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1106 - Zombie-Engel

1106 - Zombie-Engel

Titel: 1106 - Zombie-Engel
Autoren: Jason Dark
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die Ladung in deinem Tank explodieren und in Flammen aufgehen. Dann wirst du als rollende Bombe fahren müssen.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Das ist gut. Und halte die Zeit ein. Noch vor Aufgang der Sonne muß alles geschehen sein.«
    Er sagte nichts mehr, und verließ das Fahrerhaus, in dem Jim Patterson allein zurückblieb. Der zweite Engel bewegte sich jetzt. Er stand auf, nein, er schwebte plötzlich über der Haube hinweg und hielt den Blick nach unten gesenkt.
    Der andere Engel gesellte sich zu ihm. Sie schauten nicht einmal mehr auf den Fahrer, sie drehten ab. Wieder bewegten sich ihre recht kurzen Flügel, und ohne einen Laut abzugeben, stiegen sie dem dunklen Himmel entgegen…
    ***
    Bewegen konnte sich Jim Patterson nicht. Der Familienvater saß da, als hätte ihn jemand einfach in einer fremden Umgebung abgesetzt. Er war nicht einmal in der Lage, auch nur den kleinen Finger zu rühren. Sein Blick war nach vorn gerichtet, und obwohl die Welt draußen vor ihm lag, nahm er sie so gut wie nicht wahr. Er war plötzlich zu einem Mann auf einer einsamen Insel geworden, um die herum nicht das Wasser rauschte, sondern die schnell fahrenden Wagen auf dem Motorway. Erst nach einer Weile schaffte er es, sich wieder zu bewegen. Er wischte den Schweiß von der Stirn, und sein Blick nahm den kleinen braunen Teddy wahr, der hinter dem Innenspiegel hing. Die braunen Knopfaugen schauten ihn an. Der Teddy war ein Geschenk seines Sohnes, damit Daddy immer an ihn erinnert wurde, und jetzt nahm das kleine Stofftier plötzlich Samuels Züge an. Ein dunkelhaariger Junge mit fein geschnittenen Gesichtszügen, die er von seiner Mutter geerbt hatte.
    Jim stöhnte auf. Es kehrte wieder alles zurück. Er wußte genau, was er zu tun hatte. Obgleich er es sich nicht vorstellen konnte, wie der Plan überhaupt ablaufen und ob er technisch durchführbar sein würde, mußte er sich daran halten.
    Noch war er der Mittelpunkt, doch bald würde es andere geben. Es kostete ihn nur ein Telefonat. Danach war die Lawine kaum noch zu stoppen.
    Scotland Yard war wichtig. Dort würde man ihm weiterhelfen und ihn verbinden.
    John Sinclair hieß der Mann. Ihm sollte er alles sagen, was in der nächsten Zeit getan werden mußte. Wenn nicht, war die Katastrophe nicht aufzuhalten. Nicht für ihn, nicht für seine Familie und auch nicht für die vielen unschuldigen Menschen, die in Gefahr gerieten, wenn ein brennender Tankwagen durch London rollte und schließlich explodierte.
    Er wollte sich nicht vorstellen, wie es aussah. Er schaute sich nicht einmal die Bilder aus dem Kosovo-Krieg an, wenn die Tanks und die Industrieanlagen brannten. Eine ähnliche Katastrophe würde es dann auch mitten in der Millionenstadt London geben.
    Die Feststation mit einem Telefon befand sich im Wagen. Mit glatten und zitternden Fingern faßte der Fahrer danach. In seinen Augen brannte es.
    Es war ihm nicht mehr möglich, die Tränen zu unterdrücken. Er mußte sich konzentrieren, um sich die Zahlen der Nummer ins Gedächtnis zu holen, die er anrufen sollte.
    Jim schaffte es.
    Als sich eine ruhige Männerstimme meldete, kam es ihm vor, als hätte jemand ein glühendes Schwert von der Kehle her durch seine Brust gestoßen…
    ***
    Wir hatten etwa fünf Minuten miteinander geredet und waren zu keinem Entschluß gekommen, als ein Telefonanruf alles veränderte. Ich nahm den Hörer ab, und die fremde Männerstimme fragte keuchend, ob er mit John Sinclair sprach.
    »Ja, das tun Sie.«
    »Ich heiße Jim Patterson. Wir kennen uns zwar nicht, aber Sie müssen mir zuhören. Wenn nicht, dann kann es zu einer gewaltigen Katastrophe kommen…«
    Es gibt unter den Menschen immer wieder Verrückte, die den Teufel an die Wand malen. Zu den Leuten gehörte Patterson meiner Ansicht nach nicht. Da verließ ich mich schon auf mein Gefühl, und ich dachte auch sofort daran, daß dieser Anruf im Zusammenhang mit dem Auftauchen der Zombie-Engel stehen konnte.
    So war es dann auch.
    Es war unglaublich, was ich hörte, aber jedes Wort entsprach der Wahrheit. Und ich wußte auch, daß nicht viel Zeit blieb, um entsprechende Forderungen zu erfüllen. Pattersons Stimme hatte sich immer mehr gesteigert. Er sprach auch von seiner Familie, die ebenfalls in Gefahr schwebte und bat mich verzweifelt, alles in die Wege zu leiten, was getan werden mußte.
    »Ich verspreche es Ihnen, Mr. Patterson«, sagte ich.
    »Dann kann ich mich auf Sie verlassen, daß alles so geschehen wird, wie es die beiden Engel
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