen brannte ein seltsames Feuer.
    Eve wollte fliehen, doch der Mann ließ es nicht zu, Stockard Ross bannte das Mädchen mit seinem Blick.
    Er nahm Einfluß auf ihren Geist. Sie merkte es und wehrte sich verzweifelt dagegen, doch es nützte ihr nichts. Stockard Ross’ Wille war zu stark. Er schaltete den Willen des Mädchens mühelos aus und baute Eve Caven sogleich in seine Pläne ein.
    Er hatte vorgehabt, in das Schloß einzudringen und die beiden weißen Hexen, die darin lebten, herauszuholen.
    Nun disponierte er um. Eve sollte das für ihn tun. Das Mädchen befand sich bereits in magischer Trance.
    »Wie heißt du?« wollte der dämonische Hexenjäger wissen, »Eve Caven«, antwortete das Mädchen.
    »Wohnst du im Internat?«
    »Ja«, sagte Eve leise. Sie hatte keine Angst mehr.
    »Die Leiterin des Internats ist eine weiße Hexe«, knurrte Stockard Ross. Es klang anklagend. »Sie war Sandra Mardis Freundin, Kennst du diesen Namen?«
    »Ich kenne Mirjana Marell«, antwortete Eve Caven.
    »Das ist die Tochter. Sie muß inzwischen das Erbe der Mutter angetreten haben«, sagte Stockard Ross. »Höre mir genau zu, Eve Caven: Du wirst dafür sorgen, daß die beiden Black Manor verlassen und freiwillig hierhergekommen. Wenn du ihnen gegenübertrittst, wittern sie keine Gefahr.«
    »Was soll ich tun?« fragte Eve Caven ergeben.
    Der dämonische Hexenjäger holte einen Gegenstand aus seiner Tasche. Er streckte seine Faust vor und öffnete sie, damit das Mädchen sehen konnte, was auf seiner Handfläche lag.
    Es war eine lange, schmale Metallkralle, die über einer Hülse aufragte.
    »Nimm sie!« befahl Stockard Ross dem Mädchen.
    Eve gehorchte.
    »Steck sie an deinen Finger!« verlangte der Hexenjäger.
    Eve Caven schob die Hülse über den kleinen Finger ihrer rechten Hand. Die magische Kralle verlängerte ihren Finger um das Doppelte. Kälte durchpulste die Hand des Mädchens.
    »Du besitzt jetzt eine Waffe, mit der du die Hexenkraft von Blair Sheene und Mirjana Marell vorübergehend ausschalten kannst«, erklärte Stockard Ross.
    Er sagte dem Mädchen, was es tun müsse.
    »Hast du alles verstanden?« fragte er abschließend.
    Eve Caven nickte ergeben, »Ja.«
    »Dann geh jetzt«, sagte Stockard Ross hart. »Beeile dich! Ich möchte die beiden so bald wie möglich hierhaben!«
    Eve, die der dämonische Hexenjäger zu seinem Werkzeug gemacht hatte, hob die Hand mit der magischen Kralle. »Ich werde tun, was du verlangst«, sagte sie, und als der dämonische Hexenjäger zur Seite trat, machte sie sich auf den Weg.
    Niemand würde sie aufhalten können. Eve Caven war so gefährlich wie eine abgefeuerte Kugel.
    ***
    Der Kutscher hatte den Pferdekarren angehalten.
    Lance Selby blickte sich um. Sie hatten den Stadtrand erreicht, »Warum hältst du an?« fragte der Parapsychologe. »Das kann noch nicht unser Ziel sein.«
    »Doch!« knurrte der Besessene und wandte sich zu ihm um, »Es ist dein Ziel!« Sein Gesicht verzerrte sich haßerfüllt.
    »Wo ist Stockard Ross?« wollte Lance Selby wissen, »Ich dachte, du würdest mich zu ihm bringen.«
    »Wenn du falschspielst, habe ich andere Weisungen«, sagte der junge Mann.
    »Ich spiele doch nicht falsch«, erwiderte Lance nervös.
    »Uns
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