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1084 - Operation Kardec-Schild

Titel: 1084 - Operation Kardec-Schild
Autoren: Unbekannt
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hatte. Ich beherrsche den Kardec-Schild, dachte er stolz. Der Gürtel kann mir nichts anhaben.
    „Warum haben sie dich eingesperrt?" hörte er die Gedankenstimme.
    „Mich? Eingesperrt?"
    „Du kannst dein Fahrzeug nicht bewegen - oder?"
    „Wir müssen vorsichtig sein", antwortete er, als er verstand, was die Stimme meinte.
    „Niemand weiß, wie ich mit dem Gürtel zurechtkomme."
    „Der Gürtel bin ich. Beherrschst du mich nicht?"
    „Ja ... ich glaube ...", sagte Callamon zögernd.
    Die letzten Worte hatte er laut gesprochen. Sofort drang Brick Enteis Rückfrage aus dem Helmempfänger: „Was glaubst du?"
    „Ich beherrsche den Gürtel", antwortete Callamon. „Es ist nicht nötig, daß ihr die Space-Jet weiter festhaltet."
    Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen. Dann hörte er Gela Kannons Stimme.
    „Ich wollte, ich könnte durch das rosarote Geflimmer hindurchblicken und Ihr Gesicht sehen. Meinen Sie es ernst?"
    „Natürlich", knurrte Callamon.
    „Clifton, wir warten lieber noch ein paar Minuten", sagte Brick Entel. „Mir ist bei der Sache nicht geheuer. Du klingst merkwürdig ..."
    „Sie vertrauen dir nicht." Das war die Gedankenstimme. „Sie fürchten sich vor dir. Aber du wirst es ihnen beweisen, nicht wahr?"
    „Wie?"
    „Du neutralisierst die Sperrschaltung. Dann hast du das Fahrzeug unter Kontrolle."
    „Ich weiß nicht, wie die Schaltung beschaffen ist. Man hielt sie absichtlich vor mir geheim."
    Die Stimme klang belustigt. „Aber ich weiß, wie sie aussieht. Du brauchst nur zwei Kontaktflächen zu berühren, und schon wird sie sich auflösen. Versuch's!"
    Zum ersten Mal wurde Clifton Callamon bewußt, daß ihm die Initiative zu entgleiten drohte. Es war ein Fehler gewesen, auf die Stimme zu hören. Er hätte ihren ersten Annäherungsversuch zurückweisen sollen. Indem er ihr zuhörte, gab er seine Konzentration auf und machte es ihr möglich, sein Denken zu beeinflussen. Er versuchte, sich dagegen zu sträuben. Aber die Stimme sprach zu ihm in beruhigendem Ton: „Du hast nichts zu fürchten. Ich stehe unter deiner Kontrolle."
    „Lüge!" schrie Callamon.
    „Was ist Lüge?" wollte Brick Entel wissen. Besorgnis spiegelte sich in seiner Miene.
    „Mit wem sprichst du?"
    Callamon antwortete nicht. Eine fremde Kraft war in die Windungen seines Gehirns gekrochen und zwang ihn, den Arm zu bewegen. Die Finger streckten sich aus und bewegten sich in Richtung zweier türkis leuchtender Kontaktflächen am oberen Rand des Gürtels. Irgendwo im Hintergrund begann positronisches Gerät zu summen. Auf dem Bildschirm wandten Brick Entel und Gela Kannon erstaunt die Köpfe.
    „Die Autokontrolle ...", rief Brick.
    „Ist ausgeschaltet", hörte Clifton Callamon sich mit dumpfer Stimme sagen. „Ich komme zurück!"
     
    *
     
    Das Bild erlosch wie weggewischt. Die Space-Jet war im Hyperraum verschwunden.
    Das Ortergerät produzierte automatisch die Kursdaten. Clifton Callamon kehrte nach Geidnerd zurück.
    Zwischen Brick und Gela fiel kaum ein Wort. Es gab kaum noch einen Zweifel daran, daß Callamon unter dem Einfluß des Kardec-Schilds stand. Die parapsionische Kraft hatte sein Bewußtsein unterjocht, aber hier handelte es sich, im Gegensatz zu Lepard Kioms Fall, um ein trainiertes Bewußtsein, das über Spuren porleytischen Wissens verfügte. Es war nicht zu befürchten, daß Callamon den Verstand verlor. Aber die Gefahr bestand, daß er als Porleyter, mithin als Gegner handeln werde. Brick Entel wußte, was er zu tun hatte, und Gela Kannon kannte ihre Pflichten, ohne daß er ihr Anweisungen zu geben brauchte.
    Der Asteroid machte sich verteidigungsbereit. Geidnerd war niemals eine Festung gewesen. Die Sicherheit der Geheimstation beruhte weitaus mehr darauf, daß kaum jemand von ihrer Existenz wußte, als auf den Verteidigungsmitteln, die ihr zur Verfügung standen. Es gab ein paar Intervallgeschütze und das übliche Sortiment von Feldschirmgeneratoren, mit denen der gesamte Asteroid abgeschirmt werden konnte.
    Niemand hatte geglaubt, daß man sie je brauchen werde. Aber jetzt zeichnete sich am Horizont eine Gefahr ab, die den Einsatz aller Mittel erforderlich machte. Wenn Clifton Callamon tatsächlich dem parapsionischen Bann der Kardec-Schilds verfallen war, dann ließ sich nicht vorhersagen, wie er sich verhalten würde.
    Die Space-Jet hielt sich nur wenige Minuten im Hyperraum auf. Ein Orter meldete sich piepsend, als sie wenige Lichtsekunden von Geidnerd entfernt materialisierte. Auf Brick Enteis
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