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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom
Autoren: Jason Dark
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gesamten Welt Kollegen und Bekannte hatte, war das nicht einmal so unwahrscheinlich.
    Er lächelte, lehnte sich zurück - und bekam plötzlich einen starren Blick.
    Ja, jemand hatte ihm eine Nachricht geschickt. Jemand hatte seine E-Mail-Anschrift gewählt.
    Eine Botschaft, die er einfach nicht übersehen konnte, weil sie den Schirm in der Breite ausfüllte.
    Sie bestand aus vier Wörtern, doch das reichte aus.
    DIE HÖLLE VON SODOM!
    ***
    Bill Conolly saß vor dem Schirm wie von einem Tiefschlag getroffen. Er bewegte sich nicht. Er war einfach wie erschlagen. In der letzten Zeit hatte er nie viele Botschaften erhalten, und wenn, dann setzten sie sich aus anderen Texten zusammen. Es waren meist berufliche Nachrichten gewesen.
    Was er hier allerdings las, ließ seine Nackenhaare zittern, und er bekam eine Gänsehaut.
    »Die Hölle von Sodom«, flüsterte der Reporter einige Male hintereinander. Das war alles andere als ein Gag. Das hatte etwas zu bedeuten. Das war einzig und allein die Nachricht für ihn.
    Er schaute auf den Bildschirm und auf die Buchstaben. Sie kamen ihm kalt vor. Sie konnten angst machen, und Bill spürte auch die Kopfschmerzen, die ihn plötzlich überfallen hatten. Auf der Innenfläche der Hände lag ein leichter Schweißfilm. Er grübelte darüber nach, wer ihm die Nachricht geschickt haben könnte und auch, warum dieser Unbekannte es getan hatte.
    Abermals wiederholte er den Satz, ohne jedoch eine Lösung zu finden. Er hatte nichts damit zu tun.
    Er kannte die lasterhafte Stadt Sodom aus der Bibel. Der Herr hatte Feuer und Schwefel über sie regnen lassen, um sie zu vernichten. Lot und seine Familie hatte er noch fliehen lassen, aber Lots Weib hatte sich während der Flucht noch umgedreht, um der dem Untergang geweihten Stadt einen letzten Blick zuzuwerfen. Die Strafe des Herrn hatte sie auf der Stelle erwischt, und sie war zur Salzsäule erstarrt. Die Hölle von Sodom!
    Bill schüttelte den Kopf. Es konnte nur ein Vergleich sein, der in dieser Nachricht steckte. Sodom gab es nicht mehr, doch jemand mußte die Stadt wieder auferstehen lassen haben, sonst wäre sie nicht ins Spiel gebracht worden.
    Sodom selbst war damals eine Hölle gewesen. Ein Ort, in dem die Bewohner keine Gesetze mehr anerkannten. Fremde waren dort geschlagen, gefoltert und getötet worden. Es galt nur das Gesetz des Stärkeren, und die wenigen Gerechten waren vertrieben worden, wie eben Lot und seine Familie.
    Was hatte Sodom mit der Gegenwart zu tun?
    Bill, der sich etwas gefangen hatte, klopfte mit dem Finger auf den Schreibtisch. Er dachte nach und gelangte zu dem Entschluß, daß es Sodom trotz allem noch gab. Nicht so, wie es in der Bibel beschrieben worden war. Nein, das neue Sodom gab es auch nicht nur einmal, sondern überall auf der Welt.
    Gewalt, Kriminalität, Drogen. Menschen, die nur ihren Vorteil kannten. Die andere vernichteten, um zu Geld zu kommen. Manche ganz offen, andere wiederum auf subtile Art und Weise. War nicht schon ein großer Teil der Welt zu Sodom geworden, und wurden die Inseln des Glücks nicht immer weniger?
    Man konnte die Welt so sehen. Besonders jemand wie Bill Conolly, der schon einiges hinter sich hatte und mehr wußte, als die meisten anderen Menschen. Dessen bester Freund John Sinclair hieß und Geisterjäger war.
    Es gab immer wieder Menschen, die versuchten, diesem Sodom der Welt zu entgehen. Man konzentrierte sich auf seine Familie, auf Freunde, die auch in der Not da waren. Da hatte Bill Conolly das Glück, beides zu haben. Auch wenn immer wieder von außen versucht worden war, diese Gemeinschaft zu zerstören. Sie hatten gekämpft, sie würden auch noch weiter kämpfen, denn trotz aller Freude, die es bei ihnen ebenfalls gab, war ihr Leben in einen gefährlichen Sog hineingeraten, der noch immer anhielt. Die Botschaft war der beste Beweis.
    DIE HÖLLE VON SODOM!
    Es war dem Reporter nicht möglich, den Blick vom Bildschirm zu wenden. Er wußte auch, daß diese Botschaft kein Irrläufer war. Sie hatte schon die richtige Adresse erreicht, das stand für ihn fest.
    Es gab einen Absender, das wußte er auch. Wer steckte dahinter? Wer schickte ihm eine derartige Nachricht? Was wollte dieser Unbekannte damit bezwecken?
    Wenn er einen Irrtum ausschloß, dann hatte ihm dieser Unbekannte etwas geschickt, das ihn auf eine Sache aufmerksam machen sollte. Bill war durch die Botschaft animiert worden, sich um Sodom zu kümmern. Um die Stadt der Ungerechten, der Selbstgerechten und der Mörder
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