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1090 - Für immer und ewig

1090 - Für immer und ewig

Titel: 1090 - Für immer und ewig
Autoren: Jason Dark
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Hölle.
    Wir blieben dicht beisammen. Glenda schaute sich öfter um als ich. Sie machte sich Gedanken über Suko. »Normalerweise hätte er schon zurück sein müssen. Wer weiß, was da passiert ist.«
    »Kann sein, daß Burgess interessant für ihn ist.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Er hat ihm nicht getraut.«
    »Wohl zu Recht.«
    Wir hatten jetzt die hintere Seiten des Herrenhauses erreicht und schauten in einen lichten Wald hinein, der sich auf einem leicht ansteigenden Gelände erstreckte.
    Glenda hatte die Beretta vorn in den Hosenbund geschoben. Sie strich leicht darüber hinweg, während sie die Stirn runzelte. »Eine Kapelle sehe ich nicht.«
    »Wir werden sie schon finden.«
    »Die Brautleute wären mir lieber.«
    Als wir uns auf den Weg machten, suchten wir nach Spuren. Es konnte durchaus sein, daß die untoten Adeligen sie hinterlassen hatten. Das Laub lag braun und recht dicht auf dem Boden. Unsere Schritte federten ab, wenn wir darüber hinweggingen, aber verwertbare Spuren waren nicht zu sehen.
    Die Stille eines winterlichen Mischwalds ließ jedes Geräusch doppelt so laut wirken. Wir waren sehr vorsichtig, denn zahlreiche Baumstämme boten genügend Deckung für einen Hinterhalt.
    Es gab keinen. Die beiden Zombies verließen sich auf sich selbst. Irgendwelche Helfer standen ihnen nicht zur Seite, und einer, Jay Burgess, war endgültig vernichtet.
    Erschossen durch Glenda Perkins, die schon daran zu knacken gehabt hatte, sich aber zugleich sagen mußte, daß es kein Mensch gewesen war, auch wenn er so ausgesehen hatte.
    Wir mußten uns manchmal ducken, weil Zweige zu tief und krumm nach unten hingen. Altes Laub raschelte unter den Schuhsohlen. Ansonsten störte nichts die Stille, bis wir plötzlich ein Geräusch hörten, das uns beide überraschte.
    Es war ein fernes Knattern oder auch leichtes Dröhnen. In der Stille besonders gut zu vernehmen. Es paßte unserer Meinung nach nicht hierher. Wir blieben stehen. Ich sah Glendas fragenden Blick auf mich gerichtet. »Die Straße ist doch weiter entfernt«, sagte sie leise.
    »Es muß nicht von dort stammen.«
    »Was meinst du genau?«
    Ich lächelte. Das wußte Glenda selbst. Sie sagte dann auch. »Es wird lauter.«
    »Eben.«
    »Da möchte jemand zum Castle.«
    »Scheint mir auch so zu sein.«
    Wir warteten. Nicht daß die Zombies uninteressant geworden wären, aber jeder von uns glaubte daran, daß sich die Ereignisse noch ändern konnten.
    Das Geräusch wurde nicht mehr von den dicken Mauern des Hauses gedämpft. Es wehte uns jetzt frei entgegen, und zugleich drehten wir uns in eine bestimmte Richtung.
    Wir standen mitten im Wald. Wie gesagt, er war licht. Es gab so viele Lücken zwischen den Bäumen, daß sich auch jemand auf einem Motorrad durch das Gelände bewegen konnte.
    Und das genau tat der Mann, der das Haus umrundet hatte und in den Wald eingefahren war.
    Er hatte uns nicht gesehen. Er würde an uns vorbeifahren und hatte nur Augen für den Weg, der sich ständig änderte, mal bucklig war, mal flach, dann wieder anstieg.
    »Der will auch zur Kapelle«, sagte Glenda.
    »Ein Hochzeitsgast.«
    Der Fahrer drehte nach rechts ab, weil er da einen besseren Weg gefunden hatte, auch wenn er Schlangenlinien fuhr. Wir sahen ihn nun deutlicher.
    »Verflucht, das ist Peter Burgess!« stieß Glenda hervor. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Wo steckt denn Suko?«
    »Keine Ahnung. Das ist leider Nebensache. Wir müssen ihm nach.«
    Mir war längst klar, daß auch er zur Kapelle wollte. Auf seinem Roller war er schneller als wir.
    Aber der Vorsprung vergrößerte sich nicht, denn die Tücken des Geländes gereichten uns zum Vorteil. Manchmal waren die kleinen Abhänge so steil, daß der Roller es kaum schaffte und sein Fahrer in Gefahr lief, zu Boden geschleudert zu werden.
    Uns hatte er nicht gesehen. Wir holten auf. Dann war es soweit, daß wir sogar parallel zu ihm liefen und zudem erkannten, daß wir unser Ziel fast erreicht hatten.
    Es gab genügend Lücken, durch die wir schauen konnten, und wir sahen auch den Umriß dieser kleinen Kirche. Mir fiel auf, daß sie keinen Turm hatte. Diese Waldkapelle war ein sehr schmuckloses Bauwerk. Ich konnte mir vorstellen, daß es im Innern nicht anders aussah.
    Glenda erhielt von mir Zeichen, die sie auch verstand. Wir liefen nicht direkt auf Peter Burgess zu, sondern schlugen einen kleinen Bogen. An dieser Stelle wuchsen die Bäume recht dicht zusammen.
    Ein letztes Mal heulte der Motor auf, dann
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