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1071 - Die Urnen-Gang

1071 - Die Urnen-Gang

Titel: 1071 - Die Urnen-Gang
Autoren: Jason Dark
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des Fahrers, der plötzlich wütend und laut redete.
    »Verdammt, wir werden verfolgt!«
    ***
    Wir waren weit weg. Aber nicht zu weit. Wir hatten gesehen, was vor uns auf der Straße passiert war. So genau war es in der Dunkelheit nicht zu erkennen, aber der plötzlich aufgetauchte Wagen er sah wie ein Jeep aus - mußte auf Sonja gelauert haben. Sie war in eine Falle gefahren.
    Suko und ich steckten in der Zwickmühle, denn wir wußten nicht, was richtig war. Sollte ich starten und zu ihnen fahren? Vielleicht war es falsch, denn die Szene wirkte nicht so, als wäre unbedingt Gewalt gegen Sonja angewendet worden. Okay, ihr Rad lag am Boden, das hatte allerdings andere Ursachen.
    »Die Entscheidung ist schwer«, sagte auch Suko, dem sicherlich die gleichen Gedanken durch den Kopf gingen.
    »Genau.«
    »Ich würde warten, John.«
    »Das hatte ich auch gedacht.« Meine Haltung strafte die Worte Lügen. Ich saß so gespannt hinter dem Lenkrad wie ein Schwimmer, der auf dem Startblock stand und auf den Startschuß oder den Pfiff wartete.
    Ein Mann war ausgestiegen, der bei Sonja stand und wohl mit ihr sprach. Er schlug sie nicht, er redete auf sie ein, und wahrscheinlich hatte er ihr nur seine Hand in den Rücken gedrückt, damit er sie zum Wagen hin drehen konnte.
    Sie bückte sich auch.
    Für uns stand nun fest, daß der Mann oder die Männer sie mitnehmen wollten. An eine Entführung war auch schlecht zu glauben, sonst wäre sie nicht freiwillig eingestiegen.
    Dann wurde die Tür zugeschlagen.
    Auch der Mann wollte wieder einsteigen. Bevor er das tat, warf er noch einen Blick in die Runde.
    Ob er unseren Rover in der Dunkelheit gesehen hatte, konnten wir nicht herausfinden. Es gab aber nichts, was darauf hindeutete, denn der Kerl stieg ein, und wenig später fuhr der Jeep ab.
    Er blieb nicht auf der Straße und fuhr weder in unsere, noch in die andere Richtung. Der Wagen wurde nach links und damit weg von der Straße ins Gelände gelenkt.
    Für einen Jeep kein Problem, für einen normalen Wagen wie unseren Rover schon.
    »Die lassen wir nicht fahren!« flüsterte ich und startete.
    Das Licht ließ ich aus. Der Himmel war stark bedeckt. Nur im Westen war noch eine schmale, fahle Lücke zu sehen, die allerdings auch bald zusammenwachsen würde.
    »Wir brauchen den Hof des Majors nicht mehr zu suchen, John. Sie werden uns hinführen.«
    »Das denke ich auch.«
    Es war nicht einfach, auf der Spur des Fahrzeugs zu bleiben. Dabei lag es nicht nur an den Unebenheiten des Geländes, sondern auch an der Vegetation. Oft genug nahm uns hochwachsendes Buschwerk die Sicht, so daß wir viel Glück haben mußten, um den Jeep nicht aus den Augen zu verlieren.
    Ich wollte näher ran. Egal, ob sie uns dann sahen oder nicht. Vielleicht hatten sie uns auch schon entdeckt und verhielten sich so, als wäre es nicht passiert.
    Manchmal tanzten wir auch über die Unebenheiten hinweg, wurden durchgeschüttelt und stellten den Wagen auf eine harte Probe. Immer wieder schlugen Zweige gegen die Karosserie, bekam die Bodenwanne ebenso Schläge mit wie der Auspuff, so daß die Welt außerhalb des Fahrzeugs hin und wieder zu tanzen schien.
    Bis Suko auflachte. Er deutete gegen die Scheibe. »Keine Sorge, da ist er wieder.«
    In den letzten Sekunden hatten wir den Jeep tatsächlich aus den Augen verloren. Als wir ihn jetzt wieder schräg vor uns sahen, stellten wir fest, daß sich seine Fahrweise verändert hatte. Er schaukelte nicht mehr so und schien auf einem Weg weiter zu rollen, der ziemlich planiert worden war.
    Noch immer fuhr der Jeep ohne Licht. Er glich einem Geisterwagen.
    Da ich mich auf das Fahren konzentrieren mußte, versuchte der neben mir sitzende Suko mehr von der Umgebung zu sehen. Ich wußte, daß er nach diesem Gut oder dem Hof Ausschau hielt, doch es kam noch keine positive Meldung.
    Es schimmerten auch keine Lichter durch die Dunkelheit. Wer immer dort auch lebte, er hielt sich sehr bedeckt.
    Es dauerte nicht lange, da hatten auch wir den Weg erreicht. Es war tatsächlich so etwas wie ein Pfad, der sich quer durch das Gelände zog. Zwar nicht asphaltiert, aber einigermaßen gut zu befahren, und ich nickte vor mich hin.
    »Was meinst du damit, John?«
    »Wenn das nicht der Weg ist, der uns zum Ziel führt, esse ich meine eigenen Silberkugeln.«
    »Lieber nicht, du wirst recht haben.«
    Sekunden verstrichen. Wahrscheinlich war der Jeep langsamer gefahren, denn mir kam es vor, als hätten wir aufgeholt. Ich wollte mich
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