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1071 - Die Urnen-Gang

1071 - Die Urnen-Gang

Titel: 1071 - Die Urnen-Gang
Autoren: Jason Dark
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Zeitung stand auch nichts davon, daß der Laden dicht hat. Die haben doch eine große Werbung gemacht, verflixt.«
    »Pech gehabt. Es sollte eben nicht sein.«
    Das wollte Suko nicht so leicht hinnehmen. Er schüttelte den Kopf. »Nein, Shao, ich werde mal sehen, ob der Laden wirklich dicht ist. Das kommt mir alles sehr komisch vor.«
    »Vermutest du mehr dahinter?«
    Er zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ich finde es nur seltsam, daß der Laden hier zu ist. Es ist auch kein Grund angegeben. Man sieht auch keine Verkäufer. Wie ausgestorben wirkt er. So was habe ich noch nicht erlebt.«
    »Sollen wir nicht doch fahren?«
    »Nein, der Sache gehe ich auf den Grund. Kann ja sein, daß wir noch den einen oder anderen treffen.«
    »Und wo?«
    »Es gibt bestimmt einen hinteren Eingang, der zu einer Werkstatt oder zu irgendwelchen Büros führt. Wie auch immer.«
    Shao hob die Schultern. »Mitgegangen, mitgefangen«, sagte sie und blieb an Sukos Seite, als beide das Gebäude umrundeten. Es war ein viereckiger Klotz. Glas, wohin man schaute, bis sie den Anbau sahen, in dem wohl die Büros und auch die große Werkstatt untergebracht waren. Und dort sahen sie auch den ersten Menschen. Es war jemand, der sich mit seinem Wagen beschäftigte und die Kühlerhaube des BMW hochgedrückt hatte. Das Auto stand direkt vor der Zufahrt zur Werkstatt und blockierte sie. Der Mann trug einen blauen Arbeitsanzug und schaute erst hoch, als Shao und Suko neben ihm stehenblieben.
    »Ja bitte? Was ist?«
    »Pardon, aber wir wollten uns nach einem Auto umschauen. Jetzt lasen wir, daß der Laden hier geschlossen ist. Das in der Hauptgeschäftszeit und nicht am Wochenende.«
    »Ja, stimmt. Und?« Der Mann schob seine Baseballmütze zurück. »Zu ist zu.«
    »Aber Sie arbeiten hier.«
    »Ein Notfall. Ich muß den Wagen wieder hinkriegen. Dazu brauche ich das nötige Werkzeug.«
    »Dann sind Sie hier angestellt?«
    »Auch das.«
    »Können Sie uns denn erklären, warum das Geschäft geschlossen ist?«
    Der Mechaniker schaute die beiden von oben bis unten an. »Das ist einfach. Der Besitzer ist verstorben.«
    »Don Iron?«
    »Ja.«
    »Wie denn? War er krank?«
    »Keine Ahnung, es ging sehr plötzlich. Wir alle waren überrascht, und sein Bruder Percy hat den Laden zunächst mal dichtgemacht. Ich glaube auch nicht, daß er ihn wieder eröffnet, denn er versteht nämlich nicht viel von Autos.«
    »Das ist natürlich schlecht.«
    »Sie sagen es.«
    Shao mischte sich ein. »Und sonst ist niemand außer Ihnen noch hier im Haus?«
    Der Mann zögerte. »Sie scheinen es ja eilig zu haben. Im Prinzip bin ich allein, aber Percy Iron ist noch da. Er sitzt im Büro seines Bruders und grübelt über irgendwelchen Unterlagen. Geschäftspapiere und so. Da gibt es ja eine Menge abzuwickeln.«
    »Danke, Mister. Hätte er denn etwas dagegen, wenn wir ihm einen Besuch abstatten?«
    »Das weiß ich nicht. Sie können es mal versuchen. Ein letztes Geschäft wird er sicherlich noch machen wollen.«
    »Sehr nett von Ihnen. Wie kommen wir in das Büro?«
    Er deutete auf eine schmale Außentür. »Gehen Sie durch und halten Sie sich links. Der Name Don Iron steht an der Tür. Viel Glück wünsche ich Ihnen.«
    »Danke.«
    Die beiden entfernten sich und waren in Gedanken versunken. »Das ist alles sehr seltsam«, sagte Suko. »Irgendwo habe ich das Gefühl, es alles nicht richtig mitzuerleben, sondern danebenzustehen.«
    Shao holte tief Luft. »Jetzt sag nicht, daß du mehr dahinter vermutest.«
    »Weiß man es?«
    »Ach hör auf.«
    Sie hatten die Tür erreicht, die Suko für Shao offenhielt. Beide traten in einer Flur, dessen Wände auf der linken Seite mit Reklameplakaten beklebt waren. Die Blätter hingen zwischen den einzelnen Bürotüren, und auf jedem war ein Wagen der Marke BMW zu sehen. An der rechten Flurseite gaben Fenster den Blick nach draußen auf das Gelände frei. Nicht alle Türen waren geschlossen. Einige standen offen, und auch die des Percy Iron.
    Sie hörten, daß das Büro besetzt war. Der Mann sprach leise mit sich selbst. Seine Stimme klang manchmal ärgerlich, dann wieder matt, und einmal hörten sie den Satz »Das gibt es doch nicht!«
    Sie schauten sich an, blieben vor der offenen Tür stehen und klopften. Die Stimme verstummte. Sie wurden nicht zum Eintreten aufgefordert. Trotzdem gingen sie über die Schwelle und betraten das helle, geräumige Büro, das mit einem blaugrauen Teppichboden ausgelegt war.
    Ein Schreibtisch war vorhanden. Eine
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