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1075 - Die Waffe der Porleyter

Titel: 1075 - Die Waffe der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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weigerte sich, daran zu glauben, daß das Ungeheuer tatsächlich floh.
    Erst als es still wurde und plötzlich Schritte - ganz normale Schritte - sich ihm näherten, hob er langsam den Kopf.
    „Ich möchte wirklich wissen, warum ich immer und ewig den Retter in höchster Not spielen muß!" sagte eine schrille Stimme, und Callamon starrte die kleine, pelzige Gestalt, die sich vor ihm aufbaute, beinahe verständnislos an.
    „Gib nicht so an, Kleiner", sagte Alaska Saedelaere ruhig. „Du allein hättest die Kärraxe nicht aufhalten können."
    „Das glaubst du!" erwiderte Gucky verächtlich.
    Callamon warf den Kopf zurück und lachte schallend. Er wußte, daß er beinahe hysterisch reagierte, aber das kümmerte ihn nicht im geringsten.
    Als er die Straße hinunterblickte, sah. er gerade noch das spitze Schwanzende der Kärraxe verschwinden. Der Anblick ernüchterte ihn. Die Bestie lebte immer noch. Seine Begleiter hatten sich damit begnügt, den Porleyter zu" vertreiben, anstatt ihn zu töten.
    Erkannten sie denn nicht, in welche Gefahr sie sich damit begaben?
     
    *
     
    „Wir haben schon am frühen Morgen bemerkt, daß du die SODOM verlassen hast", erklärte Gucky wenig später, während sie den Eingang zum violetten Sektor untersuchten. „Aber wir waren uns nicht recht einig, was wir tun sollten. Schließlich haben wir uns dafür entschieden, dir zu folgen."
    „Wie habt ihr mich gefunden?" wollte Clifton Callamon wissen.
    „Das war einfach", wehrte Gucky ab. „Wir haben die Antigravaggregate benutzt. Von oben warst du in dieser Einöde leicht auszumachen. Warum willst du übrigens unbedingt zu Fuß gehen?"
    „Weil ich mich meinem Gegner nicht auf dem Präsentierteller zeigen möchte", erklärte CC grimmig. „Was ist mit dem Tor los?"
    Nuru Timbon drehte sich um und zuckte die Schultern.
    „Es scheint in Ordnung zu sein", murmelte er. „Ich kann jedenfalls keine Fallen daran finden."
    Er sah Alaska Saedelaere an. Der Mann mit der Maske schüttelte leicht den Kopf.
    „Nichts", bestätigte er lakonisch.
    „Dann ist der Weg frei", murmelte Clifton Callamon. Er trat nachdenklich vor das Tor und durchquerte, ehe irgend jemand ihn daran hindern konnte, mit schnellen und entschlossenen Schritten den Schatten unter dem hohen, verzierten Bogen.
    Seine Begleiter hielten die Luft an. Bei so alten Anlagen konnte man sich auf nichts verlassen, und es mochte Fallenmechanismen geben, die man von außen gar nicht erkennen konnte.
    Aber es geschah nichts. Callamon drehte sich um und winkte ihnen zu.
    „Nun kommt schon!" sagte er ungeduldig.
    „Das war sehr unvorsichtig", bemerkte Alaska Saedelaere, als er neben Callamon stand.
    „Ach ja?" fragte der ehemalige Raumadmiral spöttisch. „Wen hätte ich denn Ihrer Meinung nach vorschicken sollen?"
    „So habe ich es nicht gemeint", versetzte der Mann mit der Maske ärgerlich. „Aber wir hätten Sie absichern können. Es war nicht nötig, ein derart hohes Risiko einzugehen."
    Clifton Callamon wußte, daß Saedelaere recht hatte, und dieses Wissen machte ihn verdrossen.
    „Wir haben keine Zeit für solche Spielereien", murmelte, er abweisend und stapfte voran.
    Er mußte zugeben, daß es angenehm war, nicht mehr ganz so einsam zu sein. Jetzt hatte er Gefährten, und sie konnten sich die verschiedenen Aufgaben teilen, abwechselnd nach der Bestie Ausschau halten und dabei auch aufeinander Acht geben.
    Auf diese Weise ließ sich das Risiko einer Übermüdung und des daraus resultierenden Leichtsinns weitgehend ausschalten. Sie kamen wesentlich schneller voran.
    Der einzige Unsicherheitsfaktor bestand seiner Meinung nach in der Anwesenheit Cerai Hahns. Es war nicht so, daß er ihr nicht traute - ganz im Gegenteil - und er wußte mittlerweile auch, daß sie durchaus imstande war, auf sich selbst aufzupassen. Mehr als das: Sie war ein vollwertiges Mitglied dieser Gruppe. Gerade das erschreckte ihn ein wenig und machte ihn unsicher.
    Es war durchaus nicht so, daß es in seiner Zeit keine Frauen dieser Art gegeben hatte.
    Er hatte einige davon kennen gelernt. Allerdings hatte er bei ihnen stets den Eindruck gehabt, daß sie ständig versuchten, allen Anwesenden zu beweisen, daß sie genauso leistungsfähig wie ein gleich gut ausgebildeter Mann waren. Cerai Hahn hatte diese Komplexe nicht. Sie handelte einfach so, wie die Situation es erforderte, und sie blieb dabei natürlich und unbefangen. Sie hätte die ideale Kampfgenossin sein können - wenn es Callamon gelungen wäre, sie
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