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1087 - Wolke im All

Titel: 1087 - Wolke im All
Autoren: Unbekannt
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Henry Horth und Moribunth - die ebenfalls zu den Opfern der Staubattacke zählten - recht gehabt hätten und in der Wolke Srakenduurn eines der großen Rätsel dieses Universums verborgen sei, ein Geheimnis, das dem, der es kannte, unschätzbare Vorteile brachte. Nach dem Grund für ihre Sinnesänderung befragt, erklärte das Mädchen: „Henry und Mor haben die mumifizierten Fremden berührt, ich nicht. Bei der Berührung muß sich das Wissen der Fremden auf meine Freunde übertragen haben. Ich dagegen habe nur unvollkommene Eindrucke mitbekommen. Das ist sicher der Grund dafür, daß ich die Nachricht falsch interpretiert habe."
    Und ein paar Minuten später, als der Staubkokon bereits um vieles vollständiger geworden war, sagte Janine: „Die BASIS muß in das Zentrum von Srakenduurn fliegen. Dort liegt unser Ziel."
    „Keiner von uns, die mit dem Staub nicht in Berührung gekommen sind, wird bereit sein, so etwas zu tun", gab Herth ten Var zu bedenken.
    „Das spielt keine Rolle. Wir werden euch dorthin fuhren, ob ihr wollt oder nicht. Sobald ihr selbst zu einem Teil von Srakenduurn geworden seid, werdet ihr begreifen, daß dort die Erfüllung auf uns wartet."
    „Bist du durch den Staub zu einem Teil von Srakenduurn geworden?"
    „Noch nicht. Aber ich werde es sein, wenn der Mantel sich erst geschlossen hat."
    Dazu aber sollte es nie kommen. Wenig später war Janine Hare von dem Staub befreit. Die Folge war ein totaler psychischer Zusammenbruch. Aus dem Mädchen war kein Wort mehr herauszuholen, und nach allem, was man mittlerweile wußte oder auch nicht wußte, mußte man sich davor hüten, ihren Worten zu viel Bedeutung beizumessen.
    Zweifellos waren sie und ihre beiden Freunde in dem fremden Schiff in irgendeiner Weise beeinflußt worden, und zweifellos war diese Beeinflussung bei Janine anders ausgefallen als bei den beiden jungen Männern. Ob sie schon damals auf eine unerklärliche Weise gegen den Staub immunisiert worden war, das würde sich wohl niemals feststellen lassen. Nur eines stand fest: Sie war die einzige, die dem Staub entkam - jedenfalls von denen, die davon befallen wurden. Aber sie zahlte einen hohen Preis für ihre Errettung, denn sie würde nie wieder ganz gesund werden. Vielleicht würde es ihr gelingen, ein halbwegs normales Leben auf der Erde zu führen, aber für die Raumfahrt kam sie mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr in Frage.
    Dennoch hatte sie zumindest eines bewirkt: An Bord der BASIS wußte man nun, daß die Srakenduurn-Partikel eine Bewußtseinsveränderung bewirkten, und man nahm sich der „Staubmenschen" gegenüber in acht Posten nahmen vor den Türen der Krankenzimmer Aufstellung, und jeder einzelne Befallene wurde ständig unter Beobachtung gehalten.
    Daß diese Maßnahmen nicht ausreichten, erfuhren Javier und die anderen erst, als ihnen gemeldet wurde, daß fünf Staubmenschen trotz der umfassenden Überwachungsmaßnahmen verschwunden waren. Sowohl die Art und Weise ihres Verschwindens als auch der Zweck der Aktion blieben nicht lange ein Rätsel.
    Es schien unglaublich zu sein, aber die Kameras bewiesen deutlich genug, daß es wahr war: So mühelos, wie der Staub die Wände der BASIS durchdrungen hatte, konnten auch die Staubmenschen diesen Durchdringungsvorgang vollziehen. Sie gingen buchstäblich durch Wände, und es schien, als gäbe es nichts, was sie aufhalten konnte. Sie marschierten ungehindert durch Metallplastik wie auch durch energetische Schutzvorrichtungen. Und sie taten das nicht ziel- und zwecklos. Das zeigte sich, als plötzlich zwanzig, dreißig „Staubmenschen" in einer der Ausweichkommandostellen versammelt waren und den offensichtlich ernstgemeinten Versuch unternahmen, die BASIS nach Srakenduurn hineinzusteuern. Es gelang ihnen selbstverständlich nicht.
    Erstens besaß keiner von ihnen die nötigen Legitimationen, und zweitens konnte Javier von der Hauptzentrale aus derartige Aktivitäten jederzeit unterbinden.
    Immerhin war nun eines ganz klar: Diejenigen, die von dem rätselhaften Staub befallen waren, betrachteten sich nicht mehr als reguläre Besatzungsmitglieder der BASIS. Sie als Gegner einzustufen, wäre sicher auch verkehrt gewesen, denn man mußte davon ausgehen, daß keiner der Beteiligten aus eigenem, freiem Willen handelte. Diese Leute waren krank. Irgend etwas steuerte sie, und es galt, sie von dieser fremden Macht zu befreien.
    Dazu, dachte Javier bedrückt, hätte man jedoch wissen müssen, was es mit diesem geheimnisvollen
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