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1086 - Solaner-Jagd

Titel: 1086 - Solaner-Jagd
Autoren: Unbekannt
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HQ-Hanse, „Quiupu nennt sie ein Raubtier."
    „Was für ein Tag", seufzte Bull. „Ich dachte, heute sprächen wir über die letzten Rentiere auf Gragalon-Island."
    „Laß deinen Sarkasmus. Gibt es Neuigkeiten von Callamon?"
    „Er bleibt im Untergrund, damit nur ja nie ein porleytischer Schatten auf ihn fällt!"
    „Vielleicht könnte er Gesil herausholen!"
    „Wie denn? Rififi in der SOL?"
    Rhodan mußte lachen und er war dankbar, daß es Bully immer wieder gelang, ihn aufzuheitern. Von einem klassischen Kriminalfilm aus der STARDUST-Zeit in Zusammenhang mit der SOL zu sprechen, konnte nur dem Dicken einfallen.
    Die STARDUST-Zeit!
    Mein Gott, wie betulich doch damals alles gewesen war.
    „Damals hatten wir auch keine verdammten Porleyter im Nacken!" rief Rhodan unwillkürlich laut.
     
    *
     
    Auch an normalen Tagen glichen Räume und Gänge der Verwaltungszentrale von HQ-Hanse einem summenden Bienenstock. Nur in der Abgeschiedenheit der wichtigsten Räumlichkeiten war es ruhiger.
    Als Rhodan den Hauptantigravlift betrat und die übliche Prozedur der allgemeinen Kontrollen über sich ergehen ließ, fragte er sich, ob die Porleyter überhaupt schon begriffen hatten, wie sehr die einzelnen Funktionen des alltäglichen Regierungsapparats auf der Erde und im Solsystem voneinander abhingen. Selbst einem Menschen, der sich genau auskannte, wurde das ausgeklügelte System einer totalen Vernetzung nur selten bewußt. Möglicherweise war das auch gut so, denn die Zusammenhange begreifen, bedeutete, die Anfälligkeit der einzelnen Stellen ebenfalls zu sehen - und das führte zwangsläufig zu Unbehagen oder gar Angst.
    Rhodan und andere vernünftige Verantwortliche hatten seit jeher versucht, die automatische Macht der Bürokratie nicht zu groß werden zu lassen, aber an manchen Orten entwickelte sie einen eigenständigen Mechanismus, der sich schwer bremsen ließ.
    Auch Rhodan war davon betroffen, zum Beispiel jetzt an den Kontrollen.
    Allerdings hatte Rhodan die Möglichkeit, sich von der Bürokratie abzukoppeln, wann immer das in seinem Sinn war - der Durchschnittsbürger war, wenn er von der Gesellschaft nicht schief angesehen und als „Aussteiger" tituliert werden wollte, kaum dazu in der Lage. Immerhin hatte sich die Situation gegenüber den oft barbarischen Auswüchsen der frühen Industriezivilisationen erheblich verbessert, ganz einfach deshalb, weil der Profit des einzelnen oder staatlicher Instanzen nicht mehr Mittelpunkt allen Bemühens war.
    Manchmal träumte Rhodan davon, Kommandant einer Hanse-Karawane zu sein und eine abenteuerliche Reise in entlegene Regionen benachbarter Milchstraßen zu machen. Die Hanse-Schiffe, die ferne Welten besuchten, erinnerten ihn oft an die berühmten Einheiten der Explorer-Flotte, von denen ein paar heute noch den Raum befuhren.
    Rhodans Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück, als er von Julian Tifflor empfangen und in einen der vielen Arbeitsräume des ehemaligen Imperiums-Alpha geführt wurde.
    „Wir haben einen Funkruf von der SOL erhalten", berichtete der Erste Terraner mit spürbarer Nervosität. „Es hat den Anschein, als würden Gesil und SENECA in jeder Beziehung zusammenarbeiten."
    Rhodan hatte einige Zeit gehofft, SENECA würde gegen Gesil um das Schiff kämpfen, doch nachdem er die Aussagen der ersten von ihren Superviren befreiten Solaner gehört hatte, war er um diese Hoffnung ärmer.
    „Was beinhaltet der Funkspruch?" erkundigte er sich.
    Die geistige Beweglichkeit, die Tifflor sonst immer auszeichnete, schien verlorengegangen zu sein. Er kaute auf seiner Unterlippe.
    „Heraus damit!" forderte Rhodan ihn auf.
    „Du sollst zu ihr kommen!" stieß Tifflor hervor. „An Bord der SOL."
    Bully kam aus einem Nebenraum. Er wirkte sehr beschäftigt, aber Rhodan sah sofort, daß sein Freund wußte, worum es ging und daß er nur deshalb gekommen war.
    Seine ersten Worte bewiesen es.
    „Sie wird dir eines dieser Dinger verpassen, Alter!"
    „Das ist auch meine Meinung", bemerkte Tifflor, nun wieder mit der ihm eigenen Schnelligkeit. „Wir haben schon darüber beraten, Perry. Niemand kann dich gewaltsam aufhalten, aber keiner von uns würde es gern sehen, wenn du dich in ihre Gewalt begibst."
    Als wäre es mit den beiden anderen abgesprochen, kam nun Homer G. Adams herein und breitete vor ihnen eine große Papierfahne auf einem Tisch aus.
    „Das ist eines dieser Weidenburn-Plakate", sagte er.
    Rhodan warf nur einen achtlosen Blick darauf.
    „Was soll der Unsinn
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