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1069 - Tötet die Terraner!

Titel: 1069 - Tötet die Terraner!
Autoren: Unbekannt
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einer Station unter der Oberfläche jenes fremden Planeten lagerten.
    Nachdem die Tripliden mehrere kleine Tiere erlegt und sich gesättigt hatten, blieben sie in der Nähe ihrer Herren.
    Die beiden Dargheten konnten sich dadurch ein wenig mehr der Beobachtung der nächsten Umgebung widmen. Sie sahen, daß im Schatten einer Ruinenwand sieben Mutanten hockten, standen oder saßen, zwischen sich auf kahlem festgestampften Boden ein Häufchen roter bis dunkelblauer Beeren.
    Eines dieser bedauernswerten Geschöpfe sah aus wie ein Würfel, der auf langen, dünnen, vielfach zusammengefalteten Beinen saß. Auf der oberen Fläche des Würfels kräuselte sich ein grasgrüner Schöpf aus dicken Haaren oder dünnen Tentakeln; ein zu einer Spirale gedrehter dünner bleicher Arm zuckte zwischen dem Geschöpf und dem Beerenhäufchen hin und her, und spinnenbeinige Finger zerdrückten die ergriffenen Beeren zwischen sich.
    Ein anderer Mutant hatte die ungefähre Gestalt eines tierischen Protoursinen. Er stand mit gekrümmtem Rücken auf sechs schwarzbehaarten gelenklosen Beinen, die in geschuppten Klauen endeten, und nickte ununterbrochen mit dem haarlosen gelbbraunen Schädel, wobei seine gespaltene, lange und harte Zunge auf die Beeren stieß und sie zerquetschte.
    Die übrigen fünf Mutanten sahen völlig anders aus. Die Verwandtschaft war höchstens noch aus der gemeinsamen Monstrosität aller sieben Lebewesen zu erraten.
    Einer der Mutanten, ein etwa drei Längeneinheiten großes vogelähnliches Geschöpf mit großem eiförmigen Schädel auf dem langen geschuppten Hals, unterbrach seine Tätigkeit und kam auf die beiden Dargheten zu.
    Der Schädel war blaßrosa, völlig glatt und ohne Augen. Dennoch hatten Sagus-Rhet und Kerma-Jo den sicheren Eindruck, daß das Wesen sie ansah.
    Sagus-Rhet gab einen ächzenden Laut von sich, als in seinem Bewußtsein undeutlich flackernde bizarre Bilder auftauchten und wieder verschwanden. Er wandte sich von dem Vogelwesen ab und lief davon.
    Erst, als er in eine Grube stürzte und mehrere große Steine sich von der Oberkante eines Ruinenfragments lösten, von denen einer ihn voll am Kopf traf, kam er wieder zur Besinnung. Er kletterte aus der Grube, betastete die Stelle seines Schädels, die der Stein getroffen hatte, und fühlte, wie sich der Riß zu schließen begann. Dann drehte er sich um und sah, daß Kerma-Jo ihn fast eingeholt hatte.
    „Warum bist du weggelaufen?" rief Kerma-Jo.
    Sagus-Rhet blickte sich suchend um, vermochte jedoch die sieben Mutanten nicht mehr zu sehen.
    „Ich fürchtete mich", erklärte er. „Wahrscheinlich aber völlig grundlos. Dieser vogelähnliche Mutant muß so etwas wie ein Telepath sein. Ich nehme jedenfalls an, daß er mit einer psionischen Fähigkeit Bilder in mein Bewußtsein zu senden versuchte.
    Er wollte Kontakt mit mir aufnehmen - und ich bin fortgelaufen."
    „Was hätte eine Kontaktaufnahme für Sinn haben sollen?" entgegnete Kerma-Jo.
    „Vielleicht brauchte er Hilfe", sagte Sagus-Rhet. „Oder vielleicht einfach nur das Gefühl, verstanden zu werden. Zumindest dieses Wesen ist intelligent, wenn vielleicht auch auf eine andere Art als wir. Es muß furchtbar unter seinem Schicksal leiden. Ich werde zurückgehen und versuchen, eine Kommunikation zustande zu bringen."
    „Selbst wenn dein Versuch erfolgreich wäre, hätte er keinen Sinn", widersprach Kerma-Jo. „Wir können diesen armen Geschöpfen nicht helfen. Wir können nicht einmal lange genug bei ihnen bleiben, um ausgiebig mit ihnen zu kommunizieren. Denk' an den Baum, Sagus-Rhet! Er ist das, was uns fasziniert."
    „Ich weiß", erwiderte Sagus-Rhet ernüchtert.
     
    4.
     
    Sie bogen um eine üppig bewachsene Trümmerhalde - und sahen den Baum wieder, der zuvor für einige Zeit ihren Blicken entzogen gewesen war.
    Er wuchs in der Mitte eines kreisförmigen großen Platzes, dessen Boden am Rand zu betonartiger Konsistenz festgetrampelt war. Die im Westen dicht über dem Horizont stehende Sonne, durch atmosphärischen Staub zu einem elliptischen rotglühenden Feuerball verzerrt, ließ Laubwerk und Blüten in prächtigem Feuerspiel erglühen.
    Schwärme kleiner Insekten summten über der Krone und wimmelten über die zahllosen großen Blüten. Rechts vom Baum warf sein mächtiger Schatten eine breite Schneise von Dunkelheit auf den Boden.
    Lange standen die beiden Dargheten in den geliehenen Körpern, mit denen sie inzwischen fast so vertraut waren, als wären es ihre eigenen, am Rand des
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