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1088 - Der ewige Krieger

Titel: 1088 - Der ewige Krieger
Autoren: Unbekannt
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Cheffunkerin war. Die gertenschlanke junge Frau, konnte wegen ihrer Größe von knapp mehr als 2 Metern auf die meisten anderen Besatzungsmitglieder der BASIS herabschauen. „Mein erster Eindruck war damals der eines verzweifelten Hilferufs. Lethos' Aufruf, sofort Khrat aufzusuchen, war so eindringlich, daß ich meinte, es könne ihm nicht rasch genug gehen, in die Milchstraße zu fliegen. Er verstand es, uns in Katastrophenstimmung zu versetzen. Auch wenn er jetzt nichts mehr davon wissen will, kann er nichts vorbringen, um diesen Eindruck zu entkräften. Darum stimme ich dafür, daß wir auch ohne ihn in die Milchstraße aufbrechen."
    „Siebenundachtzig Millionen Lichtjahre sind kein Katzensprung", gab Waylon Javier zu bedenken. „Wir müssen es uns genau überlegen, bevor wir uns auf diese Reise über diese Distanz begeben. Selbst mit den Hypergrav-Triebwerken der BASIS, die eine Geschwindigkeit mit einem Überlicht-Faktor von bis zu zwei Milliarden erlauben, werden wir lange unterwegs sein. Ich meine, daß, bei aller Ungewißheit über die Lage in der Heimat, kein Grund zur Panik gegeben ist. Auf ein paar Tage mehr oder weniger kommt es gewiß nicht an."
    Seinen Worten folgte ein Proteststurm, und Sandra Bougeaklis sagte: „Du hast dich also von Tengri Lethos beschwichtigen lassen. Und über unser aller Meinung willst du dich ganz einfach hinwegsetzen? Dein Phlegma möchte ich haben."
    Javier seufzte und warf Roi Danton einen hilfesuchenden Blick zu.
    „Warum holen wir nicht die Meinung der Hamiller-Tube ein?" schlug Roi Danton vor.
    „Unsere Rückkehr in die Galaxis steht außer Frage. Es geht nur darum, den Termin für den Abflug zu bestimmen. Die Bordpositronik könnte uns in diesem strittigen Punkt eine Entscheidungshilfe geben."
    Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung, wenn auch einige Stimmen laut wurden, die bezweifelten, daß die Hamiller-Tube in der Lage sei, die Lage richtig zu beurteilen, da praktisch keine verwertbaren Fakten vorlagen. Aber andererseits war auch bekannt, daß die Hamiller-Tube mit herkömmlichen Positroniken nicht zu vergleichen war und die Fähigkeit des hypothetischendeduktiven Denkens besaß, das mehr auf Theorien als auf Fakten aufbaute.
    Waylon Javier begab sich zu der silbern schimmernden Schaltwand, die eine Höhe von vier Metern beanspruchte und über eine Länge von acht Metern reichte. Die Tiefe dieses Kastenelements betrug drei Meter und unterschied sich rein äußerlich nicht von anderen Positroniken dieser Art.
    Wie es in ihrem Innern aussah, wußte freilich niemand zu sagen. Denn sie war versiegelt und ließ sich nicht öffnen. Alle Versuche in dieser Richtung waren fehlgeschlagen, weil die Hamiller-Tube sich dagegen zur Wehr zu setzen wußte.
    Javier hätte über jede xbeliebige Schaltstelle des Kommunikationsnetzes mit der Hamiller-Tube in Kontakt treten können. Aber er zog es diesmal vor, sich an sie selbst zu wenden.
    „Ich setze voraus, daß du unsere Diskussion mitgehört hast", sagte Javier, nachdem er die Verbindung hergestellt hatte. „Wozu rätst du uns? Sollen wir Norgan-Tur sofort verlassen und in die Milchstraße fliegen? Oder sollen wir versuchen, den Grund für Tengri Lethos' Meinungsumschwung herauszufinden?"
    „Wie Sie schon feststellten, liegt kein Grund zur Panik vor", antwortete die Hamiller-Tube mit ihrer beherrschten, wohlklingenden Stimme.
    „Und in der Tat wäre es von Vorteil, den Grund für Lethos-Terakdschans seltsames Verhalten herauszufinden. Was ihn im Augenblick beschäftigt, dürfte doch von außerordentlicher Wichtigkeit sein und den Komplex Ritter der Tiefe - Kosmokraten betreffen."
    „Es könnte sich also lohnen, der Sache auf den Grund zu gehen?" fragte Javier.
    „Unbedingt", stimmte die Hamiller-Tube zu. „Lethos-Terakdschan konnte nicht glaubhaft machen, daß der Grund für seine dringlichen Funkbotschaften aufgehoben sei. Alles weist darauf hin, daß er den Flug in die Milchstraße nur aufschieben will. Es muß angenommen werden, daß Lethos-Terakdschan ein Arrangement traf, das dazu dienen sollte, auf die Geschehnisse in der Milchstraße Einfluß zu nehmen. Nun könnte es so sein, daß er einen Rückschlag erlitten hat, der es ihm unmöglich macht, rasch zu handeln. Es ist schade, daß er nicht verraten hat, was ihn zu diesem Aufschub bewog.
    Aber eines sollte man sich vergegenwärtigen. Wenn Lethos-Terakdschan die Lage in der Milchstraße kennt, was wohl jeder voraussetzt, und er trotzdem nicht mehr auf einen
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