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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd
Autoren: Unbekannt
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jetzt?" fragte er ärgerlich. „Habt ihr in Garnaru etwas erreicht?"
    Adams lächelte kläglich und rollte das Plakat wieder zusammen.
    „Bisher noch nicht", sagte er. „Ich überlege, ob wir Gucky oder Fellmer hinschicken.
    Dieser Weidenburn propagiert übrigens für seine Anhänger eine neue Form der Weltraumfahrt. Das ergibt sich aus der Aufwertung aller bisher entdeckten Plakatmotive."
    Rhodan winkte ab.
    „Darum brauchen wir uns jetzt nicht zu kümmern. Wenn sich wirklich irgendwo ein großer Guru entwickelt, werden schon die Porleyter verhindern, daß er den Kopf heben kann."
    Schweigen trat ein. Sie dachten alle an dasselbe.
    „Wirst du gehen?" fragte Bully schließlich schweren Herzens.
    „Ich weiß nicht", erwiderte Rhodan. „Ich muß darüber nachdenken."
    Dabei stand sein Entschluß bereits fest. Wenn Gesil nicht bald herauskam, würde er zu ihr gehen. Er sah an den Blicken der anderen, daß sie sein Vorhaben durchschauten.
    Er sah auch, was sie davon hielten.
    Seine Freunde beteuerten zwar, daß sie ihn gewähren lassen mußten, aber sie würden trotzdem versuchen, ihn aufzuhalten.
     
    10. Atlan
     
    In den über zwölftausend Jahren meines bisherigen Lebens hatte ich gelernt, daß Gefahr und Dramatik einer Situation meistens parallel mit der Geschwindigkeit ihrer Entwicklung wuchsen.
    Diesmal schien alles anders.
    Das Geschehen entwickelte sich unglaublich langsam.
    Die tödliche Gefahr war vorhersehbar, aber ebenso unaufhaltsam.
    Ich hätte dem Topsider niemals zugetraut, seine drei Verbündeten zu überrumpeln - vor allem Kerk Gaddic nicht. Aber gerade dieser Kerk Gaddic saß gefesselt in einem Sitz und konnte zu meiner Hilfe nicht einmal den kleinen Finger rühren.
    Aghym von Mag-Whort war noch bewußtlos, und der Siganese war eingesperrt.
    Sooft ich bisher auch über mein mögliches Ende nachgedacht hatte, ein mit einem Vibratormesser bewaffneter topsidischer General war in diesen Visionen nie als Erfüllungsgehilfe des Todes aufgetreten.
    Aber da stand er nun an meinem Lager, blickte mit seinen kalten Augen auf mich herab und hielt das Messer griffbereit.
    Ich bäumte mich noch einmal, gegen meine Fesseln auf, aber sie widerstanden wie schon bei allen meinen vorausgegangenen Versuchen.
    „Roark-Kher", sagte ich heiser. „Du bist ein Fossil, ein Anachronismus, der sich aus historischer Zeit in unsere Tage hinübergerettet hat. Du hast nicht das Recht, irgend etwas zu tun. Das, was dich antreibt, ist ferne Vergangenheit. Niemand spricht heute noch von einem Krieg zwischen Topsidern und Menschen."
    Er hörte mir nicht zu. Er befand sich offenbar in einer Art Trance. Welche Verwicklungen hatten geholfen, ihn, den Nachkommen eines praktisch bedeutungslos gewordenen Volkes, hierher zu bringen? Er ließ lebendig werden, was schon lange tot war.
    „Du kannst nichts ungeschehen machen, Roark-Kher", fuhr ich gequält fort. „Dein Volk wird nicht auferstehen, und Rache ist ein Wort, das keine Berechtigung mehr besitzt."
    „Der Arkonide hat recht!" rief Gaddic dazwischen. „Rühr ihn nicht an, du niederträchtiges Reptil."
    Langsam kam wieder Leben in den wie erstarrt dastehenden Roark-Kher. Es war, als würde er aus einem tiefen Schlaf erwachen.
    Er beugte sich über mich, das Messer vibrierte wie ein gebündelter Strahl aus silbernem Licht in seiner Hand.
    Ich schloß die Augen, wartete auf den tödlichen Stoß.
    Merkwürdigerweise dachte ich an gar nichts. Auch mein Extrasinn blieb stumm.
    Das Messer berührte mich - dann schnitt Roark-Kher meine Brustfessel durch.
    Ich war so überrascht, daß ich ihn nur anstarren konnte. Er arbeitete nun schnell und geschickt. In kürzester Zeit hatte er mich von allen Stricken befreit. Behutsam, als könnte eine falsche Bewegung einen Sinneswandel bei ihm auslösen, begann ich durchzuatmen.
    „Was ... was bedeutet das?" stotterte Gaddic verwirrt.
    Der topsidische General trat einen Schritt zurück. Seine Blicke waren schwer zu deuten, aber sie schienen nachdenklich zu sein.
    „Ich weiß nicht, wovon du die ganze Zeit gesprochen hast", knarrte er. „Ich habe nur soviel verstanden, daß du Angst vor mir hattest. Um dich zu befreien, mußte ich die drei anderen ausschalten, denn sie hätten sich anders kaum von der Notwendigkeit überzeugen lassen, dich wegzuschicken."
    „Roark-Kher..."
    Das war alles, was ich hervorbrachte.
    „Du Lump!" donnerte Gaddic. „Du verräterischer Wurm!"
    Weder der Topsider noch ich beachteten den Umweltangepaßten.
    Ich
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