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1073 - Das rotierende Nichts

Titel: 1073 - Das rotierende Nichts
Autoren: Unbekannt
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wollen keine Zeit verlieren", erklärte Loudershirk. „Wir werden diese Station verlassen und mit einem Beiboot unser Raumschiff zu erreichen versuchen, das nach wie vor im Trümmerfeld sein muß."
    Auch jetzt gab es keinen Widerspruch. Loudershirk war ein wenig enttäuscht darüber, denn hin und wieder wünschte er sich ein stärkeres Engagement der anderen, weil er dann nicht alle Entscheidungen allein hätte treffen und verantworten müssen.
    Ihnen fehlt das Format, dachte er. Finde dich damit ab. Es ist nun mal so.
    An der Spitze der kleinen Gruppe eilte er aus dem Labor auf den Gang hinaus, auf dem sich ein bewaffneter Gerjok aufhielt. Loudershirk stieß dem Vogelwesen die Nadel einer Spritze in den Rumpfkörper und betäubte es. Der Gerjok stürzte zu Boden, ohne auch nur eine Abwehrbewegung gemacht zu haben.
    Ungehindert erreichten die Sawpanen eine Schleuse. Hier brauchten sie keine weiteren Vorbereitungen zu treffen, um in den Weltraum hinausgehen zu können, da sie alle ihre schillernden Schutzanzüge trugen. So eilten sie ohne weiteren Zeitverlust auf die Plattform hinaus zu einem diskusförmigen Beiboot, das an der Oberseite zwei flügelartige Auswüchse hatte.
    Erst als Loudershirk mit dem Raumschiff startete, fiel die Flucht der Sawpanen auf, und ein Jauk meldete sich über Funk, um Loudershirk zur sofortigen Rückkehr aufzufordern. Das amphibische Wesen schien sich nicht vorstellen zu können, daß er irgend etwas tun könne, was nicht dem Willen von Seth-Apophis entsprach. Loudershirk blickte wortlos auf den Bildschirm, auf dem sich der Kopf des Jauks abzeichnete, ein Gebilde, das einer umgestülpten Schüssel glich, auf dem zahllose unterschiedlich dicke halmartige Gebilde wuchsen - Sehröhrchen, Hörfühler, Geschmackstaster, Geruchsfäden und andere Sinnesorgane.
    „Was fällt euch ein?" rief der Jauk. „Kehrt um. Aber sofort! Oder wir schießen euch ab."
    Loudershirk seufzte gelangweilt und schaltete ab. Danach konzentrierte er sich darauf, das Beiboot in das Trümmerfeld hinauszusteuern.
    Er dachte daran, wie er mit seinem Raumschiff hier hergekommen war. Eine innere Stimme hatte ihm befohlen, zum DEPOT zu fliegen. Sie hatte ihn mitten in das Trümmerfeld gelenkt, und dort war er gescheitert. Störungen waren an Bord aufgetreten, mit denen er nicht fertig geworden war. Mittlerweile hatte er Zeit genug gehabt, darüber nachzudenken, was den Defekt an Bord verursacht hatte und wie er zu beheben war. Jetzt glaubte er genau zu wissen, welche Handgriffe er machen mußte, um das Schiff wieder funktionsfähig zu machen.
    In einer Tasche seines Anzugs hatte er ein positronisches Bauteil, das er für die Reparatur benötigte.
    Endlich, dachte er erleichtert. Ich werde die Heimat wiedersehen.
    Er freute sich darauf, die Nähe eines weiblichen Wesens suchen zu können. Das war etwas, was er in den vergangenen Monaten am meisten entbehrt hatte.
    Das Raumschiff erreichte die ersten Trümmer und hatte sich damit schon so weit von der riesigen Plattform entfernt, auf der die Anlage der Superintelligenz stand, daß er nicht mehr mit einem Angriff von dort zu rechnen brauchte.
    „Wir haben es geschafft", sagte er. „Wir sind frei."
    „Wirklich frei sind wir erst, wenn wir in unserem Sternenschiff sind", widersprach einer der anderen Sawpanen. „Und wenn wir es aus den Trümmern herausgeführt haben.
    Nicht zu vergessen, daß wir es noch reparieren müssen."
    Erstaunt drehte sich Loudershirk zu ihm um.
    „Pashtha", sagte er. „Du hast lange geschwiegen. Natürlich hast du recht. Aber ich weiß, daß wir von nun an keine ernsthaften Probleme mehr zu bewältigen haben. Du wirst sehen. Niemand wird uns daran hindern, zum Sternenschiff zu fliegen und damit zu starten. In einigen Wochen sind wir zu Hause."
    „Ich hoffe es", entgegnete Pashtha, den Loudershirk mühelos an der Art, wie die Farben seines Schutzanzugs schillerten, identifizieren konnte. „Es zieht mich dorthin zurück."
    „Kommt. Helft mir", rief Loudershirk, der zu den bedeutendsten Wissenschaftlern seines Volkes gehörte. „Es kann nicht schaden, wenn ihr die Instrumente überwacht.
    Oder wollt ihr riskieren, daß wir mit einem Trümmerstück kollidieren?"
    „Natürlich nicht", antwortete Frol, der fähigste der Assistenten des Wissenschaftlers.
    „Entschuldige, daß wir nicht von selbst auf den Gedanken gekommen sind, das zu tun.
    Ich bin noch etwas verwirrt. Ich begreife nicht, daß wir uns von Seth-Apophis befreien konnten."
    Die Helfer
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