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1069 - Tötet die Terraner!

Titel: 1069 - Tötet die Terraner!
Autoren: Unbekannt
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gefragt, warum sie damals unsere Austauschkörper nicht zerstörten", meinte Kerma-Jo. „Verbrecher können doch nicht durch ethische und moralische Prinzipien geleitet werden."
    „Und wenn die Terraner doch durch ethische und moralische Prinzipien geleitet werden?" fragte Sagus-Rhet bedeutungsschwer.
    „Dann wären sie keine Verbrecher", erwiderte Kerma-Jo, ohne nachzudenken - und, als er das nachholte, sog er erschrocken Luft durch sein Atemloch. „Was habe ich da bloß gesagt? Sie sind ja Verbrecher. Das wissen wir doch."
    „Allerdings", erwiderte Sagus-Rhet. „Wir wissen es. Aber ich muß immer daran denken, daß Seth-Apophis sich geirrt haben könnte. Zwar kann ich mir das bei einer Superintelligenz nicht vorstellen, aber ich kann mir auch nicht mehr vorstellen, daß die Terraner Verbrecher sind."
    „Vielleicht sollten wir auf die Urteilsfähigkeit der Seth-Apophis vertrauen", erklärte Kerma-Jo. „Sie war ja zeitweise bei uns, wenn wir Aktionen gegen die Terraner unternahmen, und sie weiß deshalb auch, daß die Terraner sich nicht an uns rächten, obwohl sie uns verdächtigten. Wenn sie sie trotzdem weiter für Verbrecher hält, muß sie Gründe dafür haben, die wir nicht kennen."
    Vertrauen! dachte Sagus-Rhet, und plötzlich wurde ihm bewußt, daß sein Vertrauen in Seth-Apophis erschüttert war. Das erschreckte ihn, konnte er sich doch nicht erklären, warum er der Superintelligenz nicht mehr voll vertraute, und überhaupt war es zum erstenmal, daß er an etwas zweifelte, das ihm von ihr gesagt worden war.
    „Aber sie hat es uns eigentlich gar nicht gesagt", dachte er laut. „Wir wurden uns der Fakten stets nur bewußt. Natürlich hat sie das irgendwie bewirkt, aber es wäre doch möglich, daß es dabei zu Übermittlungsfehlern gekommen ist. Vielleicht haben wir etwas nicht richtig verstanden."
    „Das wäre ja schrecklich", erwiderte Kerma-Jo betroffen. „Dann könnten wir nie mehr darauf vertrauen, daß wir alles richtig verstehen, was Seth-Apophis uns übermittelt. Womöglich haben wir auch unseren Auftrag, an die Oberfläche zu gehen und nach bestimmten Bäumen zu suchen, falsch verstanden."
    „Das wäre möglich", gab Sagus-Rhet zu. „Allerdings schaden wir niemandem, wenn wir diesen Teil des Auftrags ausführen."
    „Aber wir sollen unsere Waffen und Tripliden mitnehmen", wandte Kerma-Jo ein.
    „Auch damit schaden wir niemandem - noch nicht", sagte Sagus-Rhet bedächtig. „Ich denke jedoch, daß wir jeden weiteren Auftrag, der uns noch bewußt werden wird, genau überdenken und vielleicht so interpretieren sollen, daß unsere Handlungen nicht mehr gegen unsere moralischen und ethischen Grundsätze verstoßen."
    „Gehst du damit nicht zu weit?" erkundigte sich Kerma-Jo.
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Sagus-Rhet. „Es ist eine Überlegung, über die wir nachdenken sollten, wenn uns der nächste Auftrag bewußt wird. Dazu müssen wir versuchen, unsere Emotionen zu unterdrücken und uns des Auftrags klar bewußt werden, während Seth-Apophis bei uns ist. Ich vermute, daß diese starken Emotionen bisher verhinderten, daß wir die Aufträge der Superintelligenz richtig auslegten. Das müssen wir künftig vermeiden."
    „Wenn wir es können", zweifelte Kerma-Jo.
    „Versuchen können wir es - unter allen Umständen", erklärte Sagus-Rhet heftig.
     
    *
     
    Sie stiegen wieder in ihre Nuguun-Keels, denn es hätte zu lange gedauert, zu Fuß aus der würfelförmigen Kammer und die Wand des würfelförmigen Bauwerks hinaufzugehen, in dem sich die Kammern mit den „schlafenden" fremden Körpern befanden, von denen zwei inzwischen in einem Raumschiffswrack auf einem anderen Planeten lagen.
    Mit Hilfe der Nuguun-Keels legten die beiden Dargheten die Entfernung in kurzer Zeit zurück. Danach standen sie wieder auf einer der großen rechteckigen Platten, die aus der Vorderwand des Gebäudes geklappt waren. Vor ihnen befanden sich zwei kreisrunde Luken, von denen es mindestens zweihundert gab.
    Zwei der Luken waren geöffnet, die langgestreckten Kammern dahinter leer. Vor den Öffnungen standen noch die Antigravplatten, auf deren leicht vertieften Oberflächen einst zwei fremdartige Wesen gelegen hatten.
    „Fangen wir an?" fragte Kerma-Jo.
    „Ja", antwortete Sagus-Rhet. „Wir nehmen die Kammern links neben den offenen."
    Sie postierten sich, weiterhin in ihren schwebenden Überlebensgeräten, jeder vor einem geschlossenen Lukendeckel und konzentrierten sich zuerst darauf, mit ihren
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