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1088 - Der ewige Krieger

Titel: 1088 - Der ewige Krieger
Autoren: Unbekannt
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beschädigt worden waren. Nur mit der Hamiller-Tube konnte keine Verbindung aufgenommen werden.
    Waylon Javier versuchte es selbst, ebenfalls ohne Erfolg.
    Es stellte sich heraus, daß alle wichtigen Funktionen, das gesamte Lebenserhaltungssystem, auf Automatik geschaltet worden waren. Auch das Kommunikationsnetz war intakt. Das Bordleben wurde durch den Ausfall der Hamiller-Tube nicht beeinträchtigt.
    Dafür war der Überlicht-Antrieb ausgefallen. Die Normaltriebwerke zündeten nicht. Der Hyperkom funktionierte nicht, man konnte weder senden noch empfangen. Es herrschte absolute Funkstille. Die Beiboote ließen sich nicht ausschleusen.
    Die Besatzung der BASIS war von der Außenwelt isoliert.
    „Ich glaube, die Hamiller-Tube hat diese Maßnahmen aus Sicherheitsgründen getroffen", sagte Javier in Erinnerung daran, daß Hamiller von einer Bedrohung gegen sich gesprochen hatte. „Die Hamiller-Tube will auf diese Weise verhindern, daß sich der porleytische Krieger der Positronik bemächtigt. Und durch die hermetische Abriegelung der Schiffszelle vom übrigen Kosmos soll verhindert werden, daß Cosino sich weiter entfalten kann."
    „Wie ist unsere Position?" wollte Tengri Lethos wissen.
    „Wir haben nur annähernde Werte", antwortete Javier. „Khrat liegt etwa siebenhundert Lichtjahre zurück. Wieso interessiert dich das?"
    „Ich wollte nur wissen, ob wir uns in der Nähe des Vheg-Systems befinden, dessen fünfter Planet Thanor ist, die Heimatwelt der Ephiden, deren Volk Beezan angehört", sagte Tengri Lethos. „Aber die Sonne Vheg ist dreimal soweit entfernt."
    „Beezan wäre ein potentieller Söldner", meinte Javier zustimmend. „Und er hat es nicht gerne, daß ich ihn mit meinen Händen berühre."
    „Beezan kannst du trotzdem von der Verdächtigenliste streichen", sagte der Hathor.
    „Er ist nicht der Typ des Kämpfers, den Cosino als Söldner verpflichten würde. Wäre ich der porleytische Krieger, würde ich eine schillernde, geheimnisumwitterte Persönlichkeit vorziehen."
    „So wie dich, Lethos-Terakdschan?" fragte Javier.
    „Ich fände das sogar überaus reizvoll", sagte der Hathor mit einem feinen Lächeln.
    „Aber du kannst mir ruhig die Hände auflegen. Ich habe nichts dagegen."
     
    *
     
    Der porleytische Krieger vernahm Beezans verzweifeltes Rufen, aber er hatte nur Verachtung für den Ephiden übrig. Das war kein Söldner, mit dem man in den Kampf ziehen konnte. Diese Kreatur war nur gut für einen Opfergang, wenn man des Kämpfens müde war.
    Doch so schlimm stand es um Cosino noch nicht.
    Er hatte eine neue, bisher nie gekannte Erfahrung gemacht: die der Niederlage.
    Zuerst war es ganz nach Wunsch gelaufen. Er hatte sich einen passenden Söldner erwählt, in dessen Körper er sich manifestierte, so daß er einen Bezug zum Raum-Zeit-Kontinuum seiner Gegner hatte.
    Er war von dieser Persönlichkeit fasziniert. Sie war vielschichtig und rätselhaft. Diese Person wurde immer rätselhafter, je tiefer er in sie drang. Cosino hatte eine sehr starke Beziehung zu diesem Geist und auch dem dazugehörigen Körper.
    Er war's zufrieden.
    Aber dann stellten sich ihm die ersten Hindernisse in den Weg. Es war ihm unmöglich, die Technik des Objekts zu kontrollieren, das er zur Arena erwählt hatte. Und unter den vielen tausend Wesen an Bord gab es eines, das einen wirksamen Schild gegen ihn hatte.
    Zuerst dachte sich der porleytische Krieger nichts dabei. Er fand es sogar faszinierend, einen würdigen Gegner gefunden zu haben. Aber es kam der Zeitpunkt, da er sich nicht mehr selbst belügen konnte.
    Es war nicht die Stärke des Gegners, die ihm zu schaffen machte, es war seine eigene Schwäche.
    Wo war seine Wildheit geblieben? Sein unbändiger Kampfwille, sein Ungestüm, sein Temperament, die Leidenschaft? Er war nur noch ein Schatten seiner selbst.
    Voire!
    Er haßte seine Schwester, die ein Ausbund an Liebe und Güte war. Aber dieser Haß stand nicht zwischen ihnen, er verband sie.
    Voire antwortete nicht. Er bekam von ihr nicht einmal ein schwaches Zeichen. Nichts.
    Nicht den geringsten Impuls. Keinen Gedanken oder sonst einen Funken, der ihm bestätigt hätte, daß es sie noch gab.
    Voire war nicht mehr...
    Ohne sie fühlte er sich unvollständig, und der porleytische Krieger erkannte, daß ihn Voires Gegenkraft erst zu dem gemacht hatte, was er war. In seiner Wut hätte er am liebsten die gesamte BASIS mit allen darin befindlichen Kreaturen vernichtet. Aber er fühlte sich dazu außerstande. Er war
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