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1085 - Rattenliebe

1085 - Rattenliebe

Titel: 1085 - Rattenliebe
Autoren: Jason Dark
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Stimme war dagegen. Sie hätte erklären müssen, weshalb sie um diese Zeit bei der Müllkippe in diese Situation geraten war. Besser, sie wandte sich an Freunde…
    Jane holte den Apparat wieder hervor. Sie war plötzlich ruhiger. Irgendwann mußte es einmal klappen, und sie vertippte sich nicht beim Wählen.
    Der Ruf ging durch. Sie hatte nicht Sukos Handynummer gewählt, sondern den norm en Anschluß.
    Und dort hob jemand ab. Sie Stimme des Inspektors klang nicht verschlafen, als er sein fragendes »Ja…?« in den Hörer sprach.
    »Ich bin es, Jane.«
    Suko mußte am Klang der Stimme erkannt haben, daß etwas passiert war und Jane sich unter Druck befand. »Was ist los?«
    »Du mußt kommen. Sofort.« Dann berichtete sie ihm stichwortartig, was vorgefallen war und in welch einer Lage sie steckte.
    »Was ist mit John?«
    »Das weiß ich eben nicht, Suko. Ich habe ihn nicht gesehen. Wir müssen nur das Schlimmste befürchten. Ich kann mir ungefähr vorstellen, wo er sich aufhält. Wichtig ist auch, daß ich aus dieser verdammten Lage rauskomme.«
    »Okay, Jane, es reicht. Ich komme so schnell wie möglich.«
    Ihre Stimme zitterte etwas, als sie fragte: »Soll ich dir noch mal den Weg beschreiben?«
    »Nein, nein, das brauchst du nicht. Ich habe alles verstanden. Gib auf dich acht, Mädchen.«
    Jane lachte nur, dann beendete sie das Gespräch.
    Jetzt hieß es warten.
    Schauen, ob die Ratten noch da waren. Natürlich hockten sie in der Nähe, und sie trippelten auch wieder über das Dach. Obwohl Jane von ihnen nicht unmittelbar bedroht wurde, bekam sie doch eine Gänsehaut, als sie diesen Geräuschen lauschte. Sie stellte sich vor, daß ihr Autodach plötzlich Beulen erhielt, die sich nach innen drückten, um dann aufzuplatzen.
    Sie verbannte die schrecklichen Gedanken und bemühte sich um Optimismus.
    Suko war die Rettung. Er würde früh genug erscheinen.
    Sie hörte, wie rechts und links des Autos die Tiere zu Boden klatschten. Sie hatten das Dach verlassen und waren nach unten gesprungen zu ihren Artgenossen.
    Jane, die sich schon darauf eingestellt hatte, nichts zu tun und nur auf Suko zu warten, wurde plötzlich abgelenkt. Die Ratten verhielten sich anders, und nicht nur die, die auf dem Dach gehockt hatten. Die Tiere auf der Kühlerhaube glotzten auch nicht mehr durch die Scheibe, sondern begannen sich zurückzuziehen.
    Jane Collins hörte, wie ihre Krallen über das Blech kratzten. Die Tiere zitterten. Sie schlugen mit den Schwänzen um sich und verteilten sich auf der Kühlerhaube wie ein breiter Schwarm, bevor sie an den Seiten zu Boden sprangen.
    Das begriff die Detektivin nicht. Irgend etwas hatte die Ratten dazu gebracht, sich so befremdlich zu verhalten. Sie trippelten über den Boden, vereinigten sich mit den anderen, die sowieso dort lauerten, und bildeten einen Pulk.
    Wie ein flackerndes Licht spürte Jane Collins die Hoffnung in sich. Wieder leuchtete sie durch die Scheibe nach draußen. Die Ratten ließen sich vom Licht nicht ablenken. Aus verschiedenen Seiten liefen sie aufeinander zu, um sich zu dieser Rotte zu vereinigen. Mit schwerfälligen Bewegungen liefen die ersten weg, und sie kümmerten sich einen Dreck um das Auto und um die Frau.
    »Das verstehe, wer will«, flüsterte Jane. »Das ist mir zu hoch.« Sie sah keine Ratte mehr in der Nähe. Die Dunkelheit hatte die davon ziehenden Nager geschluckt. Jane tat das, was sie sich vor wenigen Minuten noch nicht getraut hätte.
    Sie öffnete die Fahrertür. Zuerst vorsichtig und schickte auch zunächst den Lampenstrahl nach draußen. Sie ließ ihn kreisen, aber er traf keine einzige Ratte mehr. Die Biester hatten sich tatsächlich zurückgezogen.
    Das war kaum zu fassen, und Jane drückte die Tür so weit wie möglich auf.
    Noch immer stand sie unter Spannung und rechnete mit einem schnellen Angriff.
    Es passierte nichts.
    Alle Ratten hatten das Weite gesucht. Sie waren in der Dunkelheit verschwunden, was Jane Collins in diesem Augenblick Erleichterung verschaffte. Sie konnte nicht anders und schickte ihr scharfes Lachen hinein in die Dunkelheit.
    In der Ferne sah sie das schwache Licht der Müllkippe. Es lag wie ein gelber Schwamm über dem Gelände. Jane hatte die Ratten bei ihrem Verschwinden beobachten können. Die Tiere waren nicht auf die Müllkippe zugelaufen, was normal gewesen wäre. Sie hatten praktisch den gleichen Weg genommen, den sie auch gekommen waren, und das wiederum ließ darauf schließen, daß sie innerhalb der Ruine etwas
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