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108 - Der schwarze Würger

108 - Der schwarze Würger

Titel: 108 - Der schwarze Würger
Autoren: Dämonenkiller
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war seine Maske vollendet. Er klappte den magischen Vexierer zusammen und verstaute ihn in seinen Taschen. Dann zog er den schwarzen Burnus, den Hut und die Handschuhe des toten Dämonendieners an.
    Boogie war inzwischen zu Staub zerfallen. Dorian verteilte die spärlichen Staubreste über den Boden, bis nichts mehr davon zeugte, daß Boogie hier den Tod gefunden hatte. Dann machte er sich auf den Weg zu Boogies Auftraggeber.

    Dorian hoffte nur, daß er in dieser Maske nicht seinen Kameraden begegnete, die mit Olivaro und Tomotada unterwegs waren; das hätte seinen Plan zunichte machen können; denn dann hätte er sich ihnen zu erkennen geben müssen - und Vago wäre gewarnt gewesen.
    Aber er erreichte den Tempel ohne Zwischenfall.
    Bei dem Tempel handelte es sich um ein mächtiges Gewölbe, das von dicken Steinsäulen getragen wurde. Reliefs schmückten die Steinsäulen. Sie zeigten Szenen einer unbekannten Mythologie. Dorian-Boogie sah unheimliche Monster, die vereinzelte Gestalten mit zwei Gesichtern umlauerten: Janusköpfe. Aber er hatte keine Muße, um sich Einzelheiten einzuprägen.
    Da war ein großer steinerner Altar, dessen Seitenwände mit Buchstaben einer ornamentalen Schrift, die Dorian bekannt vorkam, überladen waren. Und auf dem Altar lagen die sieben Goldbarren. Dorian-Boogie näherte sich dem Altar vorsichtig.
    „Halt!" ertönte da eine hohle Stimme.
    Dorian blieb wie angewurzelt stehen.
    Im Hintergrund tauchte eine Gestalt auf. Als Dorian das knöcherne Gesicht mit dem leuchtenden Haarkranz sah, dachte er ich ersten Augenblick an Olivaro. Aber dann erkannte er sofort, daß es sich bei diesem Januskopf um Vago handeln mußte. Wenn sein zweites Gesicht dem Olivaros auch zum Verwechseln ähnlich sah, so war er doch von größerer und schlankerer Gestalt.
    „Hast du deinen Auftrag erledigt, Boogie?" fragte Vago und bewegte dabei kaum seinen kleinen grausamen Mund.
    „Ich habe die Eindringlinge getötet", sagte Dorian mit Jim Bogards Stimme.
    Da begann Vago zu toben. Für einen Moment dachte Dorian, der Januskopf würde die Beherrschung verlieren und sich auf ihn stürzen. Er wollte schon seinen Ys-Spiegel hervorholen - die einzige Waffe, mit der er gegen diese Ausgeburt einer fremden Welt etwas ausrichten konnte -, doch dann beruhigte sich Vago wieder.
    „Du hast die Falschen erwischt, Boogie!" herrschte ihn der Januskopf an. „Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Bis Olivaro hier eintrifft, bin ich längst schon fort."
    Der Januskopf erreichte den Steinquader, auf dem die sieben Memory-Barren lagen. Er nahm sie an sich und verstaute sie unter seinem Gewand.
    „Es ist Zeit, daß ich mich absetze", sagte Vago.
    Die leeren Augenhöhlen seines Gesichts waren auf Dorian-Boogie gerichtet. Der Dämonenkiller hatte das Gefühl, von der Schwärze aufgesogen zu werden.
    „Das Tor der magischen Geister ist errichtet", fuhr Vago fort. „Jetzt hindert mich nichts mehr daran, mit dem Beweismaterial für Olivaros Verbrechen in meine Welt zurückzukehren. Schon bald werden Maßnahmen ergriffen, um diesen Abtrünnigen zu bestrafen und die verhängnisvollen Folgen, die seine Verfehlungen nach sich zogen, zu regulieren."
    Dorian mußte seinen ganzen Willen aufwenden, um der magischen Kraft der leeren Augenhöhlen nicht zu verfallen.
    „Das Tor ist errichtet", hatte Vago gesagt. Das bedeutete, daß die Geister der Besessenen freigeworden waren und sich zusammengeschlossen hatten. Mit ihrer geballten magischen Kraft bildeten sie eine Brücke zur anderen Welt.
    „Was ist mit dir, Boogie?" fragte Vago mißtrauisch. „Warum versuchst du, dich meinem Willen zu widersetzen? Ich befehle dir, als Wächter am Tor zu bleiben, bis es in sich zusammenfällt. Boogie, ich befehle dir… "
    Dorian riß sich gewaltsam zusammen. Er öffnete seinen Burnus und zerrte den Ys-Spiegel hervor. „Ich bin Hermes Trismegistos!" rief er dabei mit donnernder Stimme. „Bei mir ist die Kraft, die stärkste aller Kräfte!"
    Er hob den Ys-Spiegel vor sein Gesicht und blickte durch die transparente Fläche den Januskopf an. Als Vago den Ys-Spiegel erblickte, wich er entsetzt zurück. Dorian folgte ihm, den Ys-Spiegel erhoben, und konzentrierte seine Gedanken auf sein Vorhaben.
    Vago darf nicht durch das Tor entkommen! dachte er.
    Und der Spiegel übersetzte seine Worte und seine Gedanken in eine fremde, unbekannte Sprache, die Dorian selbst nicht verstand, deren summarischen Sinn er aber begriff.
    Während er die unbekannten Namen
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