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1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!

Titel: 1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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davon auf einem aus Stahl hergestellten Regal standen.
    Sonja hatte erst nicht hinschauen wollen und die Hände wieder vor ihr Gesicht gedrückt. Sie erkannte schließlich selbst, daß sie sich dem Anblick nicht für immer entziehen konnte, und ließ die Hände schließlich sinken.
    »Nicht schreien!« flüsterte Suko, als er sah, wie sie den Mund öffnete.
    Sie hielt den Schrei auch zurück und schaute sich nur um, wobei die Furcht immer mehr ihr Gesicht nachzeichnete. Er befürchtete, daß sie Dummheiten machen würde, was ja auch verständlich war, was er aber in dieser Lage auf keinen Fall haben wollte. »Es ist alles noch okay. Uns tut hier unten niemand etwas. Denk daran, wir werden nicht bedroht.«
    Sonja konnte einfach nicht zustimmen. »Aber die Umgebung ist so furchtbar.«
    Suko lächelte ihr zu. »Keine Sorge, wir werden bald woanders sein. Ich bin überzeugt, daß wir einen Ausgang finden werden. So etwas mußt es hier einfach geben.«
    »Weiß ich nicht…«
    Natürlich wollte Suko ihn finden. Zuvor jedoch leuchtete er noch einmal in die Höhe und damit auch gegen den Rost, der sich als Streifen über ihnen abmalte.
    Das Prinzip war einfach. Der Major legte die Menschen auf eine bestimmte Stelle des Rosts. Das Gas wurde eingeschaltet, und das Feuer verbrannte den Körper innerhalb kürzester Zeit. Die Reste fielen in den Trichter, rutschten durch und landeten schließlich in der feuerfesten Urne an seinem Ende.
    Perfekt…
    Suko drehte sich wieder um. Sonja hatte auf ihn gewartet. Sie stand auf dem Fleck wie ein düsteres Gespenst. Er hörte sie nicht einmal atmen.
    Dafür vernahm er ihre leise Frage: »Können wir jetzt nach dem Ausgang suchen, Suko?«
    »Sicher.« Um Sonja mehr Sicherheit zu geben, ging er zu ihr, blieb auch neben ihr stehen und leuchtete mit der Lampe über Wände und Boden.
    Zu sehen war nichts. Nur die dunkle, schmutzige und von klebrigem Ruß bedeckte Wand, an der sich kein Umriß einer Tür abzeichnete. »Hier ist nichts, Suko, ich glaube es fest. Es gibt nur den einen Weg.«
    Er gab keine Antwort. Forschte weiter nach. Stück für Stück suchte der helle Kreis ab, als wollte er sich förmlich in das Mauerwerk hineingraben.
    Erfolglos. Suko glaubte mittlerweile, daß Sonja mit ihren Befürchtungen recht behielt. Sie wollte sie auch noch wiederholen, als Suko blitzschnell das Licht ausschaltete und Sonja eine Hand auf den Mund legte.
    Nicht grundlos.
    Er hatte etwas gehört. Ein Geräusch, nicht zu identifizieren. Es war auch nicht in ihrer Nähe aufgeklungen, sondern von dort, wo über ihnen wie ein tödlicher Himmel der Rost schwebte…
    ***
    Sonja hatte verstanden. Sie nickte. Suko löst seine Hand von ihrem Mund. In der Dunkelheit blieben sie stehen und berührten sich gegenseitig. Suko spürte wieder das Zittern des Mädchenkörpers, nur war jetzt nicht die Zeit, Sonja mit Worten zu beruhigen. Sie durften sich auf keinen Fall verraten.
    Beide schauten in die Höhe. Über ihnen wurde es etwas heller. Links an der Seite. Dort mußte jemand eine Tür geöffnet haben, so daß der Lichtschein freie Bahn hatte.
    Noch geschah nichts. Schweigen, aber Tritte auf dem Rost. Und dann hörten sie eine Stimme. »Hier ist also dein Ende. Du kannst dann in der Hölle beten, denn es ist die Hölle. Mein Rost, mein Krematorium ist auch meine Hölle…«
    Den Worten folgte ein Lachen. Sonja, die an Sukos rechter Seite stand brachte die Lippen sieht an sein Ohr. Die Worte wurden nur gehaucht, aber Suko verstand sie trotzdem.
    »Das ist der Major…«
    Suko nickte.
    In den folgenden Sekunden hörten sie wieder Schritte und die Stimme des Majors. »Los, komm. Schau dir deine Todesstätte an. Sieh hinein in den Trichter. In ihn werden bald deine Reste rutschen, und ich werde zuschauen. Weißt du, wie das ist, wenn das Feuer auf einen zuschnellt? Das geht alles blitzschnell. Das Wasser wird aus dem Körper hervorgeholt. Es verdampft, und dabei richtet sich der Körper noch einmal auf, als wollte er sich dagegen wehren. Er kann nicht fliehen, und du wirst es auch nicht schaffen. Wir lassen dich hier auf dem Rost zurück. Dabei kannst du dir aussuchen, ob du im Liegen oder im Stehen sterben willst.«
    »Noch lebe ich!«
    Zum erstenmal hörte Suko die Stimme des zweiten Mannes. Er hatte längst damit gerechnet, daß es seinen Freund John erwischt hatte. Doch jetzt, als er die Stimme tatsächlich vernommen hatte, da kam es ihm vor, als wäre sein Herz von einer eiskalten Schwertklinge in zwei Hälften
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