Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1088 - Der ewige Krieger

Titel: 1088 - Der ewige Krieger
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seufzte erleichtert, dann blickte er auf seine Hände, die wie leblos von seinen Armen hingen. Sie sahen aus wie ganz normale Hände. Aber allmählich bekamen sie ihr Leuchten zurück, und ein angenehmes Kribbeln belebte sie.
    Javier hob sie vors Gesicht und starrte sie an, als sähe er sie zum erstenmal.
    „Kirlian-Hände", murmelte er. Und er fügte hinzu: „Voire?"
    Er lächelte.
    Er hatte Cosino mit bloßen Händen abgewehrt.
    Doch das Lächeln verschwand sofort wieder von seinem Gesicht.
    Denn der Zwischenfall hatte gezeigt, daß der porleytische Krieger an Bord der BASIS war.
    Das Heulen der Alarmsirene drang wie ein Schrei in seinen Geist. Der Bildschirm leuchtete auf. Sandras Gesicht erschien darauf. Es war blutleer. Das Entsetzen hatte alle Schönheit aufgefressen und eine Fratze der Angst hinterlassen.
    „Cosino... es war schrecklich", stammelte sie.
    „Ich komme sofort", sagte Javier und weckte schweren Herzens seinen Sohn, um ihn nicht unbewacht zurücklassen zu müssen.
    Der Kampf gegen das Phantom begann.
     
    6.
     
    In der Kommandozentrale gab es zwei Dutzend Verwundete.
    „Ein Wunder, daß wir keine Toten zu beklagen haben", sagte Herth ten Var, der Bordarzt aus dem Volk der Aras, nachdem er die Verletzten untersucht hatte und sie von den Medo-Robotern behandeln ließ. „Seltsam ist, daß die Verletzungen von verschiedenen Waffen herrühren. Es gibt Schnittwunden wie von Messern oder Schwertern. Verbrennungen wie von Strahlenwaffen. Platz- und Kratzwunden und Blessuren jeder Art. So als sei der porleytische Krieger vielarmig und kämpfe mit allen möglichen Waffenarten gleichzeitig. Von der Keule bis zum Blaster."
    „Ich habe ihn ganz anders in Erinnerung", meinte Javier.
    „Das habe ich mir gedacht", mischte sich Deneide Horwikow ein. Die Funkerin war eine der wenigen in der Zentrale, die die Wut des porleytischen Kriegers nicht zu spüren bekommen hatten. „Die Aussagen der Betroffenen widersprechen einander durch die Bank. Ein jeder gibt eine andere Beschreibung des Kriegers. Er scheint vielgestaltig zu sein."
    „Cosino hat überhaupt keine Gestalt", erklärte Tengri Lethos. „Er gaukelt jedem das Aussehen vor, das seiner Vorstellung entspricht."
    „Dann kann er unsere Gedanken lesen?" fragte Javier.
    „Mit Telepathie hat das nichts zu tun", erklärte Tengri Lethos. „Es handelt sich mehr um Empathie. Cosino besitzt die Fähigkeit, sich auf die Emotionen anderer Wesen einzustellen. Er übernimmt einfach die Psycho-Bilder anderer und reflektiert sie."
    „Warum hast du uns diese Informationen bis jetzt vorenthalten?" erkundigte sich Javier.
    „Weil ich sie mir selbst erst erarbeitet habe", antwortete der Hathor. „Ich ziehe nur die richtigen Schlüsse."
    „Ich muß dir wohl glauben", sagte Javier. „Und was hältst du von dem mißlungenen Angriff auf die Zentrale? Mir scheint, daß Cosino doch nicht so mächtig ist, wie du ihn geschildert hast - zu unserem Glück, möchte ich sagen. Es gelang ihm nicht, auch nur ein einziges Besatzungsmitglied zu bezwingen und es zu seinem Sklaven zu machen."
    „Ich habe auch den Eindruck, daß er geschwächt ist", gab Tengri Lethos zu. „Irgend etwas scheint ihn beeinträchtigt zu haben. Dennoch darf man ihn nicht unterschätzen.
    Es stünde immer noch in seiner Macht, die gesamte Besatzung auf einen Schlag zu seinen Söldnern zu machen. Aber gegen wen soll er dann kämpfen? Was in der Zentrale vorgefallen ist, war für Cosino nur ein Kampf spiel. Er sucht die Herausforderung. Sein Motto ist: Allein gegen alle! Ich bin sicher, daß er nur einen einzelnen Söldner angeworben hat."
    „Söldner - wie das klingt", sagte Javier. „Du meinst, daß er sich bereits in einem von uns manifestiert hat. In einem, der zum Zeitpunkt der Attacke in der Zentrale war?"
    „Das nicht unbedingt", sagte Lethos. Er sah Javier aus seinen seltsam gemusterten Bernsteinaugen durchdringend an und ließ seinen Blick auf dessen Kirlian-Hände wandern. Dann lächelte er schwach und sagte: „Ich weiß, was du denkst. Du hast den porleytischen Krieger mit bloßen Händen abgewehrt, meinst du. Vielleicht stimmt es.
    Aber dann solltest du dein Wissen für dich behalten, bis wir Cosinos Söldner ausgemacht haben."
    „Du hast keine Ahnung, wer es sein könnte, Lethos-Terakdschan?"
    „Jeder könnte es sein."
    Die Situation in der Kommandozentrale beruhigte sich allmählich wieder. Eine erste Überprüfung ergab, daß bei dem seltsamen Kampf die technischen Anlagen nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher