Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1108 - Sturz aus dem Frostrubin

Titel: 1108 - Sturz aus dem Frostrubin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie nicht an Bord dieses terranischen Schiffes bleiben konnten, denn das würde auf die Dauer zu Spannungen und zu Zusammenstößen führen. Er kannte seine Cygriden! Sie würden die Bordordnung nur bedingt anerkennen und versuchen, ihre eigenen Vorstellungen eines Bordlebens durchzusetzen.
    Aber was sollte werden?
    Sie befanden sich in einem Bezirk der Endlosen Armada, der weit vom Bereich hintere Mitte, Flankenabschnitt 34 entfernt war. Es war nicht einmal sicher, ob die alten Ordnungen der Raumaufteilung innerhalb der Endlosen Armada noch ihre Gültigkeit besaßen, denn so wie die BOKRYL waren sicher viele Armadaschiffe in unbekannte Regionen verschlagen worden.
    Ordoban (oder wer immer im Armadaherzen regierte) schwieg.
    Die wenigen Funksprüche, die man bisher von anderen Armadaeinheiten aufgefangen hatte, zeigten deutlich, daß alle Armadisten schockiert und verwirrt waren.
    Vielleicht mußte man völlig neu beginnen!
    Aber da war ja noch immer TRIICLE-9 und die Verpflichtung, es seiner ursprünglichen Bedeutung zuzuführen.
    Selbstironische Gedanken überkamen An, wenn er an TRIICLE-9 dachte.
    Kaum, daß sie das große Ziel der Armada erreicht hatten, war es ihnen auch schon wieder verlorengegangen.
    Sie befanden sich in einer fremden Galaxis, die von den Terranern M82, Sethdepot und Sethdroopon genannt wurde. Von TRIICLE-9 war keine Spur zu sehen. Die Terraner nannten TRIICLE-9 Frostrubin und Rotierendes Nichts. Sie behaupteten, daß es ein gewaltiges Gebilde war, von dem nur ein kleiner Teil aus dem Hyperraum ins Normaluniversum ragte.
    Mehr schienen sie auch nicht zu wissen.
    Aber was TRIICLE-9 auch war - es hatte sie hierher ausgespien und war seither nicht mehr auszumachen gewesen.
    Der Befehl zur Verfolgung der Galaktischen Flotte und der anschließende Sturz der Endlosen Armada in TRIICLE-9 erschien An immer mehr wie ein tragischer Irrtum.
    Aber das Armadaherz konnte nicht irren!
    Das jedenfalls glaubte An, nachdem er aus seiner Gefangenschaft zurückgekehrt war, in die man ihn wegen seiner früher allzu kritischen Einstellung gegenüber dem Armadaherzen vorübergehend gebracht hatte.
    „Es funktioniert!" schrie jemand.
    An sah die Terraner jubeln. Männer und Frauen, die er für seine potentiellen Gegner gehalten hatte, gratulierten ihm und versuchten, ihm auf die Schultern zu schlagen.
    An war unangenehm berührt.
    Daß die Terraner ihre Freude so offen zur Schau trugen, gefiel ihm überhaupt nicht. Außerdem konnte zu früher Jubel nur schaden. An war Zweckpessimist.
    „Der Metagrav hat angesprochen", verkündete Perry Rhodan. „Es sieht so aus, als hätte ihm die Goon-Energie den nötigen Anstoß gegeben."
    An sah den Terraner aus seinen tiefliegenden Augen ausdruckslos an.
    „Bisher haben wir uns kein Stückchen vom Zentrum der Energieweide wegbewegt", brummte er.
    „Und solange dies nicht geschieht, ist nichts gewonnen."
    Als wollte ihn das Schicksal widerlegen, ging plötzlich ein spürbarer Ruck durch das ganze Schiff.
    Rhodans Augen leuchteten.
    „Aber nun bewegt sie sich!" rief er erleichtert.
    Zwischen den Kräften im Zentrum der Energieweide und dem verstärkten Metagravantrieb der BASIS begann nun ein lautloser Kampf, der nur durch Reaktionen auf den Anzeigeinstrumenten sichtbar gemacht wurde. Weil An die Geräte der Terraner nicht ablesen konnte, war er auf die Gefühlsausbrüche dieser Wesen angewiesen.
    Sie schwankten zwischen Hoffen und Bangen.
    Vermutlich war die BASIS schon so nahe an das Schwarze Loch herangekommen, daß sie auch mit Hilfe der Goon-Energie nur schwer aus seiner Anziehungskraft entkam.
    An hätte gern gewußt, wie weit sich die Armadaschlepper beim Auftanken ins Innere der Energieweide vorwagten.
    Daß er (und offenbar alle anderen Armadisten) so wenig über die Goon-Technik der Armadaschlepper, Armadamonteure und Schlafbojen wußte, erschien ihm mit einemmal als große Ungerechtigkeit.
    Zumindest war es unvernünftig,, das hatte der Unfall der BOKRYL bewiesen.
    Wurde der Großteil der Armadisten absichtlich auf einem niedrigen Wissensstand gehalten?
    Gab es eine elitäre Clique, die dafür sorgte?
    Vielleicht waren es die geheimnisumwitterten Armadaschmiede, in deren Schmieden die überregionale Technik angeblich erbaut wurde.
    An seufzte unwillkürlich.
    Wie mochte das alles beim Start der Endlosen Armada vor vielen Millionen Jahren ausgesehen haben?
    Die Antwort konnte nur lauten: anders, völlig anders!
    Ein Gebilde wie die Endlose Armada mußte sich in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher