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1069 - Tötet die Terraner!

Titel: 1069 - Tötet die Terraner!
Autoren: Unbekannt
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etwas Besonderes?" fragte er.
    Kohamer hatte zusammengesunken und mit halbgeschlossenen Augen in seinem Kontursessel gehockt. Rhodans Frage ließ ihn aufsehen.
    „Die Ökologie dieses Planeten ist chaotisch", antwortete er.
    Unwillkürlich blickte Rhodan auf den Subbeobachtungsschirm. Die TRAGER befand sich seit zehn Minuten in der Lufthülle des Planeten Impuls II und überflog soeben in geringer Höhe eine der zahllosen Trümmeroasen, die charakteristisch für diese Welt waren.
    Er sah einen riesigen Baum, dessen schirmartige Krone einen großen Platz inmitten der von Pflanzen überwucherten Ruinenreste fast völlig verdeckte, dann war die TRAGER wieder über unfruchtbarem Wüstenland.
    „Sie kann kaum anders sein, Alfo", erklärte er. „Vor langer Zeit wurde diese Welt mit atomaren Waffen bombardiert, und eine starke Neutronenstrahlung vernichtete einen großen Teil des Lebens, das sich bis dahin auf ihm entwickelt hatte. Was die Katastrophe überlebte, mutierte zu überwiegend monströsen Organismen."
    Der Kamashite blickte ihn entsetzt an.
    „Atomare Waffen!" stieß er keuchend hervor. „Wer kann so wahnsinnig gewesen sein, atomare Waffen auf einem belebten Planeten einzusetzen! Die Folgen sind doch abzusehen."
    „Intelligente Lebewesen", antwortete Rhodan bitter. „Impuls II ist nicht einmal ein Einzelfall, Alfo. Im Verlauf der Geschichte raumfahrttreibender Zivilisationen sind Hunderte blühender Welten durch atomare Waffen in Schutt und Asche gelegt worden."
    Sein Tonfall wurde noch bitterer, als er sagte: „Wißt ihr Kamashiten denn nicht, daß dieses Schicksal auch der Erde einmal drohte - und das von Wesen, die sich Menschen nannten?"
    „Das glaube ich nicht", entgegnete Kohamer. „Die Menschheit kann niemals so wahnsinnig gewesen sein. Sonst hätte ES sie niemals auserwählt, den Gedanken von Frieden, Freiheit und Toleranz im Universum zu verbreiten."
    „Es stimmt aber", warf Ras Tschubai ein. „Allerdings war es nicht die Menschheit, die den Wahnsinn vorbereitete. Es waren Gruppen von Politikern, Militärs und Ideologen - und auch sie waren keine Ungeheuer, sondern Fehlgeleitete, die glaubten, keinen Ausweg aus der Rüstungsspirale ihrer Staatenbünde zu sehen und sich dabei gegenseitig zu einem Rüstungswettlauf anheizten, während gleichzeitig Millionen von Menschen jährlich verhungerten und die hemmungslose Ausbeutung der Bodenschätze und die Vergiftung der Umwelt alle Kraft der Menschheit erfordert hätten, um eine ökologische Katastrophe abzuwenden."
    Kohamer holte tief Luft, dann meinte er abwiegelnd: „Nun, ja, aber diese Waffen sind schließlich nicht eingesetzt worden, weil die Vernunft siegte."
    „Die Vernunft?" warf Fellmer Lloyd ironisch ein. „So könnte man es natürlich auch nennen. Aber ohne Anstoß von außen wäre die Einsicht vielleicht zu spät gekommen. Was meinst du, wie der Irrsinn ausgegangen wäre, hättest du damals auf Luna nicht das Raumschiff der Arkoniden gefunden, Perry?"
    Rhodan senkte den Kopf.
    „Ich weiß es nicht, Fellmer. Ich weiß es wirklich nicht."
    „Ist das alles wahr?" fragte der Kamashite tonlos. „Unsere historischen Aufzeichnungen über die Geschichte unserer terranischen Vorfahren enthalten nichts davon."
    „Dann habt ihr auf Kamash einige Tatsachen verdrangt", meinte Tschubai.
    „Ich möchte euch bei der Erörterung der Denkweise eurer Vorfahren ja nicht stören", warf Marcello Pantalini ein. „Aber vor uns liegt die flache Hügelkette, unter der wir damals von der guten alten DAN PICOT aus das Wrack des abgestürzten Kleinraumschiffs anmaßen."
    „Es waren auch deine Vorfahren!" fuhr Tschubai auf.
    Perry Rhodan winkte ab. Er fühlte sich müde und fragte sich, ob das bereits auf die in M3 auftretenden Funktionsstörungen des Zellaktivators zurückzuführen war oder auf die Niedergeschlagenheit, die die Erinnerung an jene alptraumhafte Vergangenheit in ihm ausgelöst hatte.
    „Wir hatten damals nicht nur ein Wrack, sondern auch ein ausgedehntes Höhlensystem geortet", sagte Irmina Kotschistowa im Bemühen, von dem Thema, das Perry Rhodan offensichtlich deprimierte, abzulenken. „Ich frage mich, ob dort ebenfalls Nachkommen der früheren Planetenbewohner leben."
    Rhodan sah sie überrascht an.
    „Das hatte ich mich damals auch schon gefragt, als ich die Ortungsmeldung erhielt. Ich halte es für wahrscheinlich, Irmina."
    Die gut sechshundert Jahre alte Metabo-Gruppiererin lächelte und schüttelte mit anmutiger Kopfbewegung ihr
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